Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

deficit spending

Bewußte Haushaltsverschuldung des Staates zu Rezessionszeiten (antizyklisch) in der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik. Die Verschuldung soll zu mehr Beschäftigung und damit zu mehr Nachfrage führen. Bei eintretendem Wirtschaftswachstum soll sie dann aus den Steuermehreinnahmen abbezahlt werden.
Es ist eine Maßnahme der staatlichen Wirtschaftspolitik, mit der der Staat in konjunkturellen Schwächephasen durch Kreditaufnahme und dadurch ermöglichte höhere Staatsausgaben eine wirtschaftliche Belebung herbeiführen soll.

Das Deficit Spending bezeichnet einen angestrebten Überschuß von Staatsausgaben über die Staatseinnahmen, der zu einem Defizit im Staatshaushalt führt. Mit der Erzeugung eines Budgetdefizits sollen expansive Effekte auf das Volkseinkommen (Bruttosozialprodukt zu Marktpreisen (BSP)) erzielt werden. Im Rahmen einer antizyklischen Konjunkturpolitik nimmt Deficit Spending eine entstehende Staatsverschuldung in der Rezession in Kauf.

Wörtlich: Defizitausgaben; dies bedeutet eine Steigerung der staatlichen Ausgaben über die zu erwartenden Einnahmen. Die zum Ausgleich der Haushaltslük-ke (Defizit) vorzunehmende Verschuldung der öffentlichen Hand soll zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen.

Das Deficit Spending bezeichnet einen Teilaspekt der staatlichen Konjunkturpolitik (Fiskalpolitik). Auf der Grundlage der keynesianischen Einkommensund Beschäftigungstheorie wird gefordert, dass der Staat bei einer konjunkturell bedingten Unterauslastung der Produktionsfaktoren (Rezession) die gesamtwirtschaftliche Nachfrage durch zusätzliche Ausgaben ("spending") - vor allem für Sachgüter und Dienstleistungen - erhöht. Um zu verhindern, dass die notwendige Finanzierung dieser Ausgaben die Nachfrage im privaten Sektor gleichzeitig wieder verringert, sollen die erforderlichen Mittel durch das Eingehen von Defiziten, also über öffentliche Kredite, aufgebracht werden. Das deficit spending galt lange Zeit als wirkungsvolle Massnahme zum Abbau der Unterbeschäftigung. In den letzten Jahren mehrten sich die kritischen Stimmen, die vor allem die geringen (dauerhaften) Beschäftigungseffekte zusätzlicher Staatsausgaben sowie die Verdrängungseffekte der wachsenden Staatsverschuldung hervorheben.

Siehe Regulierung, staatliche , Staatsausgabenmultiplikator (Multiplikator).

Maßnahme im Rahmen der Fiskalpolitik, um bei Unterbeschäftigung expansive Wirkungen zu erzielen. In dieser Situation soll der Staat durch zusätzliche Ausgaben die gesamtwirtschaftliche Nachfrage erhöhen, wobei die Finanzierung durch das Eingehen von Schulden aufgebracht wird. Der Ausdruck »deficit« ist insofern irreführend, als es einen formalen Budgetausgleich immer geben muß. Ein Defizit durch Steuersenkungen bei gleichbleibenden Staatsausgaben (deficit without spending) hätte i.d.R. geringere Multiplikatorwirkungen. Wichtig ist die Art der Finanzierung: Kreditaufnahme beim Publikum kann crowding-out-Effekte auslösen, Notenbankkredite können inflatorisch wirken. Deficit spending widerspricht dem klassischen Budgetgrundsatz des strengen jährlichen Haushaltausgleichs, es ist jedoch zumindest im Rahmen des cyclical budgeting mit einem auf den gesamten Konjunkturzyklus ausgedehnten Budgetausgleich vereinbar.

Staatliche Finanzierungsmaßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft in Form besonderer Programme. Hierfür werden keine laufenden Haushaltsmittel herangezogen, sondern diese Maßnahmen werden i. d. R. durch staatliche Kreditaufnahmen finanziert (zusätzliche Staatsverschuldung).
Dieses soll die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln und ist damit ein Mittel zur Konjunkturpolitik in Zeiten einer Rezession.

Vorhergehender Fachbegriff: Deferred-Payment-Inkassi | Nächster Fachbegriff: Definition



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : Valutaklausel | Quotenreferenzverfahren bei Einfuhrkontingentierungen | Conference Maritime

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon