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Fernseh-Zuschauerforschung

beinhaltet im Rahmen von Standard­informationsdiensten der Marktfor­schung die regelmäßige Aufzeichnung der Nutzung der empfangenen Fernsehpro­gramme, der Nutzung von Videotext, Bildschirmtext, Telespielen, an das Fern­sehgerät angeschlossener Heimcomputer so­wie der Aufzeichnung und Wiedergabe von Fernsehsendungen durch Videorekorder. Seit dem 1.1.1985 erfolgt die Messung durch die Nürnberger Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GfK) im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Fernseh- anstalten und der größten privaten Anbieter, RTL plus und SAT
1. Das technische Meßsystem hat einer Reihe von Anforderungen Genüge zu leisten, die sich aus einer verschärften Wettbewerbssi­tuation, die in Einzelbereichen zu sinkenden Reichweiten führt, der Einbeziehung zu­sätzlicher Nutzungsmöglichkeiten des Fern­sehapparates (zum Beispiel Videorekorder, Textinformationssysteme, Telespiele) so­wie einerseits einer Regionalisierung der Programme und andererseits der Interna­tionalisierung (Satellitenprogramme) ablei­ten lassen. Das Zuschauerpanel(Panel) weist eine Re­präsentanz für alle im Haushalt lebenden Personen pro Bereich der ARD-Regional- programme, der Dritten Programme und na­tional sowie geographisch/demographisch für alle Fernsehhaushalte auf. Während die Basis-Stichprobe im Jahr 1985 noch
2. 200 Haushalte umfaßte, werden die Messungen inzwischen auf der Basis von
2. 800 repräsen­tativ ausgewählten Haushalten vorgenom­men. Das Meßgerät, der sog. „ GfK-Meter“, erfaßt mittels Fernbedienung die Fernsehnutzung von bis zu acht Personen und vier Fernsehge­räten im Haushalt. Es erkennt die Nutzung von bis zu 98 unterschiedlichen Kanälen und erfaßt darüber hinaus die Nutzung von Vi­deotext, Bildschirmtext, Telespielen und am Fernsehgerät angeschlossenen Heimcompu­tern. Zusätzlich wird festgestellt, welche Sendung ein Videorekorder aufzeichnet und wann mitgeschnittene Fernsehsendungen abgespielt sowie Video-Fremdkassetten ge­nutztwerden. Mittels Knopfdrucks muss der Fernsehzu­schauer kundtun, dass er fernsieht. Dieser Zwang zur aktiven Mitarbeit des Zuschauers wird als der größte Nachteil des GfK-Meß- geräts angesehen, da die Vollständigkeit die­ser Angaben angezweifelt wird. Neue techni­sche Entwicklungen versuchen dieses Problem mit einer Art Belichtungsmesser zu lösen, der aktiv erfassen kann, wie viele Per­sonen vor dem Fernsehempfänger sitzen. Die Notwendigkeit einer solchen (ethisch allerdings bedenklichen) Vorgehensweise wird vor dem Hintergrund von empirischen Untersuchungen in Frankreich offenbar, nach der das Fernsehgerät zu einem Drittel der Einschaltzeit in Betrieb ist, ohne dass überhaupt eine Person im Raum anwesend ist. Um die Panel-Struktur repräsentativ zu hal­ten, werden pro Jahr bis zu 15 % der Panel- Haushalte ersetzt (künstliche Panelsterb­lichkeit bzw. Panelrotation). Als Basis­struktur dient die jeweils der neuesten Media- Analyse zugrundeliegende Bevöl­kerungsstruktur. Als Äquivalent für seine Mitarbeit erhält jeder Panel-Haushalt die jährliche Fernsehgebühr erstattet. Haushal­ten ohne Telefon wird auf Kosten der GfK ein T elefon eingerichtet. Der „GfK-Meter“ wird über ein Modem der Deutschen Bundespost an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen, über das die Sen­designale an das GfK-Rechenzentrum gelei­tet werden. Die Meßgeräteinformationen werden täglich abgerufen und nach Durch­laufen der Kontroll- und Gewichtungspro­gramme in einer Datenbank gespeichert, wo sie bereits am nächsten Vormittag für eine Schnell-Berichterstattung zugänglich sind. Zur inhaltlichen Interpretation der Auf­zeichnungenwerden die Sendungsprotokol­le (Sendungstitel, Sendungsbeginn und - dauer) von den Rundfunkanstalten per Tele­kopierer an die GfK geliefert, am Bildschirm erfaßt und der Datenbank zugewiesen. Das Berichtswesen besteht aus einer Reihe natio­naler und regionaler Berichte zu Sendungen (Art der Sendung, Beginn, Dauer, Zuschau­erreichweiten) und Werbeblöcken sowie Zeitdurchschnitten.          

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