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Cobweb-Theorem

Spinnengewebe-Theorem, Preistheorie: Anpassungsverzögerungen bei der Preisbildung: Ist ein gegenwärtiger Preis maßgebend für die künftige Angebotsmenge und benötigt das Angebot eine gewisse Zeit, um auf den Preis zu reagieren, dann vollzieht sich der Übergang vom alten zum neuen -. Gleichgewichtspreis in Schwingungen der Preise und Angebotsmengen um den neuen Gleichgewichtspreis bzw. die neuen Gleichgewichtsmengen. Die graphische Darstellung ähnelt oft einem Spinnengewebe.

Siehe auch: Spinnwebtheorem

komparativ-statisches Theorem zur Erklärung der verzögerten Anpassung des Angebots an veränderte Marktpreise. Die graphische Darstellung dieses Sachverhalts ist einem Spinngewebe ähnlich. Die Bewegungen beruhen auf der zeitlichen Verzögerung zwischen Produktionsbeginn und Absatz. Das Theorem geht von der Prämisse aus, dass sich Unternehmer bei ihrem Angebot an den Preisen der Vorperiode orientieren, während die Nachfrage vom Preis der laufenden Periode abhängt. Die Periodenlänge wird durch die Produktionsdauer des herzustellenden Gutes bestimmt. Mit Hilfe einer Graphik lässt sich der Sachverhalt folgendermassen darstellen: Ausgangspunkt ist ein Gleichgewicht E1? das sich durch den Schnitt der Angebotskurve A mit der Nachfragekurve ergibt. Dieses Gleichgewicht ist dauerhaft, weil zum Preis pi immer die Menge X! angeboten und auch nachgefragt wird. Findet nun eine dauerhafte Verschiebung der Nachfrage von Ni nach N2 statt, so ergibt sich langfristig das Gleichgewicht E2 (vgl. Abb.).   Cobweb-Theorem Da das Angebot kurzfristig starr ist, findet eine verzögerte Anpassung des Angebots statt. Aufgrund dieser Starrheit des Angebots wird der Preis auf p2 steigen, womit im Punkt Si ein kurzfristiges Gleichgewicht erreicht wird. Dieser hohe Preis veranlasst die Anbieter, ihre Produktion auf x2 auszudehnen. Nach Abschluss der Produktion wird die Menge x2 zum Preis p2 angeboten, die Nachfrage ist jedoch nur bereit, diese Menge zum Preis p3 zu kaufen. Dieser Preissturz veranlasst die Produzenten, jetzt nur noch die Menge x3 herzustellen. Wird diese Menge in der folgenden Periode angeboten, so wird der Preis auf p4 steigen, wodurch sich die Anbieter wiederum veranlasst sehen, ihre Produktion auf x4 zu erhöhen. In der folgenden Periode kommt es jedoch erneut zu einem Preissturz, was die Unternehmer veranlasst, ihre Produktion wieder einzuschränken. Es finden dann wiederum Preiserhöhungen statt usw. Ob durch diese Oszillationen ein neues langfristiges Gleichgewicht erreicht wird, hängt vom Verhältnis der Steigungen der Angebots- und Nachfragekurve, d.h. von der Relation der Preisempfindlichkeiten ab: (1)   Ist die Steigung der Angebotskurve absolut grösser als die der Nachfragekurve (< a ss), d.h. die Preisempfindlichkeit des Angebots kleiner als die der Nachfrage, so werden die Schwingungen immer kleiner und Preis sowie Menge konvergieren schliesslich gegen das neue langfristige Gleichgewicht E2 (stabiles Gleichgewicht; vgl. Abb.). (2)  Ist die Steigung der Angebotskurve kleiner als die der Nachfragekurve, so divergieren die Werte für Preise und Mengen und entfernen sich immer mehr vom Gleichgewicht. Hier wird unterstellt, dass keine Lernprozesse stattfinden. (3)  Cobweb-Theorem Ist die Steigung der Angebotskurve gleich der Nachfragekurve, so werden Ungleichgewichte am Markt auch langfristig nicht abgebaut. Die Anpassung an die neue langfristige Nachfragekurve wird beschleunigt, wenn das Angebot der Produzenten kurzfristig nicht völlig unelastisch, sondern aufgrund von Lagerhaltung flexibler auf Preisänderungen reagiert. Dadurch werden auch die Amplituden der Oszillation niedriger als bei starrem Angebot sein.                                                                   Literatur: Franke, J., Grundzüge der Mikroökonomie, 2. Aufl., München, Wien 1985, S. 38f. Schumann, ]., Grundzüge der mikroökonomischen Theorie, 4. Aufl., Berlin u.a. 1984. Jarchow, H.-J., Der Hopfenzyklus in der Bundesrepublik (1950-1970) und das Spinngewebe-Theorem, in: Hesse, H. (Hrsg.), Arbeitsbuch angewandte Mikroökonomie, Tübingen 1980, S. 81 ff.

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