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Internationale Entwicklungsorganisation

International Development Association (IDA)
als rechtlich selbständige Schwestergesellschaft der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbankgruppe) gegründet und seit eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Aufgabe der Entwicklungsorganisation ist die Finanzierung von Entwicklungsprojekten in den ärmsten Entwicklungsländern, den Least Deve-loped Countries (LLDC). Schwerpunkte der Arbeit sind die Bekämpfung der Armut, die Förderung wirtschaftlicher Anpassungsmaßnahmen und der Umweltschutz.
Die Zugehörigkeit zur Weltbank ist Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Entwicklungsorganisation mit Sitz in Washington D.C., der 1997 159 Staaten, unterteilt in zwei Gruppen, angehörten. Ihre Organe sind durch Personalunion identisch mit denen der Weltbank. Finanziert wird die Entwicklungsorganisation durch freiwillige Beitragszahlungen ihrer Mitglieder, die im Rahmen der Wiederauffüllung alle drei Jahre neu verhandelt werden. Dabei entfielen 1997 96,7% der Zeichnungen und Beiträge und 61,6% der Stimmrechte auf die 26 Staaten der Gruppe I, der Industriestaaten und öl-exportierende Staaten angehören, während die Staaten der Gruppe II zu den Entwicklungs- und r Transformationsländern zählen. Drittgrößter Beitragszahler nach den USA und Japan ist die Bundesrepublik Deutschland, die 11,5% der Mittel aufbringt. Zudem erhält die Entwicklungsorganisation Zuschüsse aus den Gewinnen der Weltbank. Die Entwicklungsorganisation vergibt zinslose Kredite in der jeweiligen Landeswährung mit einer Laufzeit von 35 bis 40 Jahren bei zehn tilgungsfreien Jahren. Voraussetzung für die Kreditvergabe ist in der Regel ein Pro-Kopf-Jahreseinkommen im Schuldnerland von unter 925 USD (1996). Bis Ende Juni 1997 hatte die IDA Kredite in Höhe von insgesamt 101,6 Milliarden USD zugesagt. 37,3% der Mittel flössen in Staaten Afrikas, 5,1 % nach Asien und in den pazifischen Raum, 3,4% nach Lateinamerika und in die Karibik, 3,1 % in den Mittleren Osten und Nordafrika und 2,0% nach Europa und Zentralasien. Daneben verwaltet die Gesellschaft mehrere Sonder- und Treuhandfonds. Der im November 1996 gegründete Treuhandfonds für hochverschuldete arme Länder finanziert Schuldenreduktionen in IDA-only-Ländern

International Development Association.

(International Development Association, IDA) rechtlich selbständige Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN) und Schwestergesellschaft der Weltbank mit Sitz in Washington, D. C. Nach Inkrafttreten der auf Vorschlag der USA ausgearbeiteten Satzung am 24.9. 1960 nahm die IDA ihre Tätigkeit am 8.11. 1960 auf. Seit dem 27.3. 1961 besitzt sie den Status einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN). Die Mitgliedschaft steht allen Mitgliedsländern der Weltbank offen. Im Juni 1991 gehörten der IDA 139 Staaten an. Aufgaben: Ergänzung der Tätigkeit der Weltbank zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der armen Länder, im wesentlichen mit einem jährlichen Pro-Kopf-Ein- kommen von weniger als 580 US-Dollar (in Dollar von 1989), durch Bereitstellung von Finanzierungsmitteln, die günstiger sind und die Zahlungsbilanz weniger belasten ("soft loans") als die der Weltbank. Entsprechend vergibt die IDA unverzinsliche Darlehen (0,75% Verwaltungsgebühr pro Jahr) auf 35 bis 40 Jahre (davon 10 Jahre tilgungsfrei) zur Deckung der wichtigsten Entwicklungsbedürfnisse an die Regierungen der bedürftigen Mitgliedsländer. Die Finanzierung der IDA erfolgt aus Kapitalzeichnungen (insgesamt 1,2 Mrd. US-Dollar) ihrer Mitglieder proportional zu den Quoten bei der Weltbank. Die Länder der Gruppe I (Länder mit hohem Einkommen) haben dabei ihre Subskriptionen voll, die der Gruppe II (Entwicklungsländer) nur zu 10% in Gold oder konvertibler Währung zu erbringen. Der Rest ist in Landeswährung einzuzahlen. Zusätzlich zu dieser Erstausstattung hat die Gruppe I der IDA in 8 Wiederauffüllungsrunden bis 1990 insgesamt weitere 49,75 Mrd. US-Dollar zugeführt. Im Rahmen der 9.   Wiederauffüllungsrunde erhält die IDA in den Geschäftsjahren 1991-1993 weitere 15,4 Mrd. US-Dollar, wobei der Beitrag der BRD rd. 1,8 Mrd. US-Dollar beträgt. Ausserdem hat die IDA Sonderleistungen (auch von Nichtmitgliedern) empfangen und erhält seit 1964 regelmässige Überweisungen (1991: 0,         27 Mrd. US-Dollar) aus Weltbankgewinnen (bis 1991 insgesamt 3,0 Mrd.). Um die Kredite der IDA können sich alle Regierungen der Gruppe II bewerben, bei denen eine Kreditaufnahme zu Markt- oder Weltbankbedingungen nicht mehr zu vertreten ist, sofern die Mittel für technisch einwandfreie, entwicklungspolitisch wichtige und international ausgeschriebene Projekte eingesetzt werden sollen. Bis auf die günstigeren Konditionen entspricht die Vergabepolitik der IDA dabei der Weltbank. Im Geschäftsjahr 1991 hat die IDA Kredite in Höhe von 6,3 Mrd. US-Dollar bewilligt. Seit ihrer Gründung bis zum 30. 6. 1991 hat sie insgesamt Kredite in Höhe von 64,5 Mrd. US-Dollar an 87 Länder vergeben. Die ausstehenden Kredite beliefen sich am 30. 6. 1991 auf 45,5 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus hatte die IDA bis zu diesem Zeitpunkt weitere Kreditzusagen in Höhe von 20,7 Mrd. US-Dollar erteilt. 1989 wurde bei der IDA aus Weltbankgewinnen in Höhe von 100 Mio. US- Dollar eine Schuldenverringerungsfazilität eingerichtet, aus der die ärmsten IDA-Mitglie- der bis zum 28. 9. 1992 Zuschüsse zum Abbau ihrer Verschuldung erhalten können. Die Organe der IDA sind der Gouverneursrat, das Exekutivdirektorium und der Präsident, die jeweils die gleiche Funktion wie bei der Weltbank erfüllen und mit ihr in Personalunion ausgeübt werden. Für die laufenden Arbeiten greift die IDA auf den Mitarbeiterstab der Weltbank zurück.    Literatur: International Bank for Reconstruction and. Development (World Bank), IDA in Retro- spect, Oxford 1982. Bank für Internationalen Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank), Weltbank Jahresbericht 1991, Washington, D. C. 1991.

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