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Verarbeitende Industrie

Im Zusammenhang mit dem »Gesetz über die Statistik im Produzierenden Gewerbe« vom6. Nov. 1975 wird im Rahmen der amtlichen Statistik seit geraumer Zeit auf eine besondere Berichterstattung über die v. I. verzichtet und stattdessen auf das »Verarbeitende Gewerbe« Bezug genommen. Eine Unterscheidung nach Industrie und Handwerk erfolgt danach nicht mehr. Zum Wirtschaftsbereich Verarbeitendes Gewerbe »gehören alle Institutionen, deren wirtschaftliche Tätigkeit überwiegend darin besteht, Erzeugnisse, gleich welcher Art, zu be oder verarbeiten, und zwar in der Regel mit dem Ziel, dabei andere Produkte herzustellen. Die Tätigkeit kann jedoch auch darin bestehen, bestimmte Erzeugnisse lediglich zu veredeln, zu montieren oder zu reparieren« (Systematik der Wirtschaftszweige, Ausgabe 1979, Statistisches Bundesamt Wiesbaden, S. 57). Analog der vormals relevanten Untergliederung der v. I. wird das Verarbeitende Gewerbe in folgende Hauptgruppen unterteilt:
Grund stoff und Produktionsgütergewerbe
Investitionsgüter produzierendes Gewerbe
Verbrauchsgüter produzierendes Gewerbe
Nahrungs und Genußmittelgewerbe.
Nach der SYPRO (Systematik der Wirtschaftszweige WZ , rev. Fassung für die Statistik im Produzierenden Gewerbe) umfaßt das Grund stoff und Produktionsgütergewerbe die Wirtschaftsgruppen bzw. -zweige Mineralölverarbeitung; Herstellung und Verarbeitung von Spalt und Brutstoffen; Gewinnung und Verarbeitung von Steinen und Erden; Eisenschaffende Industrie; NE-Metall-erzeugung, NE-Metallhalbzeugwer-ke; Gießerei; Ziehereien, Kaltwalzwerke, Mechanik (a. n. g.); Chemische Industrie; Holzbearbeitung; Zellstoff-, Holzschliff-, Papier und Pappeerzeugung; Gummiverarbeitung.
Das Investitionsgüter produzierendes Gewerbe wird unterteilt in die Wirtschaftsgruppen bzw. -zweige Herstellung von Gesenk und leichten Freiformschmiedestücken, schweren Preß-, Zieh und Stanzteilen; Stahlverformung (a. n. g.), Oberflächen Schienenfahrzeugbau; Maschinenbau; Straßenfahrzeugbau, Reparatur von Kraftfahrzeugen usw.; Schiffbau; Luft und Raumfahrzeugbau; Elektrotechnik, Reparatur von elektrischen Geräten für den Haushalt; Feinmechanik, Optik, Herstellung von Uhren; Herstellung von Eisen-, Blech und Metallwaren; Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen. Das Verbrauchsgüter produzierende Gewerbe besteht aus den Wirtschaftsgruppen Herstellung von Musikinstrumenten, Spielwaren, Schmuck, Füllhaltern/Verarbeitung von natürlichen Schnitz und Formstoffen / Foto und Filmlabors; Feinkeramik; Herstellung und Verarbeitung von Glas; Holzverarbeitung; Papier und Pappeverarbeitung; Druckerei, Vervielfältigung; Herstellung von Kunst-stoffwaren; Ledererzeugung; Lederverarbeitung; Textilge werbe; Bekleidungsgewerbe; Reparatur von Gebrauchsgütern (ohne elektrische Geräte für den Haushalt). Das Nahrungs und Genußmittelgewerbe wird in die beiden Wirtschaftsgruppen Ernährungsgewerbe und Tabakverarbeitung untergliedert. Für die Differenzierung des Verarbeitenden Gewerbes in Hauptgruppen, Wirtschaftsgruppen und Wirtschaftszweige werden im Rahmen der amtlichen Statistik in unsystematischer und teilweise widerspruchsvoller Weise mehrere Einteilungskriterien nebeneinander verwendet. Dies führt zu einer Gliederung, die nicht mit der in der Volkswirtschaftslehre nach dem Verwendungszweck der Güter vorgenommenen Unterteilung w Produktionsgüter (dauerhafte Produktionsgüter: Investitionsgüter) und Konsumgüter kompatibel ist. Eine eindeutige Abgrenzung von Hauptgruppen, Wirtschaftsgruppen und -zweigen, die unterschiedliche Güterarten erstellen, erfolgt nicht. So wird beispielsweise der Straßenfahrzeugbau generell der Hauptgruppe »Investitionsgüter produzierendes Gewerbe« zugeordnet, auch wenn die betreffenden Fahrzeuge ausschließlich in privaten Haushalten Verwendung finden. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die gemäß der amtlichen Statistik durchgeführte Untergliederung der v. I. bzw. des Verarbeitenden Gewerbes wenig aussagefähig. Für eine betriebswirtschaftlich relevante Differenzierung sind Einteilungskriterien zu benutzen, die letztlich unterschiedliche Unternehmungs bzw. Betriebstypen mit jeweils spezifischen Planungsproblemen ausweisen. (Industriebetriebe, Typologie der).

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