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Betriebsmittel

Betriebsmittel sind alle Anlagen und Einrichtungen, die zum technischen Apparat der Unternehmung gehören und über längere Zeit genutzt werden. Die Betriebsmittel sind alle betrieblichen Anlagen und Einrichtungen, die für die Erstellung der Leistungen im weitesten Sinne notwendig sind. Das sind z.B. die Gebäude, die maschinellen Anlagen, die Werkzeuge usw. Ferner zählen nach Gutenberg auch die Hilfsstoffe dazu wie Poliermittel, Farbe, Leim und ebenso die Betriebsstoffe (Strom, Treib- und Brennstoffe, Kleinwerkzeug). Die Hilfsstoffe gehen oft direkt in die Fertigprodukte ein, was bei den Betriebsstoffen nicht der Fall ist.
Als Betriebsmittel werden die elementaren Produktionsfaktoren bezeichnet, die über längere Zeit hinweg Nutzungen für die betriebliche Leistungserstellung abzugeben in der Lage sind. Zu den Betriebsmitteln gehören vor allem Grund stücke und Gebäude, Maschinen und maschinelle Einrichtungen, Büro und Lagerausstattungen und Werkzeuge einschließlich allen Zubehörs dieser Gegenstände. Bei den Werkzeugen und dem Zubehör können Abgrenzungsprobleme zu den Werkstoffen auftreten, weil die Tatsache des Gebraliches oder Verbraliches eines Produktionsfaktors keine Eigenschaft dieses Faktors ist und daher nicht von vornherein festgelegt werden kann. Die Nutzung der Betriebsmittel verursacht Verschleiß, der in die Kosten über Abschreibungen zu verrechnen ist. Die Bemessung der Betriebsmittelnutzung wirft das Problem der kausalen Zurechnung der Kosten zu der jeweiligen Nutzung auf, das nur näherungsweise oder mit Hilfsannahmen zu lösen ist. Für die Produktionsplanung wird die Nutzung der Betriebsmittel durch die Bestimmung der Betriebsmittelkapazität und ihre Inanspruchnahme durch Produktionskoeffizienten erfaßt.

Beispiele für Betriebsmittel: Grundstücke und Gebäude (Betriebsgelände, Fabrik- und Bürogebäude), Ver- und Entsorgungsanlagen (betriebliches E-Werk und Wasserwerk, Abfallcontainer), Maschinen (Bohr-, Fräs-, Drehmaschinen), Werkzeuge (Hammer, Zange, Feile, Säge), Transport- und Förderanlagen (Band, Gabelstapler, Pipeline), Büro- und Geschäftsausstattung (Schreibtisch und -stuhl, Aktenschrank), Lagereinrichtungen (Hochregal, Ständer, Schränke, Gestelle), Meß- und Prüfgeräte (Uhren, Waagen, Zählgeräte, Schieblehre).

Die Betriebsmittel sind die gesamte technische Apparatur, die die Unternehmung zur Durchführung des betrieblichen Leistungsprozesses benötigt. Neben den Maschinen, den maschinellen Anlagen und den Werkzeugen gehören dazu auch Grundstücke und Gebäude. Betriebsmittel werden für die betriebliche Leistungserstellung und Leistungsverwertung genutzt oder gebraucht. Solche Produktionsfaktoren, die in den Leistungsprozess ihre Nutzungen abgeben, werden als Potentialfaktoren im Gegensatz zu den Repetierfaktoren bezeichnet.

Betriebsmittel sind wie die Arbeit und die Werkstoffe originäre oder elementare Faktoren. Sie werden in den Leistungserstellungsprozeß eingesetzt, miteinander kombiniert und zu Sachleistungen oder Dienstleistungen transformiert. Nach Erich Gutenberg sind dabei zwei Gruppen von Bestimmungsfaktoren, die Einfluß auf die Ergiebigkeit des Betriebsmitteleinsatzes haben, zu unterscheiden:
1. der technische Zustand der Betriebsmittel,
2. die technische Eignung der Betriebsmittel.

Die technische Leistungsfähigkeit der Betriebsmittel ist wiederum von den folgenden Faktoren abhängig: von dem Grad der Modernität, von dem Grad der Abnutzung und dem Zustand der Betriebsfähigkeit. Der Grad der Modernität der Betriebsmittel bringt zum Ausdruck, inwieweit die Betriebsmittel dem technischen Fortschritt entsprechen. Betriebsmittel, die veraltet sind, haben eine geringere Leistungsfähigkeit als Betriebsmittel, die modern sind. Der technische Fortschritt vollzieht sich mehr oder weniger als kontinuierlicher Prozess, wobei sich im allgemeinen jede technische Verbesserung auch in einer Steigerung der Leistungsfähigkeit der Betriebsmittel ausdrückt. Der Grad der Abnutzung ergibt sich durch den Gebrauchs- und durch den Zeitverschleiss. Es kann davon ausgegangen werden, dass mit zunehmender Abnutzung der Betriebsmittel eine Verringerung der Leistungsfähigkeit verbunden ist und damit zugleich auch die Betriebskosten ansteigen. Schließlich ist der Zustand der Betriebsmittel für ihre Leistungsfähigkeit von Bedeutung. Eine planmäßige vorbeugende Instandhaltung kann den Prozess der technischen Abnutzung verlangsamen und den Zustand der Betriebsfähigkeit verbessern. Je mehr es gelingt, durch die planmäßige vorbeugende Instandhaltung unwirtschaftliche Produktionsunterbrechungen zu vermeiden, um so größer ist der Zustand der Betriebsfähigkeit und damit der Leistungsfähigkeit der Betriebsmittel.

Die technische Eignung der Betriebsmittel für die Zwecke der Leistungserstellung ist von der quantitativen und qualitativen Kapazität und von der quantitativen und qualitativen fertigungstechnischen Elastizität abhängig. Die quantitative fertigungstechnische Elastizität betrifft die Anpassungsfähigkeit an Änderungen der Ausbringungsmenge und wird durch die Kapazität der Betriebsmittel bestimmt. Die qualitative fertigungstechnische Elastizität ist dagegen ein Maßstab dafür, wie sich ein Betriebsmittel an Änderungen in der Art und Güte der Produkte anpassen läßt. So weisen beispielsweise Universalmaschinen eine hohe qualitative fertigungstechnische Elastizität auf, während. Spezialmaschinen nur eine geringe qualitative fertigungstechnische Elastizität haben.

Die höhere Elastizität der Universalmaschinen wird aber in der Regel durch höhere Stückkosten erkauft. Die Spezialmaschinen haben nur einen kleinen Elastizitätsbereich; die Stückkosten sind aber geringer als bei den Universalmaschinen, die dafür einen großen Elastizitätsbereich haben. Die vorstehende Abbildung zeigt die Stückkostenverläufe bei einer Universalmaschine und bei einer Spezialmaschine, die sich sowohl in ihrer quantitativen als auch in ihrer qualitativen Elastizität unterscheiden.

Betriebsmittel zählen als Klasse von Produktionsfaktoren alle materiellen Güter, die für die Erzeugung von Produkten benötigt werden. Hierzu zählen insb. Maschinen, Aggregate, Werkzeuge, Gebäude und Grundstücke. Auch Betriebsund Hilfsstoffe werden zu den Betriebsmitteln gerechnet.

Problem: Betriebsmittel gehen nicht direkt in das Produkt ein, so dass die verursachungsgerechte Kostenzurechnung oft schwierig ist.


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