Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Materialmanagement

Versorgungsmanagement

Die Steuerung und Pla­nung der Interaktionen zwischen - Unter­nehmung und - Beschaffungsmärkten und, beim Versand der Fertigprodukte, auch den Absatzmärkten. Das Materialmanagement umfaßt vor allem die Bereiche - Einkauf und Lagerhaltung (einschließlich aller Bewegun­gen beim Gewinnen, Be- und Verarbeiten sowie beim Verteilen von Materialien). Der Einkauf von Materialien (Güter und Stoffe) stellt lediglich einen Teil des Beschaffungsmanagements dar. Die Beschaffung von Finanzmitteln und In­vestitionsgütern untersteht der Verantwortung des Finanz- bzw. Produktionsmanagements und die - von Mitarbeitern der des Personalma­nagement.
Unter - Einkauf versteht man die Beschaffung von Materialien oder (Vor-) Produkten mit der Ab­sicht der Weiterveräußerung (Handel) oder Ver­und Bearbeitung (Produktion). Sofern die Ratio­nalisierungsreserven einer Unternehmung im Produktionsbereich ausgeschöpft sind und der Wettbewerb auf den Absatzmärkten keine Erlössteigerung zuläßt, gilt die Materialwirtschaft (vor allem der Einkauf) als bevorzugter Ansatz­punkt für Kostensenkungsprogramme.
Gegenstand des Einkaufsmanagements sind die Wahl der geeigneten Lieferanten für die von den Abteilungen spezifizierten Bestellwünsche, die Materialdisposition, die Warenannahme, In­spektion und Kontrolle, die Rechnungsprüfung und Zahlungsanweisung.
Zentrale Problemfelder des Einkaufsmanage­ments sind vor allem die folgenden Entscheidun­gen:
· zentraler oder dezentraler Einkauf. Eine Zen­tralisierung des Einkaufs bietet neben Wirtschaftlichkeitsvorteilen (große       Einkaufsmengen stärken die Verhandlungsposition hinsichtlich Preisen und Konditionen) die Chance, qualifizier­te Einkaufsspezialisten pro Artikel einzusetzen. Die organisatorische Trennung vom Besteller er­laubt eine objektive, neutrale Kostenkontrolle.
Lediglich bei örtlich weit auseinanderliegenden Produktionsstätten und sehr heterogenem Mate­rialbedarf sind die Vorteile eines Zentralisierung des Einkaufs gegenüber einer dezentralen Orga­nisation (Transportkosten, Informations- und Zeitverlust) minimal.
·  Eigenfertigung oder Fremdbezug (Make­or-Buy-Entscheidung): Die in vielen Betrieben vor allem mittlerer Größe anzutreffende Politik, möglichst viele Anlagen selbst zu erstellen bzw. Vorprodukte selbst zu fertigen, anstatt sie fremd­zubeziehen, beruht häufig auf der Angst vor einer Abhängigkeit von mehr oder minder zuverlässi­gen Lieferanten oder ist Ausdruck eines Autar­kiestrebens.
Die Wahl der optimalen Fertigungstiefe (Anteil der Eigenfertigung, eigene Wertschöpfung) mit Hilfe von - Wertschöpfungsanalysen gilt heute als eine zentrale unternehmungsstrategische Entscheidung. Wettbewerbsvorteile gegenüber Konkurrenten mit gleicher Fertigungstiefe beste­hen dann, wenn Wertschöpfungsaktivitäten von der eigenen Unternehmung besser und/oder billi­ger durchgeführt werden. Unabhängig davon ist jede Aktivität daraufhin zu überprüfen, ob sie nicht (noch) kostengünstiger in einem anderen eigenen (ausländischen) (Eigenfertigung) oder fremden Betrieb (Fremdfertigung) erbracht wer­den kann bzw. ob nicht eine Angliederung bzw. Ausgliederung vorgelagerter oder nachgelager­ter Produktionsstufen Wettbewerbsvorteile bringt.
Im operativen Bereich befaßt sich das Einkaufs­management u.a. mit der Ermittlung optimaler Bestellmengen und - Bestellhäufigkeiten, der Zusammenstellung eines die Kontinuität des Inputs sicherstellenden Mix von Lieferanten so­wie in Kooperation mit den Bereichen Konstrukti­on bzw. Produktion mit der systematischen Durchforstung der eigenen Produkte nach mögli­chen Kosteneinsparungsmöglichkeiten. Ein ge­eignetes Hilfsmittel hierfür ist die - Wertanaly­se.
Da das Materialmanagement nicht allen Artikeln dieselbe Aufmerksamkeit entgegenbringen kann, läßt sich mit Hilfe der ABC-Analyse das ge­samte Einkaufsvolumen eines Unternehmens strukturieren.
Lagerhaltung betrifft die Gesamtheit der grund­sätzlich-strategischen Entscheidungen darüber, ob ein Unternehmen überhaupt ein Lager unter­halten oder Streckenhandel betreiben soll, der ökonomisch-dispositiven Entscheidungen über den optimalen Lagerumfang und dessen Finan­zierung sowie der technisch-organisatorischen Entscheidungen über die Durchführung und Ab­wicklung der Lagerhaltung und der dafür erfor­derlichen Bauten.
Die Lagerhaltung dient grundsätzlich der Ober­brückung (zeitlich und räumlich) von Diskontinu­itäten im Input-Transformation-Output-Prozess. Sie regelt den Zufluss und Abfluss von Materialien und erlaubt durch Pufferbildung die Entkoppe­lung kontinuierlich angelegter Fertigungsverfah­ren.

Vorhergehender Fachbegriff: Materiallogistik | Nächster Fachbegriff: Materialmangel



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : Wegeunfall | Normalkosten | Einkaufszentren

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon