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Duale Organisation

Duale Organisationsformen liegen vor, wenn eine primäre Organisationsstruktur durch eine zweite Organisationsgliederung überlagert wird, ohne dass zusätzliche Stellen geschaffen werden, sondern indem Mitarbei­ter in Doppelfunktion in zwei Aufgabenbe­reiche integriert sind. Duale Organisations­strukturen wurden insb. im Zusammenhang mit der Implementation der strategischen Planung entwickelt. Sie stellen dort eine effi­zientere Lösung als zusätzliche, vom Tages­betrieb losgelöste Planungsstäbe dar. Ein für die Organisation entscheidender Aspekt ist die Ergänzung bzw. Überlagerung der tra­ditionellen Inside-out-Orientierung der Unternehmensplanung durch eine Out- side-in-Betrachtungsweise. Darüber hinaus erzwingt der auf Synergien und Wettbe­werbsvorteile abzustellende Prozeß der stra­tegischen Planung ein ganzheitlicheres orga­nisatorisches Konzept zur Zielverwirk­lichung. Die simultane Realisation verschiedener Or­ganisationsprinzipien durch Überlagerung, also ein „sowohl - als auch“ statt eines „ent­weder - oder“, ist freilich nicht nur bei der Organisation der strategischen Planung an­gebracht. Sie findet sich mit ebensolcher Be­rechtigung z.B. in der Verkaufsorganisa­tion, wo regionale und kundenbezogene Strukturen immer häufiger verknüpft wer­den, ohne dass es zu neuen Organisations­ebenen im formellen Sinne kommt, die den zunehmenden Flexibilitätserfordernissen diametral entgegenstünden. Insofern kön­nen als Charakteristika der dualen Organisa­tion folgende Punkte genannt werden: a) Die Implementierung zusätzlicher Pla­nungsebenen, etwa in Form strategischer Geschäftseinheiten, d. h. Produkt-Markt - Kombinationen mit Erfolgspositiönen bzw. Wettbewerbsbedingungen und gewissen Synergiepotentialen. b) Diese strategischen Geschäftseinheiten überlappen die herkömmlichen Organisa­tionsstrukturen, die z. B. funktional oder di- visional ausgerichtet sein können. c) Man kann darin auch eine Form der Re- zentralisierung der im Wege der Divisionali­sierung u.U. zu stark autonomisierten Un­ternehmensorganisationsehen. d) Das Konzept der dualen Organisation verzichtet dabei weitgehend auf eine Stellen­vermehrung und -Spezialisierung und weist stattdessen einzelnen Mitarbeitern verschie­dene fokussierte Aufgaben, z.B. sowohl ope­rative als auch strategische Funktionen zu (Doppelfunktionalität). Damit sollen die ne­gativen Folgen der Spezialisierung, etwa die Entfremdung zwischen strategisch und ope­rativ agierenden Stellen und somit eine schlechtere Durchsetzbarkeit von Strategien sowie unrealistische Zielvorgaben vermie­denwerden. e) Diese aufbauorganisatorischen Tenden­zen werden begleitet von einem entspre­chend kooperativen, auf jegliche Legitima­tionsgewalt verzichtenden Führungsstil und von entsprechend differenzierten Informa­tionssystemen. Zu den sehr beliebten Hilfsmitteln der dua­len Organisation gehören u. a. die Quali­tätszirkel.        

Literatur:  Diller, H., Entwicklungstrends und Forschungsfelder der Marketingorganisation, in: MARKETING -ZFP, Heft 3 (1991). Grün, O., Duale Organisation, in: Kern, W. (Hrsg.), Hand­wörterbuch der Produktionswirtschaft, Stuttgart 1989, Sp.304-316.

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