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Realoptionen, Quantifizierung von

Im Gegensatz zu den bekannten Finanzoptionen sind Realoptionen keine derivativen Wertpapiere, sondern mit Investitionsprojekten verbundene optionsartige Wahlmöglichkeiten.

Realoptionen zeichnen sich durch ihre komplexe Struktur (mehrere aufeinander aufbauende Optionen) aus. Die Ausübung einer solchen Option ist abhängig von einer oder mehreren entscheidungsrelevanten Zustandsgrößen, wie z.B. dem Marktpreis eines produzierten Gutes oder eines zur Produktion benötigten Rohstoffes.

Im Gegensatz zu den Finanzoptionenkönnen bestimmte Realoptionenoftmals von mehreren Investoren ausgeübt werden. Ihr Wert ist folglich von den Handlungen der anderen Investoren bzw. Konkurrenten beeinflussbar. Sind mit einem Ivestitionsvorhaben mehr als eine Realoption verbunden, ist die Interaktion der Optionen zu beachten. Weiterhin sind Abhängigkeiten bzw. Wechselwirkungen zwischen dem zu bewertenden Projekt und anderen laufenden oder geplanten Investitionsprojekten zu berücksichtigen, da diese die zugehörigen Optionswerte beeinflussen können. Die mit Investitionsprojekten verbundenen Wahlrechte können einen beträchtlichen Wert besitzen.

Zur korrekten Bewertung der Wahl- und Handlungsmöglichkeiten wird neben dem klassischen Kapitalwertkonzept auch auf die Optionspreistheorie zurückgegriffen, da die alleinige Barwertermittlung im Rahmen der Kapitalwertmethode wegen der zu komplexen Bestimmung des Diskontierungsfaktors nicht möglich ist.

Der Gesamtwert eines Investitionsprojektes setzt sich somit aus dem Kapitalwert der Investition unter Vernachlässigung aller Wahl- und Handlungsmöglichkeiten und dem Wert der Investitionsoptionen zusammen. Letzterer kann mit Hilfe des Optionsbewertungsverfahrens nach Black/ Scholes berechnet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Optionsbewertung nur dann möglich ist, wenn die betrachtete Investition re-plizierbar ist, d.h., es muss ein gehandelter Wert oder ein Portefeuille von Werten (Underlying) existieren, das die Wertentwicklung der Investition exakt abbildet. Die Existenz dieses gehandelten Wertes ermöglicht die (arbitragefreie) Bewertung der Investitionsoption. Existiert ein solcher Titel nicht, ist die Anwendung der arbitragefreien Bewertung nach Black/Scholes nicht möglich.

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