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Finanzplan

Zusammenfassung der Ergebnisse der Finanzplanung. Er besteht i. d. R. aus verschiedenen Teilplänen, z. B. kurzfristiger Finanzplan (Liquiditätsplan), langfristiger Finanzplan, Kreditplan, Debitorenbudget. Das Finanzbudget faßt die verschiedenen Teilpläne zusammen und läßt die Höhe des Finanzüberschusses bzw. -fehlbetrags erkennen. Die Abbildung zeigt das Grundschema eines kurzfristigen Finanzplans (Liquiditätsplan). Die Positionen Aus- und Einzahlungen sind nach verschiedenen Kriterien weiter aufzufächern. Eine Saldierung darf nicht erfolgen. Die Planungsintervalle sind in Wochen/Monate/Quartale zu definieren. Der Planungsprozeß erfolgt durch Fortschreibung im rollierenden Verfahren. Der Zahlungsmittelbestand zu Beginn einer Periode (1) entspricht dem Endbestand an Zahlungsmitteln (7). Seine Höhe richtet sich nach der geforderten Mindestkassenhaltung. Wesentliche Positionen eines langfristigen Finanzplans sind:

Planungsintervalle

1. Anfangsbestand an Zahlungsmitteln

2. ./. voraussichtliche Auszahlungen

3. Zwischensumme

4. + voraussichtliche Einzahlungen

5. Unterdeckung/Überdeckung

6. Ausgleichs- bzw. Anpassungsmaßnahmen

7. Endbestand an Zahlungsmitteln


Der Finanzplan ist ein Teilplan der gesamten betrieblichen Planung. Er hat im wesentlichen drei Aufgaben:

1. die Ermittlung des Finanzbedarfs einer Periode,

2. die Planung der Liquidität, d.h. Planung der Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt,

3. die Ermittlung der optimalen Finanzierungsart.

Finanzplanung soll die Liquidität und die Stabilität des Unternehmens aufrechterhalten. Im mehrjährigen Zeitraum geht es darum, das Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital (Stabilität) unter Berücksichtigung der vorzunehmenden Investitionen und entsprechend den Vorgaben im Leitbild auszugestalten. Es ist also zu überlegen, ob die Zukunft des Unternehmens unter Beibehaltung der Zahlungsfähigkeit finanzierbar ist. Dazu muß man planen, welche Finanzmittel wann in den Planjahren benötigt werden und woher diese wann kommen sollen. Als Instrument zur Gestaltung der strukturellen und strategischen Liquidität eignet sich die Plan- und Ist-Kapitalflussrechnung.

Finanzplanarten

Folgende Arten von Finanzplänen lassen sich unterscheiden:

1. Primärer und sekundärer Finanzplan: Orientiert sich der Finanzplan an den Finanzierungsmöglichkeiten und ist er die Grundlage der anderen Teilpläne, spricht man von einem primären Finanzplan. Orientiert er sich an den Finanzierungsaufgaben, die in den betrieblichen Teilplänen niedergelegt sind, handelt es sich um einen sekundären Finanzplan.

2. Kurz-, mittel- und langfristiger Finanzplan: Grundlage der Differenzierung ist die Dauer der Planungsperiode. Kurzfristige Finanzpläne könnm sich auf eine Woche oder auch auf ein halbes Jahr beziehen. Sie sind sehr detailliert und geben einen Überblick über die zu erwartenden Geldeingänge bzw. Zahlungsverpflichtungen. Mittelfristige Finanzpläne erfassen die Ein- und Auszahlungen, wie sie etwa im Laufe eines Jahres geplant sind. Sie weisen schon größere Ungenauigkeiten auf, da die Planung weiter in die Zukunft gerichtet ist.
Der langfristige Finanzplan wird bei Gründung erstellt und aufgrund der kurz- und mittelfristigen Pläne laufend der Entwicklung angepaßt.

3. Ordentlicher und außerordentlicher Finanzplan: Zahlungen, die
durch laufende Geschäftsvorfälle hervorgerufen werden, sind Gegenstand des ordentlichen Finanzplans. Haben sie keinen unmittelbaren Bezug zu den laufenden Geschäften, wie z.B. Investitionsausgaben, so werden sie in einem außerordentlichen Finanzplan erfaßt.
Vier wesentliche Voraussetzungen sind zu nennen, damit die oben genannten Finanzpläne zu einem wirksamen Hilfsmittel der Steuerung werden: Sämtliche Zahlungsströme der Unternehmung in der Planungsperiode sollen erfaßt werden (Vollständigkeit), möglichst genaue Zeitangabe der Zahlungen (Zeitpunktgenauigkeit), genaue Erfassung oder Schätzung der Zahlungsbeträge (Betragsgenauigkeit), Aktualität der Pläne, d.h. laufende Anpassung und Korrektur der Planzahlen an die Entwicklung (Elastizität).

4. Neben den oben genannten Finanzplänen, die auf statistische Weise eine Zusammenstellung der Auszahlungen und Einzahlungen durchführen, sind die Finanzpläne zu nennen, die auf der Grundlage der Planbilanzzahlen erstellt werden. Diese Finanzpläne werden im Sinne von Planbewegungsbilanzen erstellt und stellen die geplante Mittelverwendung der geplanten Mittelherkunft für ein Planjahr gegenüber. Vor allem für die Aufstellung des Jahresbudgets wird diese Art von Finanzplan verwendet. Man nennt sie häufig Kapitalbindungsplan. Für die kurzfristigere Finanzplanung während des Jahres, z.B. die Aufstellung monatlicher Finanzpläne, werden auf statistische Weise die Einzahlungen und Auszahlungen ermittelt.

Der Finanzplan, auch als Finanzbudget oder Finanzetat bezeichnet, ist das Ergebnis der Finanzplanung. Er besteht aus einer systematischen Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben der Unternehmung einschließlich der Darstellung der Maßnahmen, wie ein sich ergebender Finanzüberschuß zu verwenden oder ein sich ergebender Finanzbedarf zu decken ist.

Der Finanzplan ist eine Gegenüberstellung der prognostizierten Ein und Auszahlungen eines Unternehmens für einen bestimmten Zeitraum (z. B. drei Monate oder ein Jahr), die vom vorhandenen ZMBestand ausgehende Kumulierung der prognostizierten Ein und Auszahlungen im Zeitablauf und die Saldobildung zum Ausweis der prognostizierten Zahlungsmittelüberschüsse bzw. der prognostizierten Zahlungsmitteldefizite in den einzelnen Teilperioden des Planungszeitraums. Da der prognostizierte Zahlungsmittelüberschuß rentabel angelegt werden sollte und ein prognostiziertes Zahlungsmitteldefizit wegen der damit verbundenen drohenden IIliquidität ausgeglichen werden muß, gehört die Disposition über die finanziellen Ausgleichsaktivitäten zu den Aufgaben der Finanzplanung und ihre zahlenmäßige Erfassung in eine besondere Rubrik des Finanzplans. Möglicherweise berühren die finanziellen Ausgleichsaktivitäten die ursprünglichen Planungen in erheblichem Umfang bzw. erscheinen nur bei einer Revision der ursprünglichen Planungen durchführbar. In diesem Fall müssen alle Aktivitäten des Unternehmens auf ihre finanzielle Zulässigkeit hin geprüft und auf ihre Erfolgswirksamkeit hin simultan geplant werden. Als Planungshilfe bieten sich in diesem Stadium quantitative Finanzplanungsmodelle an. Der Detailliertheitsgrad des Finanzplan orientiert sich wesendich an dem Zeitraum, für den die Finanzplanung erfolgen soll. Auf sehr kurze Sicht zielt der Liquiditätsplan bzw. die tägliche Finanzdispositionsrechnung, während die Kapitalbedarfs und Kapitaldeckungsrechnung Auskunft geben sollen, ob das finanzielle Gleichgewicht des Unternehmens langfristig gesichert ist. Die langfristige Finanzplanung basiert im allgemeinen nicht mehr auf einer Prognose von Ein und Auszahlungen. Vielmehr werden grobe Planbilanzen erstellt, die auf die Einhaltung gewisser Bilanzstrukturregeln (Finanzierungsregeln) hin untersucht werden.

(Finanzbudget) Instrument der Finanzplanung zur Erfassung sämtlicher Ereignisse mit Konsequenzen für die Zahlungsmittelebene einer Unternehmung. Der Finanzplan dient der prospektiven Sicherung der Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens und bildet die Grundlage für die sich anschliessende Finanzkontrolle. Für den Finanzplan sind nur Zahlungsvorgänge von Bedeutung. Sie entstehen durch die Beschaffung von Produktionsfaktoren, durch den Absatz der erstellten Leistungen und durch Finanzierungsmassnahmen. Im einzelnen umfasst der Finanzplan folgende Elemente: •     periodenbezogene Erfassung und Gegenüberstellung der Ein- und Auszahlungen sowie Ermittlung des voraussichtlichen Zahlungsmittelüberschusses bzw. -defizits (Finanzprognose), •     systematische Analyse der für die Mittelverwendung bzw. -beschaffung bestehenden Alternativen und •     Entscheidung für die Auswahl der optimalen Entscheidungsalternative(n) bezüglich der Verwendung des erwarteten Überschusses bzw. Deckung des erwarteten Bedarfs. Dabei ist jeweils der aus der Vorperiode vorhandene Zahlungsmittelbestand zu berücksichtigen (vgl. Abb.). Grob- und Feingliederung der Zahlungen hängen vor allem von unternehmensspezifischen Gegebenheiten ab. Allerdings müssen bei der Aufstellung des Finanzplans stets folgende Grundsätze eingehalten werden: •     Vollständigkeit, •     Zeitpunktgenauigkeit, •     Betragsgenauigkeit der Planungsansätze. Die zeitliche Struktur des Finanzplans charakterisiert in besonderem Masse seine Qualität, da durch die Länge der Planungsperioden und die Wahl des Planungshorizonts die Planschärfe determiniert wird. Um den Gegensatz zwischen der Reichweite und der Planschärfe des Finanzplans zu lösen, kann die gleitende Planung herangezogen werden. Während der kurzfristige Finanzplan der Wahrung der dispositiven Liquidität dient, zielt der langfristige Finanzplan (Kapitalbindungsplan), dessen Ansätze kurzfristig nicht beeinflussbar sind, auf die Sicherung der strukturellen Liquidität ab. Der langfristige Finanzplan ist ein Steuerungsinstrument für die gesamte Unternehmung, da alle unter finanziellem Blickwinkel relevanten Daten einzelner Unternehmensbereiche erfasst und im finanzplanorientiertes Tableau informationsbezogene Bilanzauffassung Hinblick auf die Ziele der Unternehmung be¬wertet werden. Literatur: Hauschildt, J./Sachs, G./Witte, E., Finanzplanung und Finanzkontrolle, München 1981.  

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