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Zielzonen

Bandbreiten in Währungssystemen, die die Variabilität des nominellen oder realen Wechselkurses durch explizite oder auch implizite Währungsbänder begrenzen. Während der Kurs sich innerhalb des Währungsbandes frei bewegen kann, wird ein Ausbrechen an den Bandenden durch Zentralbankinterventionen zu verhindern versucht. Das den Zentralbanken zur Verfügung stehende Instrumentarium zur Verteidigung einer Zielzone reicht dabei von Offenmarktpolitiken bis zu nicht-sterilisierten sowie sterilisierten Devisenmarktinterventionen.
Historische Beispiele für Zielzonen finden sich im System von Bretton Woods oder auch im Goldstandard, in dem die Goldex- und -importpunkte die Bandenden repräsentierten. Ein Beispiel für eine real existierende Zielzone stellt das Europäische Währungssystem (EWS) dar. Zielzonen können sowohl die Ursache stabilisierender als auch destabilisierender Spekulationen sein. Verfügen Zentralbanken über ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit im Hinblick auf die Verteidigung der Zielzone, so werden rational handelnde Wirtschaftssubjekte das Zentralbankverhalten in ihren Erwartungen antizipieren. Die Erwartung einer glaubhaften Verteidigung des Währungsbandes würde sich dabei stabilisierend auf das Verhalten des Wechselkurses im Band auswirken. Demgegenüber würde ein Mangel an Glaubwürdigkeit destabilisierende Spekulationen seitens des Marktes auslösen. Im Vergleich zu Systemen perfekt fixer Wechselkurse oder auch flexibler Wechselkurse weisen Zielzonen gewisse Eigenarten auf. So verfügen Zentralbanken im Vergleich zu Fixkurssystemen über diskretionären Spielraum, den sie zur Verfolgung alternativer Ziele (zum Beispiel Zinsstabilisierung) einsetzen können. Im Unterschied zu Systemen perfekt flexibler Wechselkurse reduzieren Wechselkurszielzonen die Variabilität nomineller sowie realer Wechselkurse und stabilisieren mitunter den Außenhandel. Neuere Forschungen aus dem Bereich der zielzonenorientierten Wechselkurspolitik haben gezeigt, daß Zielzonen insbesondere für solche Ökonomien optimal sind, die sowohl durch monetäre Schocks (zum Beispiel Geldnachfrageschocks) als auch durch reale Schocks (zum Beispiel Präferenzverlagerung von heimischen zu ausländischen Gütern) getroffen werden.

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