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technischer Fortschritt

ergibt sich in der Regel aus der Dynamik des Wettbewerbs und zeigt sich in
1. Produktverbesserungen,
2. neuen Produkten (Innovation),
3. Produktionsinnovationen,
4. Produktivitätssteigerung (Produktivität) als Folge des Einsatzes neuer Technologien oder Änderungen der diversen Organisationsstrukturen.

Der technische Fortschritt basiert auf der Weiterentwicklung der Technik. Der technische Fortschritt kann in der Einführung neuer oder verbesserter Werkstoffe und Betriebsmittel, in der Anwendung neuer oder verbesserter Produktionsverfahren oder in der Erzeugung neuer oder verbesserter Produkte gesehen werden. Der technische Fortschritt ist also input-, throughput- oder outputorientiert. Der technische Fortschritt besteht im allgemeinen darin, daß das Verhältnis zwischen Ausbringungsmenge und Faktoreinsatzmenge, die Produktivität, verbessert wird und damit letztlich auch das Verhältnis von Leistung zu Kosten, die Wirtschaftlichkeit, größer wird. Gesetz der Massenproduktion

(engl. Technical progress) Der technische Fortschritt stellt den Gesamtablauf technischer Neuerungen dar, der sich in folgende Abschnitte zerlegen lässt: Zu Beginn steht die Erfindung (engl. invention) neuer oder verbesserter + Produkte oder Produktionsverfahren als Verwirklichung einer Idee oder als Ergebnis häufig langjähriger Forschungs oder Entwicklungsarbeit ( Forschung und Entwicklung, + Humankapital). Die erstmalige Nutzung der Erfindung oder Entdeckung erfolgt in einem zweiten Schritt, der + Innovation (engl. Innovation = Einführung einer Neuerung). Es wird zwischen Produkt und Verfahrensinnovation unterschieden. Der dritte Schritt besteht aus der allgemeinen Verbreitung (Diffusion) der Neuerung, z. B. auch durch Nachahmung (siehe auch + Technologietransfer, r Patent). Er steht in Verbindung mit der «Erschließung neuer Märkte».

Wegen seiner produktivitätssteigernden Wirkung (Produktivität) wird dem technischen Fortschritt von der Volkswirtschaftslehre eine ausschlaggebende Rolle als Wachstumsfaktor zugeschrieben, da mit mengenmäßig gleichem, jedoch qualitativ verbessertem Einsatz an 4 Produktionsfaktoren (input) die k Ausbringung (output) gesteigert werden kann. Andererseits ist mit Hilfe des technischen Fortschritts eine Produktivitätssteigerung auch ohne Erhöhung der Ausbringungsmenge durch geringeren Faktoreinsatz erreichbar. Als volkswirtschaftlich problematisch können sich dabei die arbeitsmarktpolitischen Auswirkungen eines «arbeitssparenden» technischen Fortschritts (z. B. durch 4 Automation) erweisen. Einsparungen bei den volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren Kapital und Boden sind hingegen gesamtwirtschaftlich vorteilhaft, wenn damit die Schonung knapper natürlicher Ressourcen (Rohstoffe und Energieträger) und eine geringere Umweltbelastung verbunden sind. Hingewiesen sei auf die wachstumsfördende Rolle technischer Neuerungen im Wettbewerb als «dynamischer Prozess von Vorstoß und Verfolgung», der Vorsprungs gewinne innovationsfähiger und williger Unternehmen entstehen lässt und sie durch imitationswillige und fähige Wettbewerber wieder abbaut (Schumpeter; Clark).

Entwicklung, Einführung und Ausbreitung verbesserter, Ausschaltung veralteter Produkte, Produktionsmittel und Produktionsprozesse im Zuge des wirtschaftlichen Wachstumsprozesses. Der Unterschied zwischen Produkt- und Prozessinnovation verschwindet in der makroökonomischen Analyse. Sind Kapitaleinsatz, Arbeitseinsatz und Produktionsmenge in einer makroökonomischen Produktionsfunktion verknüpft, so äussert sich technischer Fortschritt in einer Verschiebung der Einsatz-Ausstoss-Relationen derart, dass entweder bei gleichem Kapital- und/oder Arbeitseinsatz die produzierte Gütermenge steigt oder bei gleicher Gütermenge der Kapitalund/oder Arbeitseinsatz sinkt. Damit stellt sich die Frage, wie die Rate des technischen Fortschritts zu bestimmen ist. In der Wachstumstheorie werden drei Messkonzepte diskutiert. Sie sind nach den Autoren benannt, die diese Kriterien in die Wachstumstheorie eingeführt haben. ·  Die Harrod-Fortschrittsrate ist die Rate, mit der die Arbeitsproduktivität bei Konstanz der Kapitalproduktivität in der Zeit wächst. ·  Die Solow-Fortschrittsrate ist die Rate, mit der die Kapitalproduktivität bei Konstanz der Arbeitsproduktivität in der Zeit wächst. ·  Die Hicks-Fortschrittsrate ist die übereinstimmende Wachstumsrate von Arbeitsund Kapitalproduktivität. Existiert für die jeweilige Produktionsfunktion eine solche Konstellation, ist es also möglich, die Arbeitsproduktivität bei konstanter Kapitalproduktivität, die Kapitalproduktivität bei konstanter Arbeitsproduktivität oder Arbeits- und Kapitalproduktivität mit der gleichen Rate zu erhöhen, so spricht man von -3 Harrod-Neutralität, Solow-Neutralität oder Hicks-Neutralität des technischen Fortschritts; Neutralität deshalb, weil eine entsprechende Entwicklung von Arbeits- und Kapitalproduktivität die Konstanz der funktionellen Einkommensverteilung, der Einkommensquoten von Kapital und Arbeit, im- pliziert, wenn die realen Faktorpreise mit der jeweiligen Rate des neutralen Fortschritts wachsen. In der makroökonomischen Theorie des Wachstumsgleichgewichts spielt von diesen drei Konzeptionen allein die HarrodNeutralität des technischen Fortschritts eine Rolle. Die Wachstumstheorie hat sich bislang auf die Analyse der Wirkungen des technischen Fortschritts beschränkt. Die wenigen Ansätze zur Erklärung der Entstehung von Innovationen erklären Fortschrittseffekte in Analogie zu Skaleneffekten oder Substitutionseffekten. Im einen Fall steigt und sinkt die Fortschrittsrate mit der Wachstumsrate des Kapitaleinsatzes, des Arbeitseinsatzes oder des Produktionsvolumens. Im anderen Fall steigt und sinkt die Fortschrittsrate mit der Wachstumsrate des Reallohnniveaus (technical progress function). Diese Versuche, Rate und Richtung der Verbesserungen des Produktionsprozesses im Rahmen makroökonomischer Wachstumsmodelle zu erklären, sind nur erste Schritte zu einer ökonomischen Theorie des technischen Fortschritts. Entstehung, Einführung und Ausbreitung neuer Produkte, Produktionsmittel und Produktionsverfahren lassen sich im Grunde nur auf mikro- und nicht auf makroökonomischer Ebene angemessen darstellen und diskutieren.             Literatur: Walter, H., Der technische Fortschritt in der neueren ökonomischen Theorie, Berlin 1969.

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