Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Decision Support System (DSS)

(a) Unterbegriff von   Management-Informationssysteme (MIS); (b) ein spezifisches MIS für die mittlere Management-Ebene zur Unterstützung der Entscheidungsfindung. Zentrale Funktionalität sind Modellrechnungen (MIS, Funktionalität). Siehe auch  Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS),   Data Warehouse und   Business Intel­ligence, jeweils mit Literaturangaben.

Literatur: Laudon, K. C., Laudon, J. P. Management Information Systems, Managing The Digital Firm, 9th ed., Upper Saddle River 2006; Mertens, P., Griese, J.: Integrierte Informationsverarbeitung 2, Planungs- und Kontrollsysteme in der Industrie, 9. Auflage, Wiesbaden 2002.

(abgekürzt DSS) (deutsch: Führungsinformationssystem oder auch Marketinginformationssysteme)
Ein Decision-Support-System (DSS) bzw. Entscheidungsunterstützungssystem ist ein interaktives System, das auch von Entscheidungsträgern, die über geringe (oder keine) Programmierkenntnisse verfügen, genutzt werden kann. Das System ersetzt den Entscheidungsträger nicht. Der Ent-scheidungsprozess wird weder vollständig automatisiert, noch werden die zur Problemlösung erforderlichen Schritte determiniert. Vielmehr dient das System dem Entscheidungsträger als »Assistent«, an den bestimmte Aufgaben delegiert werden. Dem Entscheidungsträger werden vom System Ergebnisse zur Evaluation vorgelegt, und dieser entscheidet über die weitere Vorgehensweise. Es kann sich um Expertensysteme handeln, deren wichtigste Aufgabe in der »Akkumulation, Synthese und Verarbeitung des Wissens« liegt (vgl. Esch, 1995, Sp. 655). Letztere sind Ausprägungen künstlicher Intelligenz, die gemeinhin als die Entwicklung von Ideen bezeichnet wird, mit denen intelligente Computer realisiert werden können (vgl. Neibecker, 1995, Sp. 1309).

Entscheidungsunterstützungssysteme setzen neben einer Datenbank und einer Methodenbank (Zusammenfassung von Verfahren der Datenanalyse und Entscheidungsunterstützung wie Operations-Research-Verfahren) eine Modellbank (Zusammenfassung partieller Planungs- und Entscheidungsmodelle, die den Entscheidungsträgen aller Hierarchiestufen im Unternehmen bei der Lösung von Aufgaben im Rahmen des Marketing-Mbc unterstützen) voraus.

Mit Hilfe von Beschreibungs-, Erklärungs- und Entscheidungsmodellen (Marketing-Modelle) werden die vielfältigen Informationen für den Entscheidungsträger operational aufbereitet.

Unter einer einheitlichen Benutzeroberfläche eines Steuerungssystems kann der Anwender Daten aus einer Datenbank, Methoden aus einer Methodenbank und Modelle aus einer Modellbank abrufen. Das Steuerungssystem (»Dialogkomponente«) stellt die Benutzerführung, Eingabeformate und Help-Funktionen zur Verfügung. Zur Benutzerführung wird meist ein Laien-Modus (ausgeprägte Bedienerführung, vordefinierte Bildschinnmasken usw.) und ein Experten-Modus unterschieden (vgl. Scheer, 1984, S. 120f.).

Mit der Entwicklung von Entscheidungsunterstützungssystemen wurde bereits in den sechziger und frühen siebziger Jahren begonnen, wobei die Tendenz zu Totalsystemen nach und nach durch das Konzept integrierbarer Teilsysteme abgelöst wurde. Derzeit am Markt erhältliche Hard- und Softwarekomponenten sind spezifische Entscheidungsunterstützungssysteme, DSS-Generatoren und DSS-Werkzeuge. Spezifische Systeme sind programmierte Anwendungen konkreter Einzelfragen und Klassen von Fragestellungen. Zur bedarfsgerechten Gestaltung von DSS-Generatoren und spezifischen Systemen dienen DSS-Werkzeuge. Hierbei handelt es sich um effiziente Systembausteine wie sehr hoch entwickelte Programmiersprachen, komfortable Datenverwaltungssysteme, Datenbanken usw.

Auf dem Gebiet der Marketing-Entscheidungsunterstützungssysteme (Marketing-Support-Systems) leistete insbesondere Little bahnbrechende Arbeit (vgl. Little, 1979). Seine Ansätze, die auf das Decision-Calculus-Konzept bzw. entsprechende Modelle zurückgehen, lösten die Entwicklung und Implementierung einer Vielzahl von Marketing-Support-Systemen aus (z.B. AS-SESOR, NEWS, BRANDAID, ADBUDG MEDLAC), bei denen jedoch eine Entscheidungsunterstützung (i.e.S.) in unterschiedlichem Ausmaß realisiert ist. Im Marketing wurden Entscheidungsmodelle nach dem Decision-Calculus-Konzept u.a. zur Mediaplanung (MEDIAC, vgl. Little/Lodish, 1969) und zur Außendienststeuerung (CALLPLAN, vgl. Lodish, 1971) entwickelt. Oftmals handelt es sich »nur« um komplexe Mess- und Prognosesysteme (vgl. Simon, 1986, S. 207).

Als Beispiel eines klassischen Marketing-Support-Systems, das sich auf ein breites Spektrum.von Marketinginstrumenten bezieht, kann das System EXPRESS (Taylo-rix Tymshare) angesehen werden (vgl. Gan-sera/Röske, 1981). Vergleichbare Systeme wurden in Deutschland u.a. von der GfK, Nürnberg und von A. C. Nielsen, Frankfurt angeboten.

Siehe auch Entscheidungsunterstützungssystem, Führungsinformationssystem, Marketinginformationssysteme.

Abk. für  Decision Support System; siehe auch  Plandatenbasis und  Unternehmensplanung.

Vorhergehender Fachbegriff: decision support system | Nächster Fachbegriff: Decision-Calculus-Ansatz



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : Maintenance Margin | Andienungspreis | Wechselpensionsgeschäfte

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon