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Exportquote / Importquote

Die Export- und Importquoten sind wichtige Indikatoren für die Einbindung eines Staates in die Weltwirtschaft und den internationalen Standortwettbewerb. Sie sind die Anteile der Exporte bzw. Importe am Bruttoinlandsprodukt und geben damit an, welcher Anteil der inländischen Produktion ins Ausland verkauft wurde bzw. welcher Anteil der inländischen Verwendung aus der übrigen Welt stammt. Zusammen ergeben sie den Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft.

Anteil des Wertes aller Exporte einer Volkswirtschaft an dessen Bruttosozialprodukt (- Sozialprodukt) zu Marktpreisen.

Anteil der gesamten Ausfuhren an Gütern und Dienstleistungen eines Landes an seinem Bruttosozialprodukt während eines bestimmten Zeitabschnitts.

Anteil der Exporte von Waren und Dienstleistungen am Bruttosozialprodukt eines Landes. Für die Bundesrepublik ergibt sich ein langjähriges Mittel von etwa 30%. Die Exportquote gibt Auskunft darüber, wie gross die Abhängigkeit des Wohlstandes eines Landes von Entwicklungen im Ausland und von seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit ist.



(auch Exportanteil, Ausfuhranteil, Ausfuhrquote; in %)
Die Exportquote gibt den prozentualen Anteil des Exportumsatzes am Ge­samtumsatz an.

Exportquote

Beispiel
Ein Unternehmen erzielt im Jahr einen Gesamtumsatz von 60 Mio. €. Auf den Umsatz mit Abnehmern mit Sitz im Ausland entfallen 24 Mio. €. Folglich beläuft sich die Exportquote auf 40 %.

Exportquote
Quelle
Unter Exportumsatz versteht man den Umsatz, den ein Unternehmen mit Abnehmern mit Sitz im Ausland erzielt. Das Datenmaterial hierüber liefert die (entsprechend eingestellte) Finanzbuchhaltung, die auch Auskunft über den Gesamtumsatz gibt.
Interpretation
· Ihre volle Aussagekraft gewinnt die Exportquote im Vergleich zu: - Wettbewerbern,
- dem Branchendurchschnitt sowie
- vorangegangenen Perioden.
· Mit Hilfe der Exportquote lässt sich der Erfolg vertriebspolitischer Ak­tivitäten, die auf die Ausweitung oder Eingrenzung des Absatzgebietes gerichtet sind, überprüfen.
· Eine expansive Vertriebspolitik, die auf eine Erschließung bzw. Durch­dringung ausländischer Märkte gerichtet ist, zielt auf eine steigende Ex­portquote.
· Will ein Unternehmens hingegen das Inlandsgeschäft intensivieren, zeugt eine sinkende Exportquote vom Erfolg der durchgeführten Maß­nahmen. Eine solche Strategie kann beispielsweise angeraten sein, wenn es darum geht, die Abhängigkeit von ausländischen Nachfragefaktoren (u. a. rechtliche, wirtschaftliche und politische Risiken) und Wechsel­kursen zu reduzieren.
· Die Exportquote gewichtet die Kunden nach ihren  Umsätzen und be­sitzt demnach mehr Aussagekraft als die  Exportkundenquote, die aus­schließlich die Anzahl der Kunden betrachtet.
· Für eine hohe Exportquote sprechen:
- Öffnen eines Absatzventils, wenn der heimische Markt gesättigt ist
- Partizipation an Wachstumsmärkten - Erschließen von Preisspielräumen
- Realisierung von Kostenvorteilen (u. a. durch Erzielung von Erfah­rungskurveneffekten)
- Risikostreuung
· Häufig verzeichnen (Handels-)Unternehmen aus kleinen Ländern eine höhere Exportquote als (Handels-)Unternehmen aus größeren Ländern.
Maßnahmen zur Beeinflussung
Im Zuge eines erfolgreichen „Going-International“ gilt es, folgende Ent­scheidungstatbestände zu optimieren an:
· Marktauswahl: Welcher Markt bzw. welche Märkte sollen bearbeitet werden?
· Marktbearbeitung: Mit welcher Strategie soll auf den Märkten agiert werden?
· Timing: Wann soll in einen ausländischen Markt eingetreten werden, und wie soll bei mehreren Märkten die länderspezifische Abfolge der Eintritte vonstatten gehen?
· Markteintritt: Mit welcher Organisationsform soll in den ausländischen Markt eingetreten werden?
Grenzen
· Nach obiger Definition geht in den Exportumsatz nur der direkte Export ein, während der indirekte Export (über exportierende Großhandelsab­nehmer im Inland) unbeachtet bleibt.
· Soll auch der im Ausland erzielte Umsatz von unternehmenseigenen Tochtergesellschaften und Auslandsniederlassungen, die keine Waren aus dem Inland beziehen, betrachtet werden, muss die Kennzahl  In­ternationalisierungsgrad gebildet werden.
· Außerdem fließen Wechselkursschwankungen in den Exportumsatz ein. Dies birgt die Gefahr in sich, dass die Exportquote ein falsches bzw. verzerrtes Bild über die Abhängigkeit eines Unternehmens von auslän­dischen Märkten zeichnet.

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