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Distanz

Eine Distanz drückt in der Kaufverhaltensforschung (Konsumentenverhaltensforschung) die Entfernung einer Person zum Handlungsziel, etwa im Rahmen unterschiedlicher Transaktionen aus. Sie kann psychische, räumliche oder soziale Ausprägungen aufweisen.

Eine psychische Distanz repräsentiert die von einer Person wahrgenommene Entfernung zu einem Handlungsziel. Das Handlungsziel kann dabei etwa der Kauf eines Produktes sein. Je näher das Ziel ist, um so stärker ist die Hinwendung zu diesem Ziel und damit die Verhaltenstendenz bezüglich der Erreichung des Ziels. Der Anreizcharakter eines relativ nahen Ziels ist allgemein größer als der Anreizcharakter eines noch fernen Ziels. Die Verstärkung der Verhaltenstendenz bei zunehmender Zielnähe lässt sich, wie Übersicht 30 zeigt, durch Zielgradienten darstellen. Mit diesen Zielgradienten lassen sich besonders Konfliktsituationen (Konflikte) darstellen, z.B. Appetenz-Appetenz-Konflikte oder Ambivalenzkonflikte (vgl. Kroeber-Riel/ Weinberg, 1999, S. 162ff.).

Die räumliche Distanz und die soziale Distanz sind wesentliche Determinanten der Kommunikationssituation. Zu ihr gehören alle Bedingungen, die für die Entstehung und den Ablauf von menschlichen Kontakten von Bedeutung sind. In einem sozialen System unterscheiden sich die Individuen u.a. durch die Häufigkeit ihrer Kontakte zu anderen.

Die räumliche (geografische) Distanz ist ein Faktor, der die Kontaktaufnahme bestimmt. Bei abnehmender Distanz steigt die Kontaktwahrscheinlichkeit. Dieser Zusammenhang ist bei der räumlichen Kommunikation zu beachten. Die räumliche Entfernung zwischen Kommunikator (Sender) und Kommunikant (Empfänger) ist ein wesentlicher Faktor dafür, ob die Nachricht den Empfänger erreicht. Betrachtet man ein soziales System differenziert nach geografischen Feldern (Modell von Karls-son), so ist die Kontaktwahrscheinlichkeit zwischen den Personen innerhalb eines räumlichen Feldes am größten und nimmt mit der Entfernung ab (vgl. Kroeber-Riel/ Weinberg, 1999, S. 495ff.).

Im Gegensatz zur persönlichen Kommunikation liegt bei der Massenkom-munikation generell eine größere räumliche Distanz vor. Darüber hinaus spielt die räumliche Distanz eine entscheidende Rolle in persönlichen Kommunikationssituationen, z.B. bei der Käufer-Verkäufer-Interaktion. Es ist für die Kommunikationspartner wichtig, das räumliche Verhalten des anderen zu beachten. Eine Verletzung der inter-kulturell unterschiedlichen räumlichen Distanzen kann eine Kommunikation empfindlich stören oder sogar den Abbruch der Beziehung zur Folge haben (vgl. Weinberg, 1986, S. 105).

Das Konzept der räumlichen Distanz wird auch im Rahmen der Positionierung verwendet. Sie bezeichnet dann die Entfernung zwischen Objekten in einem mehrdimensionalen Merkmalsraum (Distanzmaße).

Die soziale Distanz ist ein bedeutender Faktor für die Kommunikationssituation, insbesondere für die Kontaktwahrscheinlichkeit zwischen verschiedenen Individuen (vgl. Kroeber-Riel/Wemberg, 1999, S. 496). Sie ergibt sich aus der Abweichung im sozialen Status (Status, sozialer). So kommt es zwischen Personen gleicher Schichtzugehörigkeit häufiger zu Kontakten als zwischen Personen aus verschiedenen Schichten. Zusammen mit der räumlichen Distanz können alle Mitglieder eines sozialen Systems nach ihrer geografischen und sozialen Position in einem sozialen Feld klassifiziert und die Distanzen zu anderen Personen ermittelt werden. Je kleiner die räumliche und soziale Distanz zweier Individuen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Kontakt und damit zu persönlicher Kommunikation zwischen beiden Personen kommt.

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