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Substitutionsgüter

Güter, die gegenseitig ersetzt werden und damit der Bedingung der Substitutionalität genügen; ihre Kreuzpreiselastizität ist positiv (im Gegensatz zur Komplementarität).

Substitutionsgüter (Substitution = Ersatz, Austausch, Stellvertretung) sind Güter, die sich ganz oder teilweise gegenseitig ersetzen können.
Sie kommen im Konsumbereich, aber auch bei der Produktion vor.

Beispiel:
(1) Konsumbereich:
Butter - Margarine, Zigaretten - Zigarillos - Zigarren, Fisch - Fleisch - Eier, Weizenmehl - Roggenmehl, Schafwolle - Baumwolle.

(2) Produktion:
Schrott - Roheisen, Öl - Kohle - Gas, Kupfer - Aluminium, Dampfkraft - Elektrizität.

Gegensatz:
Komplementärgüter, die sinnvoll nur zusammen verwendbar sind.

Substitutionsgüter sind Güter, die sich bei der Verwendung gegenseitig ersetzen können (z.B. Butter und Margarine, Kohle und Heizöl). Die preispolitischen Wirkungen zwischen zwei Substitutionsgütern sind entgegengerichtet. Das bedeutet, daß die Kreuzpreiselastizität positiv ist. Preiserhöhungen (Preissenkungen) bei einem Substitutionsgut führen zu einer Abnahme (Zunahme) der Absatzmenge dieses Gutes und zur Zunahme (Abnahme) der Absatzmenge des anderen Gutes. Dies wird auch als Substitutionseffekt bezeichnet. Gegensatz: Komplementärgüter

(engl. substitutable goods) Substitutionsgüter sind Waren oder Dienstleistungen, die andere Güter ersetzen können, z. B. Butter/Margarine oder Erdöl/Erdgas. Substitutionalität kann auch bei Produktionsfaktoren vorherrschen. Sie ist besonders bei Roh und Einsatzstoffen ein wichtiges Kriterium, um bei der Verknappung und Verteuerung bestimmter Ressourcen auf andere ausweichen zu können, ohne dass eine Leistungsbeeinträchtigung stattfindet. Substituierbarkeit bei Produktionsfaktoren kann deshalb aus Sicht eines Unternehmens durchaus erwünscht sein. Im Rahmen der Beschaffungsmarktforschung beim Beschaffungsmarketing wird deshalb oft bewusst nach substitutiven Einsatzstoffen gesucht.

Bei Absatz / Konsumgütern deutet die Substitutionalität auf eine Konkurrenzbeziehung mit anderen Gütern aufgrund gleicher Bedürfnisbefriedigung (Bedarf) bzw. Nutzenstiftung (Nutzen) hin. Grundsätzlich ist eine Substituierbarkeit hierbei aus Unternehmenssicht weniger gewünscht. Je nach Umfang der Substitutionalität kann man zwischen totaler und partieller Konkurrenz unterscheiden. Bei der totalen Konkurrenz werden alle angebotenen Güter auf einem Markt von den Abnehmern in allen Leistungsmerkmalen als völlig gleichwertig angesehen. Jedes Gut würde aus Abnehmersicht in Umfang und Inhalt den gleichen Nutzen liefern und wäre dadurch beliebig austauschbar. Bei partieller Konkurrenz werden hingegen aus Kundensicht subjektive Nutzenunterschiede zwischen den angebotenen Gütern auf einem Markt wahrgenommen. In jungen Märkten können die empfundenen Nutzenunterschiede aufgrund der raschen technischen und/oder anwendungsbezogenen Weiterentwicklungen recht hoch sein. In reifen Märkten mit vielen Anbietern hat sich der Grundnutzen der angebotenen Güter weitgehend angeglichen, so dass Nutzenunterschiede vor allem über zusätzliche Leistungen und Werte, wie z. B. Image, Design und Kundendienst, geschaffen werden können. Obwohl die Nutzendifferenzen hier oft nur marginal sind, ist eine völlige Substitution nicht möglich. Die Stärke der Konkurrenzbeziehung lässt sich mit Hilfe der Kreuzpreiselastizität (e) ermitteln (, Elastizität). Hierbei handelt es sich um einen Koeffizienten (1. Triffin’scher Koeffizient), der angibt, wie die Absatzmenge eines Gutes auf Preisänderungen eines anderen Gutes reagiert.

Geht der Absatz des Gutes A bei gleichzeitiger Preissenkung des anderen Gutes B zurück, dann liegt eine Konkurrenzsituation vor. In diesem Fall würde der Elastizitätskoeffizient (e) einen positiven Wert annehmen, der unendlich groß sein kann. Je weiter der Wert im positiven Bereich liegt, desto stärker ist die Substitutionalität bzw. Konkurrenzsituation. Bei negativem Koeffizienten würde eine komplementäre Beziehung zwischen den beiden Gütern vorliegen. Die Preissenkung des einen Gutes (A) hätte dann gleichzeitig eine Absatzsteigerung des anderen Gutes (B) zur Folge. Hat e den Wert null, dann liegt keine Substitutionsbeziehung zwischen den beiden untersuchten Gütern vor. Allerdings ist die Ermittlung von Konkurrenzbeziehungen ausschließlich auf der preislichen Ebene kritisch zu beurteilen, da auch andere absatzpolitische Maßnahmen hierauf einen Einfluss haben. Außerdem wird die Ermittlung der Substitutionalität auf der Basis von Kreuzpreiselastizitäten in der Praxis zusätzlich noch dadurch erschwert, dass es sich letztlich um ein experimentelles Problem handelt, bei dem alle möglichen Störgrößen (z. B. Konjunkturldima, Marketingaktivitäten von allen Anbietern auf dem Markt) ausgeschaltet werden müssten. Das ist jedoch unter realen Feldbedingungen kaum möglich.

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