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Durchgängige Produktkalkulation

Die traditionelle Kalkulationslehre (Preis­kalkulation, Kalkulations verfahren) sieht für Zwecke der Preiskalkulation bzw. Er­mittlung der Preisuntergrenze die Bewer­tung detailliert erfaßter bzw. geplanter Zeit- und Mengengerüste einzelner Produkte mit Kostensätzen vor. Die Produktkalkulation setzt somit voraus, dass der Konzipierungs- und Konstruktionsprozeß abgeschlossen ist und in Form von Stücklisten und Arbeitsplä­nen die zur Kalkulation notwendigen Ferti- gungsgrunddaten vorliegen. Da jedoch ein Großteil der Material- und Fertigungskosten bereits durch den Konstruktionsprozeß fest­gelegt wird, besteht die Notwendigkeit, be­reits in dieser Phase der Produktentstehung Kosteninformationen für eine wirtschaftli­che Produktgestaltung bereitzustellen. Es ist deshalb zu fordern, dass die Produktkalkula­tion als durchgängiger Prozeß gestaltet wird, der bereits in den ersten Phasen der Produkt­entstehung beginnt.
DurchgängigeProduktkalkulation Zur Unterstützung des Entwurfs- und Kon­struktionsprozesses sind Verfahren der konstruktionsbegleitenden Kalkulation zu etablieren, die allgemein als Schätzkalkula­tionen bezeichnet werden können. Metho­disch ähneln solche Kalkulationsformen den vereinfachten Näherungsverfahren der Angebotspreiskalkulation im Anlagenge­schäft. In der Literatur werden insb. statisti­sche Verfahren der Korrelations- und Regressionsanalyse für diesen Zweck dis­kutiert, mit deren Hilfe ein Zusammenhang zwischen zahlenmäßig ausdrückbaren Merkmalen von Baugruppen (insb. Geome­triedaten wie Volumen, Fläche, etc.) und de­ren Herstellkosten ermittelt werden soll. Zur Bewertung konstruktiv unterschiedli­cher Realisierungsalternativen sind Alterna­tivkalkulationen durchzuführen, die analog zu den im Bereich der Herstellung kunden­individueller Produktvarianten notwendi­gen Variantenkalkulationen zu gestalten sind. Nach Abschluß der technischen Leistungs­planung liegen Stücklisten und Arbeitspläne vor, auf deren Basis das Mengen- und Zeit­gerüst der Leistungserstellung kalkuliert werden kann. Während Hersteller von Standardprodukten in der Lage sind, zeit­raumbezogene Plankalkulationen für ein- zelnc Produkte durchzuführen, müssen die Hersteller kundenindividueller Produkte für jede Leistung individuelle Auftragsvorkal- kulationen generieren. Parallel zum Fertigungsprozeß sind insb. für komplexe Produkte mit mehrperiodiger Herstellungsdauer mitlaufende Kalkulatio­nen durchzuführen, mit denen ein zeitnaher Herstellkosten-Soll-Ist-Vergleich durchge­führt werden kann. Derartige mitlaufende Kalkulationen sind auch Ausgangsbasis der für Zwecke einer Erfolgsabgrenzung der kurzfristigen Rechnungslegung notwendi­gen Bestandsbewertung von Halbfertig- und Fertigwaren. Die mitlaufende Kalkulation mündet über­gangslos in eine abschließende Auftrags- nachkalkulation, die die gesamten Selbstko­sten der Leistungserstellung ausweist. Die abschließende Nachkalkulation wird regel­mäßig um die Erfassung der auftragsspezifi­schen Erlöse ergänzt, um durch die Ermitt­lung von Auftragsdeckungsbeiträgen den Erfolg der Leistungserstellung ermitteln zu können. Die Abb. veranschaulicht den Ablauf einer durchgängigen Produktkalkulation für die Serien-, Varianten- und Einzelfertigung.

Literatur:  Scheer, A.-W., CIM-Computer Inte- grated Manufacturing. Der computergesteuerte Industriebetrieb, Berlin u. a. 1987, S. 155 ff.

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