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Status

Gegenüberstellung von Rohvermögen und Schulden zur Ermittlung des Reinvermögens bzw. der Überschuldung zu einem bestimmten Zeitpunkt. Anlässe sind Sanierung, Vergleichsverfahren, Konkurs, Liquidation, Erbschaftsauseinandersetzung, Gewährung von Kredit (Kreditstatus), finanzielle Überwachung (Finanzstatus).

Ein Status (auch Statusbilanz) ist eine Gegenüberstellung der Vermögensgegenstände und der Schulden mit dem Zweck, zu einem bestimmten Stichtag das Reinvermögen oder die Schuldenunterdeckung zu ermitteln. Im Gegensatz zur Jahresbilanz dient ein Status ausschließlich der Vermögensermittlung, eine gleichzeitige Erfolgsermittlung ist nicht möglich. Die Aufstellung erfolgt meist außerhalb der Buchhaltung, d. h. die handelsrechtlichen Vorschriften über Aktivierung/Passivie-rung und die Bilanzgliederung sind nicht anzuwenden. In den Status sind unabhängig von ihrer Bilanzierungsfähigkeit alle Vermögensgegenstände aufzunehmen. Die Bewertung erfolgt meist zu Tageswerten. Beispiele sind: Überschuldungs- und Konkursbilanz (Bilanzen, außerordentliche), Kreditstatus.

1. Auf einen bestimmten Zeitpunkt aufgestellte Zusammenstellung der Vermögensteile und der Schulden einer Unternehmung. Erfolgt ausserhalb der Buchführung. Die Arten des Status werden durch den Zweck seiner Aufstellung bestimmt. Er wird z.B. vor allem als Kreditstatus für die Kreditwürdigkeitsprüfung durch eine Bank aufgestellt, weiter als Finanz-, Vergleichs-, Insolvenz-, Liquidationsstatus u. a. m.
2. Regelmässig und kurzfristig aufgestellter Ausweis der Zentralbank; bei der EZB als Wochenausweis.

Lat.: Stand; in wirtschaftswissenschaftlichem Sinn die Vermögensaufstellung eines Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag.

In der Wirtschaftssoziologie: wird in der Literatur mit unterschiedlicher Bedeutung gebraucht: [1] a) Im Rahmen der Schichtungstheorie bezeichnet der Terminus Status eine mehr oder minder hohe Position in der Schichtungshierarchie irgendeines sozialen Systems hinsichtlich eines beliebigen hierarchiebildenden Schichtungskriteriums, b) Überwiegend wird Status jedoch allein auf die Hierarchien sozialer Wertschätzung in einem sozialen System angewandt, bezeichnet also die Wertschätzung, die ein Individuum hinsichtlich eines Kriteriums (z.B. Besitz, Beruf, Macht) im Verhältnis zu anderen Individuen in diesem sozialen System geniesst, c) In engstem Sinne bezieht sich Status ausschliesslich auf gesamtgesellschaftliche Wertsysteme, die mitunter noch als einheitliche Werthierarchie (Schichtungssystem) gedacht werden.

[2] Innerhalb der Rollentheorie wird Status synonym zum Begriff „soziale Position“ gebraucht. Man bezeichnet mit ihm den Platz, den ein Individuum in einem sozialen System einnimmt (z.B. in der Familie als Vater, im Betrieb als Vorarbeiter). Der Status gibt einen Platz im sozialen Beziehungsgeflecht an, an den bestimmte Rollenansprüche gesellschaftlich geknüpft werden.

[3] Ursprünglich bezeichnet Status die Gesamtheit der ererbten Rechte und Pflichten eines Menschen. Diese Bedeutung liegt noch der englischen Übersetzung von Stand mit Status zugrunde.

soziale Position in einem hierarchisch geordneten gesellschaftlichen System. In der Gesamtgesellschaft drückt der soziale Status die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht aus, im Erwerbsleben die Wertschätzung eines Berufs, in der Familie die Position der einzelnen. Familienmitglieder usw. In westlichen Industriegesellschaften            (Leistungsgesellschaften) ist v. a. der erworbene Status (im Gegensatz zum ererbten) positionsbestimmend.

Stichtagsbezogene Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden eines Unternehmens, in dem nicht die Buchwerte, sondern die tatsächlichen Werte des Anlagevermögens herangezogen werden. Gibt Auskunft über den aktuellen Vermögensstand, z. B. als Entscheidungsgrundlage für eine Bank über einen Kreditantrag.

Durch den Begriff “Status” wird die Posi­tion eines Individuums in der Rangordnung eines sozialen Systems definiert. Während die Position eines Menschen neutral die Stellung bezeichnet, die er innerhalb einer Organisation bekleidet, ist der Status die sozial bewertete Stellung, d.h. die relative Stellung, die eine Person in einem Sozi­alsystem aus der Sicht der Mitglieder einnimmt. Wohl richtet sich der Status u.a. nach den Kenn­zeichen der Position; er ist jedoch im Unterschied zur Position nichts formal Angeordnetes, sondern spontanen Ursprungs.
In Betrieben bestehen z.T. auch verschiedene Status-Systeme nebeneinander wie z.B. das der Arbeiter im Vergleich zu dem der leitenden Ange­stellten.
Durch diese soziale Bewertung ergibt sich nicht nur eine mögliche Abweichung vom formellen Organisationsplan, sondern es entsteht häufig darüber hinaus eine stärker differenzierte Struk­tur, die auf zusätzlichen Merkmalen aufbaut. So weiss man z.B., dass gleichartige Positionen einen durchaus unterschiedlichen Status haben können.
Status ist ein interpersonelles Phänomen, es hängt von den Personen ab, die die Status­einschätzung (Rangeinstufung) vornehmen. Wel­che Merkmale den Status bestimmen, kann von Gruppe zu Gruppe und von Organisation zu Or­ganisation unterschiedlich sein; in jedem Falle können es allerdings nur solche Merkmale sein, die die Gruppe auf dem Hintergrund ihres Norm-systems für bedeutsam hält.
Mit jedem Status gehen bestimmte Privilegien und Verpflichtungen einher, die die Gruppe be­stimmt. Der Status legt z.B. fest, was sich der einzelne erlauben darf, wie er angesprochen werden darf usw. Der Status ist somit eine wichti­ge Determinante des Verhaltens von Gruppen­mitgliedern.
Generell lassen sich drei Klassen von Determi­nanten des Status in der Organisation unter­scheiden:

1. Belohnungskapazität: Personen wird in dem Maße hoher Status zuerkannt, in dem ihre Attri­bute geeignet sind, für jedes einzelne Gruppen­mitglied oder die Gruppe als ganzes belohnend zu wirken. Hinzu muss allerdings kommen, dass diese Attribute knapp verteilt sind. Attribute bzw. Aktivitäten, die von jedem Gruppenmitglied in gleicher Weise erreichbar sind oder erbracht wer­den, erbringen keinen höheren Status.

2. Höhe der empfangenen Belohnungen: Status ist weiterhin abhängig von dem Ausmass, in dem Personen als Belohnungsempfänger wahrge­nommen werden. In dem Maße, in dem eine Per­son Empfänger von Belohnungen ist, die in der jeweiligen Kultur hoch geschätzt werden, wird ihr ein hoher Status zuerkannt. Ähnlich werden “Ko­sten” honoriert, die aufgebracht wurden, um hochgeschätzte Gruppenziele zu erreichen, dies allerdings nur dann, wenn die Kosten überdurch­schnittlich hoch sind, selten aufgebracht und von der Gruppe als nützlich betrachtet werden.

3. Persönlichkeitsmerkmale (“investments ): Das sind Personenmerkmale, die die Biographie und den Hintergrund der Personen reflektieren (Alter, Religionszugehörigkeit etc.). Diese Faktoren ge­statten den Statuserwerb nicht aufgrund damit verbundener Belohnungen für den Interaktions­partner, sondern aufgrund traditioneller Übereinkunft, dass Personen, die diese Merkmale aufwei­sen, das Recht auf einen bestimmten Status ha­ben.

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