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Test

Prüfung von Objekten oder Sachverhalten hinsichtlich bestimmter Eigenschaften oder Zusammenhänge; aus wissenschaftlicher Sicht eine empirische Untersuchung zwecks Überprüfung von Hypothesen. Eine besondere Ausgestaltung findet der Test als Experiment, wo es um die Überprüfung von Kausalhypothesen geht. Neben der empirischen Überprüfung von Hypothesen besteht prinzipiell auch die Möglichkeit einer logisch-deduktiven Vorgehensweise. Hierzu gehört auch die Durchführung von "Tests" mittels Computer-Simulation (Simulation). Ein Test zerfällt in die Phasen Design (Datenerhebung) und Auswertung (Datenanalyse). Durch das Testdesign wird festgelegt, was gemessen wird, wie es gemessen werden soll und welche Vorbereitungen dafür zu treffen sind. Zur Testauswertung gehört neben der Aufbereitung und Verdichtung der gewonnenen Daten auch der Vergleich der Ergebnisse mit kritischen Werten. Dabei können zwecks Signifikanzprüfung statistische Testverfahren zur Anwendung kommen. Die Erscheinungsformen von Tests sind äusserst vielfältig. Gebräuchliche Einteilungskriterien bilden z. B.: ·   die Art der Untersuchungsobjekte (Material-, Produkt-, Werbemitteltest), ·   die Art der Untersuchungsmerkmale (Intelligenz-, Geschmacks-, Haltbarkeitstest), ·   die Art der Erhebungsdurchführung (Kurz-zeit- und Langzeittest, schriftlicher und mündlicher Test, monadischer Test und Vergleichstest, identifizierter Test und Blindtest) oder ·   der Erhebungsort (Labor- und Feldtest, Home-Use-Test, Store-Test, Markttest. Die Untersuchungsmerkmale bedingen häufig die Art der Datengewinnung. Während bei naturwissenschaftlichen und technischen Tests die Datengewinnung ausschliesslich durch Beobachtung, zumeist mittels geeigneter Messgeräte, erfolgt, besteht in den Sozialwissenschaften ausserdem die Möglichkeit der Befragung, z. B. wenn subjektive Merkmale, wie Meinungen, Beurteilungen oder Absichten, erhoben werden sollen. Die besondere Problematik von Tests im Bereich der Sozialwissenschaften wird insb. in der geringeren Güte der verfügbaren Messverfahren, in der Reaktan2 der Testpersonen und der Vielzahl schwer kontrollierbarer Einflussfaktoren gesehen. Im Mittelpunkt des wirtschaftswissenschaftlichen Interesses stehen Tests, die der Prüfung von Produkten (einschl. Dienstleistungen) dienen. Dabei kann es sich sowohl um deren technische als auch um deren subjektive Qualität, d.h. die Akzeptanz bei Verbrauchern oder Abnehmern, handeln. Gleichfalls von zentraler Bedeutung sind Tests, dit die Prüfung weiterer Elemente des Marketing-Mix (wie Packung, Preis, Werbemittel\', oder eine Kombination dieser Elemente zurr Gegenstand haben (Produkttest, Markttest, Store-Test, Packungstest unc Werbemitteltest). Zur Beurteilung der Güte von Tests werder insb. die folgenden Kriterien herangezogen: Validität (Gültigkeit), Reliabilität (Zuverlässigkeit), Sensitivität (Trennschärfe) unc Praktikabilität (Durchführbarkeit). Viele der im Bereich der Marktforschuni und auch anderen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften gemessenen Variablen bilder theoretische Konstrukte, die keiner direkter Beobachtung zugänglich sind (z. B. Motivation, Einstellung, Intention). Hier erhebe sich die Frage, ob das verwendete Messverfahren tatsächlich das misst, was der Forscher zt messen wünscht (Konstruktvalidität), unc darüber hinaus, ob das gemessene Konstrukt z.B. die Einstellung zu Produkten, von prognostischer Relevanz für das ist, was den Untersucher letztlich interessiert, nämlich das  Konsumentenverhalten                (Prognosevalidi- tät). Validität und Reliabilität eines Tests hängen weiterhin nicht allein von dem verwendeten Messverfahren, sondern auch von den übrigen Elementen des Testdesigns ab. Erfolgt die Datenerhebung z. B. in Form einer Stichprobe, so sind Validität und Reliabili- .t des Testergebnisses auch eine Frage der .epräsentanz und der Grösse der Stichprobe. Die Sensitivität eines Tests besagt, inwieit tatsächlich bestehende Unterschiede zwi_nen Testobjekten festgestellt werden können (Reliabilität vorausgesetzt). Bei vielen wirtschaftlichen Entscheidungen reicht es, Unterschiede zwischen den Messobjekten (z. B. alternativen Werbemitteln oder Produktverpackungen) festzustellen. In diesen Fällen kann auch ein nicht valides Messverfahren, wenn es hinreichend reliabel und sensitiv ist, von Nutzen sein. Die Praktikabilität eines Tests unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wird bestimmt durch die Kosten der Durchführung, den Zeitbedarf und die Geheimhaltungsmöglichkeit gegenüber den Konkurrenten.                         

in der Marktforschung (1.) die experimentelle bzw. quasi-ex­perimentelle Überprüfung der Wirkung von Marketingmaßnahmen (z. B. Pro- duktest, Werbemitteltest,Preistest), (2.) Meßverfahren, die durch psychologisch zweckmäßige Frage- und Antwortfor­mulierungen nicht direkt beobachtbare Sachverhalte wie Intelligenz, Motive, Einstellungen etc. ermitteln wollen (z.B. Projektive Tests, wie Thematischer Apperzeptionstest, Wort- und Satzasso- ziationstest, Rosenzweig-T est). zu
(1): Tests können nach verschiedenen Merkmalen eingeteilt werden. Nach dem Testobjekt unterscheidet man:  Konzepttest,  Produkttest,             »Packungstest,  Namenstest  Werbetest und            »Preistest, wobei Packungs-, Namens- und Preistest durchaus auch Bestandteile eines umfassen­den Produkttests sein können. Hinsichtlich des Testumfangs werden Pro­dukttests in Volltests zur simultanen Über­prüfung aller Produktkomponenten und in Partialtests untergliedert. Nach der Erhebungsdauer betrachtet, gibt es Kurzzeittests, die nach einmaliger Präsen­tation des Testobjekts die spontanen Reak­tionen der Testpersonen erheben und Langzeittests, die z.B. nach längerem Produktgebrauch oder -verbrauch die Er­fahrungen derTestpersonen erfassen. Nach der Form der Datenerhebung sind Tests zu unterscheiden, in denen die Reak­tionen der Testpersonen per Befragung und/oder Beobachtung erfolgen. Hinsichtlich des Erhebungsortes unter­scheidet man Labortest, Home-Use-Test (Produkttest), Storetest und weitere Formen von Markttests. zu
(2): Die Marktforschungspraxis hat eine große Anzahl psychologischer Tests entwickelt, bei denen einer Versuchsperson mehr­deutige Stimuli (Fragen, Bilder, Aufgaben) präsentiert werden, aus denen die Absicht der Befragung nicht hervorgeht. Sinn dieser Tests ist es, eine Person zu Antworten bzw. Aufgabenlösungen zu bewegen, in die sie ih­re Meinungen, Werturteile, Motive und Ein­stellungen hineinprojiziert (sog. projektive Tests). Durch diese Tests werden Antworten erzielt, die der Befragte bei direkter Befra­gung nicht geben kann, weil sie ihm selbst vordergründig nicht bewusst sind, oder, die er nicht geben will, weil sie u. U. nicht in Ein­klang mit persönlichen oder gesellschaftli­chen Normen stehen. Die Vielfalt der pro­jektiven Tests ist außerordentlich hoch. Zu den meistverwendeten zählen der Apperzep­tionstest (TAT), der Satz- bzw. Wort- ergänzungstest und der Rosenzweig-Test.

Literatur:  Berekoven, L.; Eckert, W.; Ellenrieder, P., Marktforschung,
5. Aufl., Wiesbaden 1991, S. 159-192. Hammann, P.; Ericbson, B., Marktfor­schung,
2. Aufl., Stuttgart 1990, S. 171-190. Hütt­ner, M., Grundzüge der Marktforschung, 4. Aufl., Berlin, New York 1989, S. 56-64.

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