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Markttransparenz

Markttransparenz, Marktübersicht oder Marktdurchsichtigkeit bedeutet, daß der einzelne Marktteilnehmer den Markt überschauen kann. Die vollkommene Markttransparenz ist eine Voraussetzung des vollkommenen Marktes. Sie kann durch eine Marktforschung erreicht werden.

(engl. knowledge of the market) Markttransparenz oder auch Marktübersicht kennzeichnet den Grad der Informiertheit von Marktteilnehmern. Die in neoklassischen Modellen (z. B. Modigliani Miller These) unterstellte vollkommene Markttransparenz (Vorliegen eines vollkommenen Marktes; siehe auch Marktformen) ist überwiegend nicht gegeben, vielmehr ist diese oft zeitlich, räumlich und sachlich beschränkt.

Zur Verbesserung der Marktübersicht bedienen sich Unternehmen der Marktforschung. Dabei sind die Informationskosten dem erwarteten Informationsnutzen gegenüberzustellen. Hinzu tritt die Kommunikationspolitik der Anbieterseite, die aber interessegeleitet ist und einen eingeschränkten objektiven Informationsgrad aufweist. Letzteres gilt in verstärktem Maße für Konsumenten, für die eine angemessene Marktübersicht daher regelmäßig besonders schwer zu gewinnen ist. Daher spielt die Zurverfügungstellung von Informationen eine wichtige Rolle in der Verbraucherpolitik.

bedeutet, daß der Markt für die Anbieter und Nachfrager »durchsichtig« (transparent), d.h. durch eine möglichst gute Übersicht bezüglich der Güter, der Preise, Konditionen usw. gekennzeichnet ist. In der modernen Volkswirtschaft ist sie wegen deren Vielfältigkeit nicht vollständig gegeben, sondern muß durch Marktforschung und Information der Verbraucher (Verbraucherzentralen) hergestellt werden.

Ein Markt gilt in einem gegebenen Zeitpunkt als transparent, wenn allen Marktbeteiligten wesentliche Daten der Gegenwart und Vergangenheit wie Preise, Konditionen, Teilnehmerzahl, Teilnehmergröße, Art und Qualität der Güter und Diensdeistungen bekannt sind. Markttransparenz ist eine von vielen, zum Teil alternativen Hypothesen, auf denen die mikroökonomische Preistheorie basiert. In diesem Zusammenhang kommt der Markttransparenz keine empirische Bedeutung zu. Aufgrund der Komplexität des Marktes vermag auch sorgfältige Markterk und ung Markttransparenz nur annähernd zu erreichen. Mit mediodischer Marktforschung wird versucht, die Marktbedingungen hinsichdich bestimmter Ziele überschaubarer zu machen, z. B. um die Aufnahmefähigkeit des Marktes für bestimmte Waren oder Dienstleistungen zu ermitteln. Marktwirtschaft Die (reine) Markttransparenz ist ein theoretisches Modell, welches wie die (reine) Zentralverwaltungswirtschaft einen der beiden idealisierten Pole auf dem Kontinuum potentieller Wirtschaftssysteme darstellt. Mit dem Begriff Markttransparenz wird eine Ordnungskonzeption bezeichnet, die die Steuerung des Wirtschaftsprozesses über eine Vielzahl von Märkten vorsieht. Die konstitutiven Entscheidungen über den investiven und konsumtiven Bedarf sowie über die An, die Kombination und die Verwendung der Produktionsfaktoren werden von den jeweiligen Wirtschaftseinheiten vor Ort, also dezentral getroffen. Die marktwirtschaftlichen Unternehmen können innerhalb des gesetzlichen Rahmens ihre Ziele autonom festlegen. Das Eigentum an den Produktionsfaktoren befindet sich überwiegend in privaten Händen. Die Verfügbarkeit über die Produktionsfaktoren obliegt den jeweiligen Eigentümern. Weiterhin ist die Marktwirtschaft durch Gewerbe freiheit, Produktions und Handelsfreiheit, Arbeitsplatzfreiheit, Berufswahlfreiheit, Verbraucherfreiheu. Wettbewerbsfreiheit etc. gekennzeichnet. In der Bundesrepublik Deutschland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg die sog. soziale Marktwirtschaft als Wirtschaftssystem eingeführt. Dieser Ordnungstypus betont im Gegensatz zur reinen Marktwirtschaft starker die sozialstaatlichen Zielsetzungen der sozialen Absicherung und der sozialen Gerechtigkeit der Wirtschafts750 Maßgeblichkeitsprinzip teilnehmen Die soziale Marktwirtschaft versucht folglich, eine tragfähige Synthese herzustellen zwischen einer rechtsstaatlich abgesicherten wirtschaftlichen Freiheit einerseits und einer weitgehend sozialen Sicherheit und Gerechtigkeit andererseits.

[s.a. Informationsökonomie] Markttransparenz charakterisiert den Grad des marktrelevanten Wissens von Anbietern und Nachfragern. Vollkommene Markttransparenz (oftmals mit Markttransparenz gleichgesetzt) liegt vor, wenn die Anbieter und die Nachfrager über alle Markt- und Austauschbedingungen vollständig informiert sind.

Die vollkommene Markttransparenz ist eine zentrale Prämisse des Modells vom »vollkommenen Markt« in der mikroökonomischen Preistheorie (Marfet/ormen). Danach ist die rational handelnde Modellfigur des »homo oeconomicus« über alle Handlungsmöglichkeiten und deren Auswirkungen auf seine Ziele vollständig informiert.

Da in realen Märkten nie vollkommene Markttransparenz gegeben ist, versuchen Anbieter durch Methoden der Marktforschung ihr Wissen über Märkte, Mitanbieter und Nachfrager zu erweitern. Gleichermaßen sind Nachfrager beim Kauf bestimmter Güter informationsaktiv (In-fortnationsverhalten), um Kaufalternativen zu generieren oder gegeneinander (hinsichtlich bestimmter Ziele) abzuwägen. Letztlich beruht Wettbewerb in einem Markt gerade auf fehlender und nicht auf vollkommener Markttransparenz.

Vollständige Markttransparenz liegt vor, wenn die Wirtschaftssubjekte (Marktteilnehmer) alle wesentlichen Informationen über das Marktgeschehen, insb. hinsichtlich der Preisbildung, besitzen. Je höher die Markttransparenz ist, desto rascher können die Marktteilnehmer auf Datenänderungen reagieren (Aktions-Reaktions-Verbundenheit). Für Marktprozesse ist der Grad der Transparenz der Marktgegenseite (Nachfrager) und der Marktnebenseite (Konkurrenten) von Bedeutung. Eine Zunahme der Transparenz der Marktgegenseite wirkt sich positiv auf den Wettbewerb aus, während eine Erhöhung von Transparenz der Marktnebenseite einen negativen Einfluss auf den Wettbewerb hat. Im ersten Fall kommt es zu einer Erhöhung der Alternativen (Wahlmöglichkeiten) für die Marktpartner auf der Marktgegenseite; im zweiten Fall führt dies zur Identifikation der Aktions-Reaktions-Verbundenheit (Glaskasten-Situation). Somit ist Markttransparenz ambivalent hinsichtlich der Wirkung auf die Marktprozesse.           Literatur: Hoppmann, E., Preismeldestellen und Wettbewerb, in: Wirtschaft und Wettbewerb, 16. Jg. (1966), S. 97 ff. Tuchtfeldt, E., Organisierte Markttransparenz und Wettbewerb, in: Schweizerische Zeitschrift für Volkswirtschaft und Statistik, Bd. 101 (1966), S. 42ff. Oberender, EIVäth, A., Markttransparez und Verhaltensweise, in: Wisu, 15. Jg. (1986), S. 191 ff.

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