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Fristentransformation

Geschäftsbanken können die von Kunden formal nur kurzfristig als Einlagen zur Verfügung gestellten Gelder tatsächlich in Höhe des Bodensatzes längerfristig auszuleihen. Die Grenzen für die Fristentransformation werden den Kreditinstituten in erster Linie durch die Grundsätze des Bundesaufsichtsamts für das Kreditwesen gesetzt.

(Roll-Over) ist eine Technik der Banken, kurz- oder mittelfristige Gelder aufzunehmen, diese zusammenzufassen und in größeren, langfristigen Beträgen wieder auszuleihen. Dies erfolgt auch über den Euromarkt. Der Zins für die langfristige Ausleihung wird dabei gegebenenfalls nach den Zinsänderungen für die hereinzunehmenden Mittel neu festgesetzt bzw. angepaßt.

Grundlage der Geschäftstätigkeit der (universalen und tendenziell universalen) Geschäftsbanken aller Art. Auch volkswirtschaftlich wichtige Bankenfunktion. Tatbestand, dass Banken »aus kurz lang machen «, d. h. auf der Basis ihnen kürzerfristig überlasse-ner Einlagen und sonstiger fremder Gelder längerfristige Kredite gewähren, also gezielt Fristeninkongruenzen herbeiführen. In angemessenem Rahmen betrieben resultieren hieraus keine grösseren Gefahren; latent ist aber dieser Verstoss gegen die »goldene Bankregel« im strengen Sinne mit Liquiditätsrisiken behaftet. Dieses äussert sich bei übertriebener Fristentransformation vor allem in Zeiten allgemeiner Liquiditätsenge, vor allem am Geldmarkt, und bei restriktiver Politik der Zentralbank. Beinhaltet u.U. zugleich auch ein Zinsänderungsrisiko. Die Übertreibung der Fristentransformation führt demzufolge zur Insolvenz bzw. Zahlungsunfähigkeit der betr. Bank. Die bankenaufsichtsrechtlichen Vorschriften und Massnahmen stellen überwiegend auf die Verhinderung zu starker Fristentransformation ab, die gefährlich werden kann; spez. Liquiditätsnormen dieser Art enthält der Liquiditätsgrundsatz.

Liquidität

Eine wesentliche Aufgabe von Kreditinstituten als Finanzintermediären ist es, einen Ausgleich zwischen tendenziell kurzfristigen Geldanlagewünschen und längerfristigen Geldaufnahmewünschen zu schaffen. Um dies zu ermöglichen, werden längerfristige Kreditvergaben mit kurzfristigen Einlagen refinanziert. Bei Vorliegen einer normalen Zinsstruktur kann die Bank durch diese positive Fristentransformation einen Ergebnisbeitrag schaffen, der auch als Strukturbeitrag bezeichnet wird. Jedoch ist die Möglichkeit zur Fristentransformation durch den Liquiditätsgrundsatz II des BAKred begrenzt, um das Liquiditätsrisiko von Kreditinstituten zu reduzieren.

Fähigkeit der Kreditinstitute, kürzerfristige Einlagen in langfristige Kredite verwandeln zu können. Die Kapitalverlängerungsfunktion der Banken beruht auf dem Umstand, daß
- juristisch kurzfristige Einlagen durch entsprechendes Einlegerverhalten stillschweigend zu effektiv längerfristigen Einlagen werden;
- kurzfristige Einlagen, die abgehoben werden, durch neue Einlagen kompensiert werden;
- im Zeitverlauf die Anleger innerhalb ihres Portefeuilles ihre Einlagen umstrukturieren.

Die Fähigkeit zur Fristentransformation der Banken ist damit eine Resultante des Einlegerverhaltens und der Struktur des Einlagengeschäfts, die sich beide im Zeitverlauf verschieben können.

Banken

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