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Stagnationstheorien

versuchen, die Ursachen langfristig anhaltender Stagnation zu erklären. Nach Ansicht der Klassiker mündet das Wachstum einer »reifen« Volkswirtschaft in Stagnation, wenn die erschöpften Ressourcen eines Landes (Adam SMITH), abnehmende Grenzproduktivität der Arbeit in der Bearbeitung des Bodens (David RICARDO) oder mangelnde Nachfrage infolge ungleicher Einkommensverteilung (Thomas R. MALTHUS) die Kapitalakkumulation zum Erliegen bringen. Durch Intensivierung des technischen Fortschritts und der internationalen Arbeitsteilung (Spezialisierung) könne der Beginn dieser Phase hinausgeschoben werden. Erklärungsansätze dieser Art finden sich auch bei Vertretern der Unterkonsumtionstheorie. In der an Hinweise von John M. KEYNES anknüpfenden Richtung, insbes. in der von Alvin H. HANSEN (1938/39) am Beispiel der USA formulierten These, wird die Auffassung vertreten, dass in hochentwikkelten Volkswirtschaften eine chronische Tendenz zur Unterkonsumtion und Unterbeschäftigung (säkulare Stagnation) besteht, da die Investitionen die durch die gewünschten Ersparnisse (bzw. Konsumneigung kleiner als Eins) hervorgerufene deflatorische Lücke nicht ausgleichen könnten. Diese Situation sei für reife Volkswirtschaften charakteristisch und werde durch ein Sinken der Wachstumsrate der Bevölkerung noch begünstigt. Die Stagnationsthese wird in Theorien der wirtschaftlichen Entwicklung auch für Entwicklungsländer vertreten. Die traditionellen Wirtschafts- und Sozialstrukturen und die besonderen Probleme dieser Länder (Mangel an Investitionsanreizen und Kapital, Bevölkerungsüberschuß, unzureichender Bildungsstand) verhinderten den Ausbruch aus dem circulus vitiosus des stationären Zustands in eine Phase anhaltenden Wirtschaftswachstums (Teufelskreise der Unterentwicklung). Literatur: Hansen, A.H. (1938)

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