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Bankensystem

rd zwischen drei verschiedenen Bankensystemen unterschieden: 1. Trennbankensystem, 2. Universalbanken ystem und 3. Allfinanzgruppen. In den angelsächsischen Ländern, wie Großbritannien und den USA, stellte bis vor kurzer Zeit das Trennbankensystem den Rahmen für die Geschäftstätigkeit der Kreditinstitute dar. Nach den Erfahrungen aus der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre, die zu einer Vielzahl von Bankenkonkursen (Konkurs) führte, wollte der Staat die Geschäftstätigkeit der Institute eingrenzen, um sie vor der Übernahme von zu großen Risiken zu schützen. Zum einen betrieben Geschäftsbanken (commercial banks) das Einlagen und Kreditgeschäft, während die Investmentbanken (investment banks) sich auf das Wertpapiergeschäft konzentrieren mussten. Heute zeigt sich jedoch in diesen Staaten ein klarer Trend zum Universalbankensystem, wie es traditionell in der Bundesrepublik Deutschland betrieben wird. In Deutschland werden circa 75 % des gesamten Geschäftsvolumens über Universalbanken (private Geschäftsbanken, öffentlich echtliche Kreditinstitute/Sparkassen, genossenschaftliche Kreditinstitute, ausländische Banken) abgewickelt. Das restliche Viertel wird von Spezialbanken (Hypotheken , Teilzahlungsbanken und Spezialinstitute zur Durchführung von öffentlichen Aufgaben) bewältigt, die sich wiederum ganz oder teilweise im Besitz von Universalbanken befinden. Prinzipielles Merkmal der Universalbanken ist, dass alle Banktätigkeiten von einem Kreditinstitut ausgeübt werden. Vorteile ergeben sich insbesondere durch den Gewinnausgleich zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen durch die Tatsache, dass alle Kundenwünsche von einer Bank befriedigt werden, und durch die Diversifizierung der angebotenen Produkte. Ab Mitte der 1980er Jahre erweiterten viele Universalbanken ihre Produktpalette um die Geschäftsbereiche Bausparkassen, Versicherungen, Vermögensverwaltung und um das Kreditkartengeschäft. Diese Kreditinstitute werden auch als Allfinanzgruppen bezeichnet (siehe auch Finanzaufsicht).

I. w.S. auch: Finanzsystem. Bei Anwendung allgemeiner systemtheoretischer Ansätze lassen sich Bankensysteme so charakterisieren: Die einzelnen Elemente der Systeme sind die Geschäftsbanken sowie die Zentral(noten)bank. Je nach Ausprägung - z.Bankensystem Spezial-oder Universalbank - weisen die Elemente ganz be- stimmte Eigenschaften auf. Zwischen den einzelnen Systemelementen können bzw. müssen - i. Hinbl.a. die Funktionsfähigkeit des Systems - mehr oder weniger intensive Beziehungen bestehen. Auf Grund seiner sehr bedeutenden Funktion als Bank der Banken spielt das Element Zentralbank eine herausragende Rolle. Da Bankensysteme nicht in sich abgeschlossen sind, sondern vielfältige Beziehungen zu anderen Systemen und damit zu ihrer Umwelt unterhalten, sind sie offene Systeme. Sie entspringen einem nichtnatürlichen Entstehungsgrund (künstliche Systeme) und sind auf Grund ihrer Existenz in der Realität reale Systeme. Im Ablauf der Zeit gewissen Entwicklungen und Veränderungen unterworfen, sind sie schliesslich dynamische Systeme. Der Begr. Bankensystem wird konkret dazu verwendet, die Ordnung der Banken eines Landes untereinander und zu ihrer Umwelt zu beschreiben. Analog zur allgemeinen Systemtheorie wird diese Ordnung dargestellt durch die Geschäfts- und Zentralbanken als Elementen des Systems sowie durch ihre Eigenschaften und Beziehungen zueinander und nach aussen. Bankensysteme sind dabei dynamische Gebilde, unterliegen also Veränderungen im Zeitablauf und werden dementspr. durch die historische Entwicklung determiniert. Einzelne, sich im Zeitablauf wandelnde Einflussfaktoren auf das Bankensystem eines Landes sind die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung sowie die dazu zwar weit gehend, aber nicht vollständig inter-dependente Bankengesetzgebung und nicht zuletzt die marktlichen Bedingungen, unter denen die Banken tätig sind. Bankensystem.

Bankensystem Durch die in marktwirtschaftlich organisierten Volkswirtschaften prinzipiell den Privaten überlassene Initiative ist die Vielfalt der Betriebe, auch die der Banken (Kreditinstitute), sehr gross. Die Arbeitsteilung zwischen den einzelnen Instituten und deren Zusammenspiel sind von Land zu Land verschieden, jeweils historisch gewachsen in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Entwicklung des Landes. So ist es schwer, die Gesamtheit der Banken in einem Land überzeugend zu strukturieren. Als Bankensystem bezeichnet man daher in Fachliteratur wie Wirtschaftspraxis lediglich die halbwegs befriedigende Gruppierung der Banken eines Landes nach sachlichen Ordnungsgesichtspunkten, vor allem nach den Geschäftsarten. Wünscht man laufende Informationen über die Geschäftsentwicklung der einzelnen Institutsgruppen, so kommt man kaum umhin, die Einteilung zu übernehmen, die der amtlichen Bankenstatistik des Landes zugrunde liegt. Ende 1990 annähernd 4600 rechtlich selbständige Kreditinstitute. Die Deutsche Bundesbank, die monatlich Zahlen über das deutsche Bankwesen erhebt, fasst bei deren Veröffentlichung die Institute zu Gruppen zusammen, die sie nach historischen, rechtlichen und geschäftlichen Gesichtspunkten gebildet hat. Rd. 70% aller Institute sind Kreditgenossenschaften, die jedoch meist nur sehr klein sind, so dass sie von der zusammengefassten Bilanzsumme aller Kreditinstitute lediglich 11% auf sich vereinigen. Die grössten Marktanteile entfallen auf die rd. 340 Kreditbanken (27%), zu denen die Aktienbanken, insb. auch die drei Grossbanken (mit allein 9%) gehören, sowie auf die 770 Sparkassen (21%). Die grosse Mehrzahl der Kreditinstitute in der Bundesrepublik übernimmt für ihre Kunden praktisch alle Arten banküblicher Leistungen (Universalbanken). Ihr Anteil am zusammengefassten Bilanzvolumen beträgt rund 75%, weshalb man das deutsche Bankwesen auch als Universalbanken-System kennzeichnet. Der Rest entfällt auf verschiedenartige Spezialbanken, unter denen besonders die Realkreditinstitute (allein 12%) erhebliches Gewicht haben.   Literatur: Hein, M. (Hrsg.), Struktur ausländischer Bankensysteme, Frankfurt a. M. 1967ff. (Folge von Monographien, in denen jeweils ein ausländisches Bankensystem dargestellt wird). Statistische Beihefte zu den Monatsberichten der Deutschen Bundesbank, Reihe 1: Bankenstatistik nach Bankengruppen (monatlich).

Neben dem im deutschsprachigen europäischen Raum vorherrschenden Universalbankensystem, bei dem alle Bankgeschäfte ( Bank , Finanzinstitut ) unter einem Dach angeboten werden können, lässt sich in den USA, Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien ein Trennbankensystem beobachten. Um die Macht der Banken zu begrenzen (Beteiligungsbesitz, Aufsichtsratsmandate, Depotstimmrechte und Interessenkonflikte), werden z.Bankensysteme in den USA das Effekten- und Kreditgeschäft einerseits vom Einlagengeschäft andererseits getrennt. Banken dürfen jeweils nur einen der beiden Bankgeschäftstypen anbieten. Eine weitere Trennmöglichkeit, wie sie in Japan, Großbritannien, Frankreich oder Italien vorkommt, ist die Trennung in kurz- und langfristige Finanzgeschäfte. Es ist weltweit eine Tendenz zum Universalbankensystem zu beobachten.

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