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Lagern

Unter Lagern versteht man gemäß VDI-Richtlinie 2411 jedes geplante Liegen von Arbeitsgegenständen im Materialfluss, das diesen gewollt unterbricht. Lagern dient der Überbrückung zeitlicher Differenzen zwischen ankommenden und abgehenden Gütern (Ausgleichsfunktion).

Darüber hinaus wird mit der Vorratshaltung im Lager eine Absicherung gegen Lieferverzögerungen auf den Beschaffungsmärkten, das Entstehen von Lieferengpässen aufgrund von Produktionsstörungen sowie unvorhergesehene Bedarfsschwankungen auf den Absatzmärkten angestrebt (Sicherungsfunktion). Eine weitere Funktion der Lagerhaltung besteht in der kundenindividuellen Auftragszusammenstellung und in der Sortimentsbildung im Handel (Sortierungsfunktion).

Weiterhin können erwartete Preiserhöhungen auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten (Spekulationsfunktion) und die Veredelung der gelagerten Güter, d.h. die Herbeiführung einer Qualitätsänderung durch das Lagern, z.B. durch Alterung, Gärung, Reifung, Abkühlung oder Trocknung (Veredelungsfunktion), der Grund sein. Im letzten Fall spricht man auch von Produktivlägern, da die Lagerung integraler Bestandteil des Produktionsprozesses ist.

In der Distributionslogistik unterscheidet man im Zusammenhang mit der Zahl der Lagerstufen des Distributionssystems Zentral-, Regional- und Auslieferungslager. Zentrallager bevorraten das ganze Sortiment oder einen großen Teil und versorgen entweder nachgeordnete Lagerstufen (Regional- oder Auslieferungslager) oder beliefern die Kunden in einem großen Liefergebiet (z.B. in einem Land) direkt. Während Zentrallager auf der obersten Stufe der Lagerhierarchie stehen, befinden sich Auslieferungslager auf der untersten Ebene. Sie bevorraten in der Regel nur Teile des Sortiments und versorgen die Kunden eines räumlich eng begrenzten Gebiets. Durch die räumliche Nähe zu den Kunden können kurze Lieferzeiten eingehalten werden. Zwischen Zentral- und Auslieferungslagern können noch Regionallager angesiedelt sein, die mit ihren Beständen vor- und nachgelagerte Stufen entlasten und hinsichtlich der Marktnähe eine Mittelstellung einnehmen. Die einer Lagerstufe im Einzelnen zugeordneten Aufgaben sind von der Gesamtzahl der Lagerstufen eines Distributionssystems abhängig.

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