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Wanderung

(Migration) Prozess der interregionalen oder internationalen Mobilität der Bevölkerung, die mit einem Wohnortwechsel für die Dauer verbunden ist und, je nach Richtung, mit Emigration (Auswanderung) bzw. Immigration (Einwanderung) bezeichnet wird. Staatliche Einflussnahme auf die Wanderung spielt eine Rolle im Zusammenhang mit Konzeptionen der aktiven bzw. passiven Sanierung (Sanierungsstrategien) einer Region. Zur Erklärung der Wanderung werden unterschiedliche Hypothesen herangezogen. Letztlich gehen sie auf verschiedene Gründe der Attraktivität der Zuwanderungsräume bzw. Missstände der Abwanderungsräume zurück, wobei Einkommensniveauunterschiede und Lebensstandarddisparitäten unter den ökonomischen Determinanten überragendes Gewicht besitzen. Dazu kommen noch ausser-ökonomische (politische, soziale) Gründe für die Wanderung. Davon zu unterscheiden ist die Pendelwanderung, die nur einen vorübergehenden Ortswechsel impliziert; je nach Dauer werden Tages-, Wochen-, Jahrespendler, je nach dem Zweck des Pendelverkehrs wird zwischen Ausbildungs-, Berufs- oder Einkaufspendlern unterschieden. In der Bundesrepublik Deutschland wurden nach dem Zweiten Weltkrieg die Aussenwanderungen in erheblichem Umfang sowohl durch politische als auch wirtschaftliche Entwicklungen bestimmt. Der Einwanderungsüberschuss bis 1961 war im wesentlichen die Folge des Zustroms von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den Ostgebieten des ehemaligen Deutschen Reiches und von Flüchtlingen aus der DDR. Hingegen ist seit 1961, d.h. nach der hermetischen Abriegelung der DDR ("Mauerbau"), das Wanderungsvolumen vor allem durch die ökonomisch motivierten Zu-und Fortzüge ausländischer Arbeitnehmer und ihrer Familienangehörigen geprägt. Wesentlicher Bestimmungsgrund des Wanderungsverhaltens sind in diesem Fall die realen internationalen                Einkommensunterschiede  (Wanderung von den Niedriglohn- zu den Hochlohnländern). 1988 betrug die Zahl der Fort- und Zuzüge über die Grenzen des Bundesgebietes hinweg zusammen etwa 1,32 Mio. Personen. Bei einem Umfang der Binnenwanderungen von ca. 2,55 Mio. ergibt sich damit ein gesamtes Wanderungsvolumen von etwa 3,87 Mio. Personen (ohne Berücksichtigung von Ortsumzügen innerhalb der Gemeindegrenzen). Binnenwanderungen können zu erheblichen Bevölkerungsverschiebungen zwischen einzelnen Regionen, z. B. zwischen ländlichen und städtisch strukturierten Räumen, führen.   Literatur: Külp, B. u. a., Aussenwirtschaftspolitik, Tübingen, Düsseldorf 1978, Kapitel 4. Bade, K. J., Vom Auswanderungsland zum Einwanderungsland? Deutschland 1880-1980, Berlin 1983. Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland 1990.

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