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Geldherstellung

Banknoten Ausgangsmaterial für die Herstellung der deutschen Banknoten ist Baumwolle. Nach dem Kochen, Bleichen und Zerkleinern der Baumwollfasern wird das Banknotenpapier aus dem Rohmaterial geschöpft. Bereits im Papierherstellungsprozeß werden fluoreszierende Fasern in die Rohmasse eingebracht, die bei der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht hell aufleuchten und zu den Sicherungsmerkmalen der deutschen Noten gehören.

Vor dem Schöpfvorgang wird bereits der Sicherheitsfaden in den Papierbrei eingebettet. In Rundsiebmaschinen schöpfen dann feine Siebe aus dem Baumwollbrei eine endlose Papierbahn. In die Siebe eingeprägt sind das Kopf- und das Wertwasserzeichen der künftigen Banknote. Beim Prägen in das Papier entstehen vertiefte Stellen: die Wasserzeichen.

Die Papierbahn wird zerteilt in Druckbogen. Eine Druckplatte enthält achtzehn bis vierzig Noten. Im zweiten Herstellungsschritt, beim Siebdruck, wird Farbe mit einem Rakel über ein feines Polyestersieb gestrichen. Verwendet werden hierbei sogenannte Perlglanzfarben, die für den Farbwechsel beim Drehen des Geldscheins sorgen (Iriseffekt).

Im dritten Schritt, beim Simultanhochdruck, werden mit äußerster Präzision Vorder- und Rückseite der Geldscheine bedruckt. Dabei wird auch - ein weiteres Sicherheitsmerkmal deutscher Banknoten - das sogenannte Durchsichtregister hergestellt. Hierbei handelt es sich um ein Durchsichtfenster über der jeweiligen Städteabbildung einer Note. Schaut man hindurch, ergeben Vorder- und Rückseitenbild zusammen ein »D«. Beim Simultandruck können bis zu 21 Farben zum Einsatz kommen.

Im vierten Schritt wird eine Heißprägefolie auf den Geldschein aufgebracht. Mittels dieser Folie entstehen zum Beispiel die Kinegramme auf dem Fünfzig-und dem Hundertmarkschein. Das Kinegramm ist eine Spezialform des Hologramms, es ist sozusagen ein Hologramm mit Bewegungseffekt und ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal der jeweiligen Note.

Im fünften Schritt, dem Stichtiefdruck, wird das plastische Relief der Banknote erzeugt. Dabei werden die Farben für die Hauptelemente der jeweiligen Note mit hohem Druck auf das Papier aufgebracht. Druckvorlage ist eine Stahlplatte. Im sechsten und letzten Schritt kommen die Druckbogen in eine Numeriermaschine. Numerierwerke versehen jede Banknote mit einer Kombinationen von Zahlen und Buchstaben. Außer bei der Note zu fünf D-Mark ergeben sich für die Numerierung jeder Note zehn Milliarden Varianten.

Nach dem Numerieren werden die Druckbogen zerschnitten, die Banknoten werden verpackt und schließlich in Umlauf gebracht. (Zum Banknotendesign Bundesdruckerei.)

2. Münzen Die Herstellung der Münzen durch Prägen ist über fast zweitausend Jahre unverändert geblieben. Beim Prägen von Hand wurden aus der Gußmasse lange Streifen gezogen und diese dann in die Rohlinge zerschnitten. Diese Rohlinge waren beispielsweise Silberplättchen und wurden auch Schrötling genannt. Der Schrötling wurde auf den in den Amboß eingelassenen Unterstempel gelegt, dann wurde der Oberstempel aufgesetzt und kräftig mit dem Hammer daraufgeschlagen.

Die Herstellung von Münzen mittels Ober- und Unterstempel und hohem Druck ist die nach wie vor gängige Methode. Im 16. Jahrhundert setzten dann erste Versuche ein, die Münzprägung zu mechanisieren. Auf dem Augsburger Reichstag von 1551 wurde erstmals ein Münzdruckwerk vorgestellt, die erste Prägemaschine der Welt. Dabei handelte es sich um zwei gegenlaufende Walzen mit der jeweiligen Bild- und Schriftprägung. Ein Metallstreifen, Zain genannt, wurde durch die Walzen hindurchgepreßt und auf diese Weise beprägt. Die Münzen wurden nach dem Prägen aus dem Zain herausgestanzt. Durch das Münzdruckwerk erhielt man seinerzeit bereits ein weit besseres Münzbild als beim Prägen von Hand und mit dem Hammer.

Die Prägemaschinen wurden entweder durch Pferdegöpel angetrieben oder auch durch Wasserkraft. Ein weiterer Schritt der Mechanisierung stellte das Stoß- oder Spindelwerk dar, auch Balancier genannt. Der Druck zum Prägen der Münze wurde hierbei durch das Drehen einer Spindel erzeugt. Bis ins 19. Jahrhundert waren Balanciere in Gebrauch.

1817 revolutionierte der Grevenbroicher Dietrich Uhlhorn die Münzherstellung. Bei seinem Uhlhorn’schen Kniehebelprägewerk wurde erstmals die Hebelkraft zur Münzprägung eingesetzt. Das führte er einer erheblichen Steigerung der Effizienz.

Heute sind moderne Senk- und Prägemaschinen in der vollautomatisierten Münzherstellung im Einsatz. Die Vorlage der jeweiligen Münze wird von einem Künstler entworfen. Sie ist ein Hartplastikmodell, von dem ein Gipsmodell abgenommen wirde. Im sogenannten Pantograph wird das Modell dann in die Originalgröße der künftigen Münze übertragen und die Stempel für die Prägemaschinen werden hergestellt.

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