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Dualismus

Aufspaltung der Gesellschaft im Zuge ihres historischen Entwicklungsablaufs in einen "traditionellen" und einen "modernen" Bereich. Nach dem Konzept des wirtschaftlichen Dualismus bestehen zwei (oder mehr) Wirtschaftsbereiche innerhalb einer Volkswirtschaft weitgehend isoliert nebeneinander, so dass es zu keinem  Carry-over-Effekt der vom modernen Bereich ausgelösten Entwicklungsimpulse auf den traditionellen Bereich kommt. Der moderne Sektor ist gekennzeichnet durch moderne, kapitalintensive Technologien, Produktion von dauerhaften Konsum- und Investitionsgütern, Mittel- und Grossunternehmen, Entlohnung der Produktionsfaktoren nach ihrer Grenzproduktivität sowie Bereitschaft und Fähigkeit zur Adaption externer Entwicklungsimpulse. Der traditionelle Sektor ist gekennzeichnet durch einfache Produktionstechniken mit geringer Kapitalausstattung, Produktion von Gütern des lokalen Bedarfs, Handwerk, Handel und Kleinindustrie, geringe Arbeitsteilung, Prinzip der Grossfamilien, Entlohnung nach Massgabe der Familien-Durchschnittsproduk- tivität (der Arbeit). Die ungenügende Verbindung beider Bereiche über Güter- und Faktormärkte führt zu differierenden Entgelten für gleiche Güter und Leistungen, wodurch die Bedingungen für einen effizienten Faktoreinsatz sowie für eine optimale Kapitalakkumulation verletzt werden. Somit trägt auch der Dualismus zur Unterentwicklung bei.   Literatur: Hemmer, H.-R., Wirtschaftsprobleme der Entwicklungsländer, 2. Aufl., München 1988. Yo- topoulos, R AJNugent, J. B., Economis of Development: Empirical Investigations, New York 1976.


1. Interner Dualismus: Nebeneinander ei nes traditionellen und (gemessen an den Standards der Industrieländer) eines modernen Sozialsystems in den - Entwicklungsländern (Julius BOEKE, 1953). Schon häufig analysiert wurde dort der Dualismus der Wirtschaftsstruktur, der durch den großen stagnierenden Sektor Landwirtschaft und den kleinen, kapitalintensiven und stark expandierenden Sektor Industrie gekennzeichnet ist. Dem Struktur-Dualismus entspricht meist auch ein großer Unterschied in der Einkommensverteilung zwischen Landwirtschaft und Industrie (Entwicklungstheorie).
2. Externer Dualismus: Nebeneinander extrem unterschiedlicher Einkommens-und technologischer Standards zwischen Entwicklungs- und Industrieländern. Der interne Dualismus wird vielfach auf den externen Dualismus zurückgeführt, der sich über die internationalen Waren-und Kapitalströme auf die Binnenstruktur der Entwicklungsländer überträgt (- Abhängigkeitstheorie, Teufelskreis der Unterentwicklung) Literatur: Todaro, M.P. (1993). Rauhis, G. (1988)

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