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Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerung, Überbevölkerung, Weltbevölkerung

ergibt sich aus der Veränderung von Bestandsgrößen der Bevölkerung (lebende Menschen, bestehende Ehen, Anzahl und Größe der Familien usw.) durch Bewegungsgrößen (Sterbefalle, Geburten, Zu- und Abwanderungen) im gesamten Gebiet und in Regionen. Zur Feststellung bedient man sich der Statistik. Besonderes Interesse an der Bevölkerungsentwicklung haben - Absatzplanung und Marktforschung.

(= Bevölkerungsdynamik) Beschreibung und Analyse der Kräfte der zeitlichen Veränderung von Bevölkerungsbeständen. Eine Bevölkerung erfährt permanenten Zuwachs durch Geburten und Zuwanderung und gleichzeitig Reduktionen durch Abwanderung und Sterblichkeit. Die theoretischen Erklärungen dieser Zusammenhänge sind Gegenstand der wissenschaftlichen Disziplin - Demographie, die datenmäßige Beschreibung ist Aufgabe der Bevölkerungsstatistik. Häufig ist in diesem Zusammenhang von der »natürlichen« Bevölkerungsentwicklung die Rede, womit die Beschränkung auf die Parameter Fertilität und Mortalität gemeint ist (Nettoreproduktionsrate). Diese gedankliche Trennung von den Wirkungen der Ab- und Zuwanderung ist aber inkonsequent, weil heutige Wanderungen zwangsläufig spätere Auswirkungen auf die Geburten und Sterbefälle haben. Ein erheblicher Teil der heutigen Geburten in der Bundesrepublik beispielsweise würde nicht stattfinden, wären in den letzten Jahrzehnten nicht eine große Zahl heutiger Mütter und Väter zugewandert. Die öffentliche und wissenschaftliche Aufmerksamkeit wird beherrscht von zwei gegenläufigen bevölkerungsdynamischen Erfahrungen: In der Bundesrepublik und in einigen anderen hochentwickelten Staaten würde die Bevölkerungszahl ohne Zuwanderung bereits seit Jahrzehnten schrumpfen. Dabei ist nicht so sehr das Problem der sinkenden Kopfzahl bemerkenswert, sondern die damit einhergehenden Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur und deren sozialpolitischer Langfristkonsequenzen. Für das »Raumschiff Erde« als Gesamtheit konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die entgegengesetzte Erfahrung, die Explosion der Weltbevölkerung. Aus langfristiger Sicht ist die aktuelle Weltbevölkerungsentwicklung tatsächlich außergewöhnlich. Wir wissen, dass über die Geschichte der Spezies Homo sapiens hinweg das längerfristige Bevölkerungswachstum nur ganz marginal verschieden von Null gewesen sein kann, wobei wir allerdings davon ausgehen müssen, dass in der Vergangenheit Phasen raschen Bevölkerungswachstums und -schrumpfen einander ablösten. Bereits seit einigen Jahrzehnten wächst die Weltbevölkerung insgesamt mit einer Verdopplungsrate von rund 25 Jahren. Selbst bei einer schnellen zukünftigen Reduktion der Wachstumsraten wird für die nächsten Jahrzehnte mit einem Anstieg der Weltbevölkerung von rund 5 Mrd. heute auf mehr als 12 Mrd. etwa im Jahr 2050 gerechnet. Seit rund 100 Jahren hat sich das zu diesem Zeitpunkt vorwiegend europäische Phänomen der Bevölkerungsexplosion auf die - Entwicklungsländer verlagert, so dass die Bevölkerungsexplosion im Moment ein Problem der Entwicklungsländer ist, wobei auch innerhalb dieser Länder eine immer stärker werdende Auseinanderentwicklung sichtbar wird. Während in großen Regionen (Ostasien, Südamerika) die Reduktion des Bevölkerungswachstums bereits in vollem Gange ist, wachsen die Bevölkerungen in anderen Regionen (v.a. der Kontinent Schwarzafrika und der indische Subkontinent) ungebremst weiter. Immer stärker wird sich deshalb in der Zukunft zusätzlich zum Problem der absoluten Zahlen die regionale Disparität der Entwicklungen zeigen.

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