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Komparative Kostenvorteile

Die Frage nach den Vorteilen der Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Staaten wurde zuerst von David Ricardo (1772 -1823) in seinen „Principles of Political Economy and Taxation“ (1817) umfassend beantwortet. Er legte damit den Grundstein für die moderne Außenwirtschaftstheorie. Kernaussage des Theorems der komparativen Kostenvorteile ist, dass Handel auch für die Länder von Vorteil ist, die bei allen Gütern Preisvorteile aufweisen, weil sie diese billiger produzieren können. Damit wird theoretisch begründet, dass grenzüberschreitende Tauschprozesse die Wohlfahrt beider Handelspartner steigern. Zudem wird deutlich, weshalb sich Länder auf die Produktion bestimmter Güter konzentrieren. Voraussetzung ist allerdings, dass die Kostenüberlegenheit eines Landes bei Gut A größer ist als bei Gut B (relativer bzw. komparativer Kostenvorteil), sich also eine Spezialisierung auf Gut A lohnt. Die Grundüberlegung lautet damit: Wie viele Einheiten des Gutes A kann dieses Land produzieren, wenn es auf die Produktion einer Einheit des Gutes B verzichtet? Ricardos Beispiel bezog sich auf den Handel zwischen England und Portugal mit Wein und Tuch. Er konnte zeigen, dass Portugal zwar sowohl Wein als auch Tuch billiger als England herstellen kann (absoluter Kostenvorteil), es aber nur beim Wein einen komparativen Kostenvorteil besitzt, während England diesen Vorteil bei der Herstellung von Tuch hat, weshalb es sich auf die Produktion von Tuch spezialisiert. Das bedeutet: Portugal führt Wein nach England aus, während England Tuch nach Portugal exportiert. Beide Länder profitieren vom grenzüberschreitenden Handel.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Diese Theorie von Adam Smith begründet 1776, dass bei Vorliegen absoluter Kostenvorteile internationaler Handel die Wohlfahrt der Nationen erhöht. Das von Ricardo 1817 entwickelte Theorem der komparativen Kostenvorteile hingegen besagt, dass der internationale Handel selbst dann (Kosten-)Vorteile für alle beteiligten Länder bringt, wenn ein Land bei der Produktion sämtlicher gehandelter Güter absolute Kostennachteile und das andere dementsprechend absolute Kostenvorteile aufweist. Denn die aufgrund des internationalen Handels stattfindende Spezialisierung bei der Herstellung der insgesamt gehandelten Produkte eröffnet den Handelspartnern die Möglichkeit, die Produktionsfaktoren so einzusetzen, dass weniger Einheiten eines Gutes X für ein Gut Y hergegeben werden müssen, wenn es im Ausland bezogen wird, als wenn dieses im Inland produziert würde. Bedingung für die Realisierung der Vorteile sind entsprechende Geldflüsse zwischen den Handelspartnern, durch die das Preisniveau gesenkt wird (bei denjenigen mit höheren Herstellungskosten). Das Theorem ist im Verlauf der Theoriegeschichte weiterentwickelt, aber auch kritisiert worden; es ist immer verwendet worden, um die Vorteile des Freihandels gegenüber nationalstaatlicher Abschottung oder anderen staatlichen Interventionen zu begründen. >Entwicklungsländer

Siehe Komparative Kostenvorteile.

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