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Reservewährung

Währung, die hauptsächlich von den offiziellen währungspolitischen Instanzen ausserhalb ihres Ursprungslandes als Devisen- oder Währungsreserve gehalten wird. Als Reservewährung können im Prinzip nur Währungen dienen, die voll konvertibel sind (Konvertibilität), d.h. jederzeit von den währungspolitischen Instanzen in andere Währungen frei umgetauscht und zu internationalen Zahlungszwecken eingesetzt werden können. Zudem spielt für die Bereitschaft, eine fremde Währung als Reserve zu halten, eine Rolle, wie wertbeständig diese Währung im internationalen Vergleich ist, ob und wieviel sie also im Durchschnitt im Zeitablauf gegenüber anderen Währungen an Wert gewinnt oder verliert, d. h. auf- oder abgewertet wird. Nach dem Zweiten Weltkrieg war zunächst praktisch nur der US-Dollar voll konvertibel und galt als wertstabil. Deswegen wurde der Dollar zur wichtigsten Reservewährung im Bretton-Woods-System, das die Basis der internationalen Währungsordnung nach dem Zweiten Weltkrieg bildete. Reservewährung                         Quelle: Geschäftsbericht der Deutschen Bundesbank für das Jahr 1990, S. 67. Nach dem Übergang europäischer Währungen zur Konvertibilität Ende der 50er Jahre gewann in den 60er und 70er Jahren die DM zunehmend an Bedeutung als internationale Reservewährung, weil sie sich im Vergleich zu anderen Währungen durch ein hohes Mass an interner Preis(niveau)stabilität auszeichnete. Neben dem US-Dollar und der DM spielt als Reservewährung der japanische Yen international eine Rolle. Die ECU hat ebenfalls in den letzten Jahren als Reservewährung an Bedeutung gewinnen können. Das Pfund Sterling, das in der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg die wichtigste internationale Reservewährung war, hat diese Funktion danach als Folge von Konvertibilitätsbeschränkungen, durch die wiederholten Abwertungen (1949, 1967) und den ständigen Wertverlust des Pfundes nach dem Übergang zu einem flexiblen Wechselkurs (1972) fast vollständig eingebüsst. Die Tabelle gibt den Umfang der internationalen Währungsreserven der IWF-Mitgliedsländer in Form von Devisen und ihre Verteilung auf die einzelnen Reservewährungen für das Jahr 1990 an.                                            

Siehe auch: Leitwährung

ist die Währung eines Landes, die von den Zentralbanken anderer Länder über die Menge hinaus, die zur Abwicklung des Außenhandels nötig ist, zum Zwecke der Währungsreserve gehalten wird. Lange galt der US-Dollar als weitverbreitetste Reservewährung. In den 70er Jahren entwickelten sich jedoch (nicht zuletzt wegen der Schwäche des US-Dollars) auch andere Währungen zu Reservewährungen, wie z.B. die DM.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Eine Währung, die wegen ihrer internationalen Anerkennung von Zentralbanken anderer Länder als Rücklage für etwaige Zahlungsbilanzprobleme gehalten wird.

Neben dem US-Dollar sind die Deutsche Mark und der japanische Yen Reservewährungen.

Nationale Währung mit Leitwährungscharakter, die von Zentralbanken oder Währungsbehörden anderer Länder zur Sicherstellung ihrer internationalen Liquidität und des Zahlungsbilanzausgleichs verwendet werden. Es sind Währungen der Leitwährungsländer und solcher, die im Welthandel eine sehr grosse Bedeutung haben.

Fremde Währung, in der Notenbanken ihre Währungsreserven anlegen.

nationale Währung oder Korbwährung wie ECU (bis Ende 1998) und Sonderziehungsrechte, die über den Umfang von working balances hinaus zur Bildung von Währungsreserven herangezogen werden. Hauptreservewährung und Stütze der internationalen Liquidität ist nach wie vor der US-Dollar. Seit den 60er und verstärkt seit Mitte der 70er Jahre hat jedoch eine Diversifizierung eingesetzt, v.a. bei den Industrieländern, weniger bei Entwicklungsländern. Diversifiziereng wird hauptsächlich durch die Mengenkomponente von Änderungen der Devisenreserven zum Ausdruck gebracht (Tab. Seite 836). In ihr spiegeln sich in erster Linie Stabilisierungsmaßnahmen, die naturgemäss auf geläufige Währungen angewiesen sind, darüber hinaus aber auch gezielte Strukturveränderungen des Währungsportefeuilles von Zentralbanken. Unbeschadet der Diversifizierungstendenzen kam dem US-Dollar zugute, dass insbes. Entwicklungsländer ihre Währungen bevorzugt am Dollar orientieren und daher auch den Dollaranteil der Währungsreserven hochhalten. Doch gerade diese Lander wiesen in der Phase verstärkter Diversifizierungbemühungen explosives Reservewachstum auf, nicht zuletzt deshalb, weil ihnen Anlagemittel aus Industrieländern zuflossen, die sich vom Dollar eher lösten. Die Entwicklung der eigenen Währung zur Reservewährung ist für wirtschaftlich weniger potente Volkswirtschaften mit der Hypothek belastet, dass Änderungen der Reservepräferenzen die Möglichkeiten des Landes zu Interventionen am Devisenmarkt überfordern können und dann Bewegungen des Wechselkurses sowie unerwünschte Folgewirkungen hingenommen werden müssen. Im besonderen Maße problematisch ist das Hineinwachsen in die Reservewährungsfunktion über Defizite der Leistungsbilanz, da hierbei der für sich gesehen angenehme Realtransfer mit äußerst unangenehmen kurzfristigen Währungsschulden erkauft wird. Die Situation ist keinesfalls im Sinne der Idealvorstellung vom außenwirtschaftlichen Gleichgewicht, wie es z.B. im MUNDELL-FLEMING-Modell abgebildet ist.    

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