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Nachfrage

Die Nachfrage stellt die Gesamtheit der in einem bestimmten Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen bestimmten Zeitraum nachgefragten Produkte dar. Oder: Bedarf und Bedürfnis einer bestimmten Verbrauchergruppe nach bestimmten Produkten oder Markenartikeln, ausgedrückt in dem Wunsch, dieses Produkt oder diesen Markenartikel zu kaufen.

Die Nachfrage bezeichnet den auf einem Markt innerhalb einer Periode erzielbaren Umsatz für ein Produkt. Die Nachfrage setzt sich aus den beiden Komponenten Bedürfnisse und Kaufkraft zusammen. Als Nachfrage werden Bedürfnisse nur marktwirksam, soweit entsprechende Kaufkraft für deren Befriedigung zur Verfügung steht.

Die Nachfrage stellt zusammen mit Angebot und Preis die konstitutiven Merkmale eines Marktes dar. Nachfrage und Preis stehen in direktem Zusammenhang. Bei den meisten Gütern oder Leistungen geht man davon aus, dass mit einem steigenden Preis die Nachfrage zurückgeht. Außerdem wird die Nachfrage insgesamt vom verfügbaren Einkommen der Nachfrager bestimmt.

(1) zum Kauf gewünschte Menge bzw. gekaufte Menge eines Gutes;
(2) Zuordnung unterschiedlicher Nachfragemengen zu Preisen in den Wirtschaftsplänen der Nachfrager gemäss der Preisabsatzfunktion;
(3) Reaktionsweise eines Nachfragers oder mehrerer Nachfrager entsprechend einer Stelle auf einer gegebenen Nachfragekurve. Ferner sind zu unterscheiden: mengenmässige (x = f (p)) und wertmässige (monetäre) Nachfrage (N = p • x), d.h. das Produkt aus Preis p und der bei diesem Preis nachgefragten Menge x. Die Nachfrage nach Gütern verursacht eine Nachfrage nach Produktionsfaktoren, die sog. abgeleitete Nachfrage.

Nachfrage sind monetär artikulierte, d. h., in Geld ausgedrückte Bedürfnisse. Das einzelne Wirtschaftssubjekt bestimmt durch seine individuelle Nachfrage nach Gütern oder Dienstleistungen Höhe und Struktur der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage am Markt mit.

Im Marketingbereich: Bedarf und Verlangen einer Käufergruppe nach bestimmten Produkten oder Markenartikeln, ausgedrückt in dem Wunsch und der Möglichkeit, dieses Produkt oder diesen Markenartikel zu kaufen.

Die Nachfrage nach einem bestimmten Gut ist abhängig von
1. dem Preis des nachgefragten Gutes,
2. dem Preis aller anderen Güter,
3. dem Einkommen des Individuums,
4. der individuellen Bedürfnisstruktur und Zukunftserwartung,
5. dem – Vermögen und
6. den Kreditmöglichkeiten.

Nachfrage

Der Zusammenhang zwischen nachgefragter Menge und Preis eines Gutes wird mit Hilfe der Nachfragekurve dargestellt. Im Normalfall gilt, dass mit steigendem Preis die nachgefragte Menge eines Gutes fällt. Das Ausmaß dieses Zusammenhangs zwischen dem Preis und der Nachfragemenge ist die Preiselastizität der Nachfrage. Diese gibt an, um wie viel Prozent sich die Nachfrage nach einem Gut ändert, wenn der Preis dieses Gutes um ein Prozent steigt oder fällt. Ist die Preiselastizität 1, so sinkt die nachgefragte Menge relativ stärker, als der Preis steigt. Der Zusammenhang zwischen der nachgefragten Menge eines Gutes und dem Preis eines anderen Gutes wird durch die Kreuzpreiselastizität ausgedrückt. Einkommensänderungen beeinflussen die Nachfrage in der Regel so, dass mit steigenden Einkommen auch die Nachfrage nach bestimmten Produkten steigt. Dieser Zusammenhang wird mit der Einkommenselastizität der Nachfrage ausgedrückt und quantifiziert; Vermögen und Kreditmöglichkeiten beeinflussen die Nachfrage entsprechend dem Einkommen. Die Kenntnis der Nachfrageelastizität in Bezug auf das Einkommen ist von besonderer Wichtigkeit für Branchenanalysen: z. B. wie wird sich die Nachfrage nach Sekt entwickeln, wenn sich in den nächsten zwei Jahren die Arbeitsentgelte um 15 % erhöhen?

In der Gesundheitswirtschaft:
Im Gesundheitswesen trifft dies nur bedingt zu. So konnte zum Beispiel nach der Einführung der Praxisgebühr zwar ein leichter Rückgang der Arztbesuche festgestellt werden, allerdings relativierte sich dieser Effekt bald wieder. Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen durch die demographische Entwicklung stetig ansteigen wird. Das regelnde Element des Preises kommt so gut wie nicht zum Zuge, da der Nachfrager, also der behandelte Patient, im Normalfall – zumindest im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung – durch das System der Sachleistung nicht mit dem Preis der erhaltenen Leistung konfrontiert wird und daher der Preis der Leistung auch keinen Effekt auf die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen hat.

Während das Bedürfnis eine psychische Größe darstellt, sind Bedarf und Nachfrage ökonomische Größen. Die Nachfrage richtet sich an den Markt und beinhaltet, anders als der Bedarf, neben der Absicht, ein Gut zu beschaffen, auch ein aus dieser Absicht resultierendes Verhalten, etwa in Form einer Informationssuche. Somit stellt die Nachfrage eine marktrelevante Verhaltensweise dar.

Der Bedarf ist in quantitativer Hinsicht größer als die Nachfrage, da der insgesamt bestehende Bedarf nur zum Teil als Nachfrage am Markt auftritt, weil die Voraussetzungen, z.B. die Entschlusskraft oder die notwendige Kaufkraft fehlen.

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