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Attribution

(Attribuierung, Attributionspro­zesse): In der Sozialpsychologie der Vorgang, durch den insbesondere in Anfangsphasen so­zialer - Interaktion und dem sie kennzeichnen­den Mangel an Transparenz der Ziele und Ab­sichten des lnteraktionspartners und damit auch der Folgen gemeinsamer Aktionen die so beste­hende Intransparenz und Unsicherheit durch Zu­schreibung von Ursachen für das eigene Verhal­ten und das Verhalten der Interaktionspartner re­duziert wird. Dabei hat die Art der Ursachenzuscnreioung (Attrinuierung) auf aas vernaiten aer Interaktionspartner selbst einen Einfluss und be­stimmt so den Charakter der Interaktion.
Die Attributionstheorie hat in der Analyse von Führung zur Neubelebung der Eigen­schaftstheorie geführt. Die ursprüngliche Frage­stellung wird dabei radikal subjektiviert, es inter­essieren nicht länger Eigenschaften eines Führers, sondern nur der Wahrnehmungsvor­gang in Menschen, die mit ihm in Verbindung ste­hen. Ob Führungseigenschaften existieren oder nicht, spielt in diesem Ansatz keine Rolle, son­dern ob die Bezugsgruppe einer Person ihr Führungseigenschaften zuspricht (attribuiert) und sie folglich als Führer akzeptiert. Erklärt wer­den soll der Zuweisungsprozess, d.h. die Wahr­nehmungsorganisation von Menschen, die schließlich dazu führt, dass anderen Personen Führungseigenschaften zugesprochen werden. Bei diesem Wahrnehmungs- und Zuweisungs­prozess spielen Alltagstheorien der Führung — die im wesentlichen Eigenschaftstheorien sind — ei­ne herausragende Rolle. Das ist der Grund, wes­halb sich der Attributionsprozess um das Konzept der Führungseigenschaft rankt.
Bezogen auf Führungsprozesse in Organisa­tionen gilt, dass Führer und Geführte nicht nur Subjekt der Attribution sind, indem sie ihrem ei­genen Verhalten bzw. dessen Ergebnissen be­stimmte Ursachen zuschreiben, sondern auch ihr Objekt. Der Führer ist Gegenstand der Attributio­nen des Geführten, der dessen Verhalten z.B. als Ausdruck bestimmter Eigenschaften sieht, denen er die Qualität von Führereigenschaften zu­schreibt. Der Geführte seinerseits ist Objekt der Attributionen des Führers, der versucht, die Ursa­chen für das Verhalten seines Mitarbeiters zu er­gründen, um daraus Schlußfolgerungen für sein eigenes Führungsverhalten abzuleiten. Insgesamt sine im Hanmen von Funrungsprozessen demzufolge vier Attributionsprozesse relevant: Der erste Quadrant (Führer als Subjekt und Ob­jekt der Attribution) beschreibt Führung als be­sondere Form des Leistungsverhaltens in Orga­nisationen. Forschungserkenntnisse zur  Lei­stungsmotivation können herangezogen werden, um ein bestimmtes Führungsverhalten des Vor­gesetzten auf der Grundlage der von ihm ge­machten Attributionen zu erklären.
Der zweite Quadrant (Geführter als Subjekt, Führer als Objekt der Attribution) beschreibt Führung als eine dem Führer vom Geführten zu­geschriebene Eigenschaft.
Der dritte Quadrant (Führer als Subjekt, Geführ­ter als Objekt der Attribution) kennzeichnet Füh­rungsverhalten als eine Reaktion auf Attributio­nen, die der Führer gegenüber dem Verhalten des Geführten vornimmt.



Attribution



Der vierte Quadrant (Geführter als Subjekt und Objekt der Attribution) stellt das Leistungsverhal­ten des Geführten in den Mittelpunkt der Analy­se. Dahinter verbirgt sich die Annahme, dass es für den Führungsprozess nicht gleichgültig ist, ob der Geführte beispielsweise dazu neigt, positive Ergebnisse seines Arbeitshandelns sich selbst oder der Situation (einschließlich des Führungs­verhaltens) zuzuschreiben.

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