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Wechselkurssystem

Internationale Vereinbarungen (z.B. Bretton Woods), welche die Wechselkursbildung der beteiligten Währungen nach einheitlichen Prinzipien gestalten. Sie bestimmen, ob und wie sich Wechselkurse verändern. Sie sind wesentlicher Bestandteil der internationalen Währungsordnung und legen den monetären Rahmen internationaler Wirtschaftsbeziehungen fest.

Z. T. gleich Währungssystem verstanden. Formen, in denen die Wechselkurse von Währungen miteinander in Beziehung stehen (können). Beispiele: Systeme fester (starrer), flexibler (freier, Floating), stufenflexibler Wechselkurse.

Summe der (institutionellen) Regelungen und Vorschriften, die die Bestimmung des Wechselkurses eines Landes und seine Veränderungen betreffen. In einem marktwirtschaftlichen Rahmen sind zwei Grundformen von Wechselkurssystemen möglich: das System fester und das System flexibler Wechselkurse. (Ein System — multipler Wechselkurse ist im Prinzip Kennzeichen einer Devisenbewirtschaftung.) In einem System fester Wechselkurse wird eine offizielle —Parität (oder ein —Leitkurs) festgelegt, um die der Wechselkurs nur innerhalb einer engen —Bandbreite schwanken kann. Ein System fester Wechselkurse lässt sich weiterhin danach unterteilen, ob die einmal festgelegte Parität grundsätzlich unveränderlich oder anpassungsfähig ist (—adjustable peg). Ersteres ist im Goldstandard der Fall, wie er international einige Jahrzehnte bis zum Ersten Weltkrieg existierte. Die festen Wechselkursrelationen wurden nach Fixierung der Goldparität in Verbindung mit der (unbeschränkten) offiziellen An- und Verkaufspflicht von Gold zu einem festen Preis durch die internationale Goldarbitrage gesichert. Ein anpassungsfähiges Festkurssystem hingegen war das Bretton-Woods-System nach dem Zweiten Weltkrieg, denn die einmal festgelegten Paritäten konnten innerhalb enger Grenzen (± 10% der ursprünglichen Parität) ohne und darüber hinaus mit Zustimmung des Internationalen Währungsfonds bei fundamentalem Zahlungsbilanzungleichgewicht (Zahlungsbilanzausgleich) geändert werden. Die Begrenzung der Wechselkursschwankungen wurde durch eine (unbegrenzte) An- und Verkaufspflicht von Devisen durch die Zentralbanken an im vorhinein festgelegten Interventionspunkten erreicht. In einem System flexibler Wechselkurse bildet sich der Wechselkurs durch Angebot und Nachfrage nach Devisen am Devisenmarkt frei, und das Ausmass seiner Schwankungen ist im vorhinein nicht bekannt. Ein System flexibler Wechselkurse lässt sich weiterhin danach unterteilen, ob staatliche Instanzen völlig auf Interventionen am Devisenmarkt (oder wirkungsähnliche Eingriffe) verzichten und den Wechselkurs nur von den Marktkräften abhängig sein lassen. Man spricht in diesem Fall von einem völlig freien Wechselkurs oder einem unkontrollierten Floating. In dieser reinen Form ist ein System flexibler Wechselkurse von einer bedeutenden Welthandelsnation über einen längeren Zeitraum noch nicht verwirklicht worden. Kommt es in einem System flexibler Wechselkurse zu gelegentlichen oder regelmässigen Interventionen am Devisenmarkt durch staatliche Instanzen, so wird von einem kontrollierten oder "schmutzigen" Floating gesprochen. Falls nicht alle Länder die Bestimmung des Wechselkurses ihrer Währung nach den Prinzipien des gleichen Wechselkurssystems vornehmen, kommt es zu einem Nebeneinander der beiden Wechselkurssysteme. Die Wechselkurse der Währungen der Länder, die ein Festkurssystem verwirklichen, sind untereinander grundsätzlich fest, während die gleichen Währungen im Verhältnis zu Währungen, die einen flexiblen Wechselkurs haben, flexibel sind. Man spricht in diesem Zusammenhang dann auch von —Gruppenfloating. Eine solche Situation ist z. B. für die an den Wechselkursregelungen des —Europäischen Währungssystems beteiligten Währungen gegeben, deren Wechselkurse im Innenverhältnis grundsätzlich fest, gegenüber Drittwährungen aber flexibel sind.              Literatur: Rose, K., Wechselkurs, in: HdWW, Bd. 8, Stuttgart u. a. 1980, S. 576 ff. Sohmen, E., Wechselkurs und Währungsordnung, Tübingen 1973.

lassen sich in flexible und feste Wechselkurse unterscheiden. Bei flexiblen Wechselkursen ergibt sich der Wechselkurs aus dem (mehr oder weniger) freien Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage (Floating) auf den Devisenmärkten (Devisen). Feste Wechselkurse werden einseitig oder durch gemeinsame Absprachen der jeweiligen Regierungen für eine bestimmte Zeit festgesetzt. Bretton-WoodsSystem, EWS, Aufwertung, Abwertung

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