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Bevölkerung

die in einem geographisch oder verwaltungsrechtlich abgegrenzten Gebiet lebenden (wohnenden) Menschen. Die Bevölkerungsentwicklung lässt sich als Differenz der Zu- und Abgänge darstellen, wobei die Zugänge in den Geburten und Einwanderungen, die Abgänge in den Sterbefällen und Auswanderungen bestehen. Der Teilbereich, der die Geburten- und Sterbefälle umfasst, wird auch natürliche Bevölkerungsentwicklung genannt. Die im Gebiet der Bundesrepublik (vor der Wiedervereinigung) lebende Bevölkerung hat sich in den vergangenen 100 Jahren verdreifacht (1871: 20,4 Mio.; 1910: 35,6 Mio.; 1939: 43,0 Mio.; 1974: 62,1 Mio.; 1989: 6.2   Mio.). Die Zunahme in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg war hauptsächlich bedingt durch die hohen Überschüsse der Geburten über die Sterbefälle (vgl. Abb.). Dieses wiederum war das Ergebnis einer (noch) hohen Fertilität (vor allem bis zum Ersten Weltkrieg) bei rasch sinkender Sterblichkeit. Zwischen 1950 und 1961 nahm die Bevölkerung um rd. Mio. zu. Dieser Anstieg beruht zu etwa gleichen Teilen auf einem Überschuss der Geburten über die Sterbefälle und einem Überschuss der Ein- über die Auswanderungen. Zwischen 1961 und 1970 nahm die Bevölkerung um weitere 4,5 Mio. zu. An diesem Anstieg war der Geburtenüberschuss (2,9 Mio.) stärker beteiligt als der Zuwanderungsüberschuss (1,6 Mio.). Seit 1972 übersteigt die Anzahl der Sterbefälle die der Geburten im Bereich der deutschen Bevölkerung; dementsprechend nimmt die deutsche Wohnbevölkerung seit 1972 (58,3 Mio.) ständig ab. Bei der Zuwanderung in die Bundesrepublik Deutschland erkennt man vier Phasen: (1) "Vertreibungswelle" (inmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg), (2) "DDR-Flüchtlings- welle" (bis zum Mauerbau 1961), (3) "Gastarbeiterwelle" (Mitte der 50er Jahre bis zum "Anwerbestopp" 1973 und Phase der Familienzusammenführung), (4) "Ostblockwelle" (von 1988 bis 1991 zogen 3,6 Mio. Personen zu, darunter ca. 0,9 Mio. Übersiedler und 1,2 Mio. Aussiedler). Ferner stieg in jüngster Zeit auch die Zahl der Asylbewerber stark an. 6.3     Modellrechnungen zufolge würde die Bevölkerung in der Bundesrepublik langfristig kontinuierlich abnehmen: 2000: 79,9 Mio.; 2010: 76,9 Mio.; 2020: 72,4 Mio.; 2030: 66,5 Mio.; 2040: 59,3 Mio. Der Altersquotient 60 (hier: das Verhältnis der über 61 jährigen zu den 21- bis 60jährigen) würde dabei bis 2010 zunächst moderat ansteigen, und zwar von gegenwärtig ca. 35% auf 48,5%. Danach würde sich die demographische Alterung beschleunigen; zwischen 2030 und 2035 würde der Altersquotient 60 sein Maximum bei fast 80 % erreichen.   Die der Modellrechnung zugrundeliegende Annahme eines für Gesamtdeutschland ausgeglichenen Wanderungssaldos ab 1993 ist allerdings problematisch. Voraussichtlich wird die Bundesrepublik auch per Saldo Zuwanderungsland sein. Jedoch selbst Zuwanderungen in Millionenhöhe werden vermutlich keine grösseren Spuren im Altersaufbau der Bundesrepublik hinterlassen. Sie werden den Rückgang der Bevölkerung weitgehend kompensieren, den Alterungsprozess aber nicht substantiell stoppen können.   Bevölkerung Literatur: Der Bundesminister des Innern (Hrsg.), Bericht über die Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland, 1. Teil: Analyse der bisherigen Bevölkerungsentwicklung und Modellrechnung zur künftigen Bevölkerungsentwicklung, Bonn 1980, 2. Teil: Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche von Staat und Gesellschaft, Bonn 1984. Wingen, M., Bevölkerungsentwicklung, München 1980.  

Summe der in einer abgegrenzten Einheit (räumlich, politisch oder nach einem sonstigen Unterscheidungskriterium) lebenden Menschen. In der amtlichen bundesdeutschen Statistik wird, sofern kein begrifflicher Zusatz gewählt wird, unter Bevölkerung die Wohnbevölkerung verstanden, die Summe aller Personen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Wohnsitz innerhalb der Grenzen des Bundesgebiets hat. Nach dieser Abgrenzung bestand beispielsweise die Bevölkerung der Bundesrepublik am Jahresende 1996 aus 66,4 Mio. Personen in den alten und 15,5 Mio. in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost. Die Feststellung der Größe und Veränderung einer Bevölkerung ist Gegenstand der Bevölkerungsstatistik und von Meßkonzepten wie dem der Nettoreproduktionsrate; die Analyse des Bestandes, der Bevölkerungsentwicklung und der - Bevölkerungsstruktur ist Gegenstand der wissenschaftlichen Disziplin - Demographie.

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