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Libertäre Schule

vornehmlich in den USA vertretene neuere Richtung der Ökonomik, die an den radikal laissez-faire-marktwirtschaftlichen Standpunkt und die konsequent subjektivistische Wirtschaftstheorie Ludwig v. MISES (1881-1973) anknüpft (Österreichische Schule). Manche ihrer Vertreter (z.B. Murray N. ROTHBARD) nähern sich in ihrer Skepsis gegenüber Staatseingriffen einer Position des individualistischen Anarchismus. Sie vertreten das Ideal einer staatsfreien Gesellschaft, welche nur über freiwillige Kontrakte und Märkte organisiert ist. Der Hintergrund, der die unüblich direkte Verknüpfung eines wissenschaftlichen Forschungsprogramms mit einer politischen Programmatik erklärbar macht, ist eine Reformulierung des »ökonomischen Problems«: Nicht das Verhältnis von scarce means to ends that have alternative uses (Lionel ROBBINS), sondern die Fragen: Wie ist Koordination der Aktivitäten vieler individueller Subjekte möglich? und spezieller: Warum ist nicht despotische Koordination besser als despotische bzw. warum versagt despotische Koordination? bilden den entscheidenden Fokus für die Analyse der Organisation ökonomischen Handelns. Die Betonung der essentiellen Rolle nicht despotischer Koordination als Ausgangspunkt ergibt sich aus einem radikalen Subjektivismus: Weil Kreativität, Wissen, Information, Fertigkeiten, Leistungsbereitschaft, aber auch Vorlieben an individuelle Subjekte gebunden sind, sind Versuche zentralistisch-despotischer Koordination von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Das Zustandekommen solcher Koordinationsleistungen in ungeplanten Prozessen ergibt sich daraus als Haupt-Erkenntnisinteresse. Ihr extremer Subjektivismus setzt aber dem Bereich enge Grenzen, der nach Ansicht der Libertarians einer sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Analyse überhaupt zugänglich ist. Ihre Aussage über gesellschaftliche Zusammenhänge erheben daher meist weniger den Anspruch eines positiven Wissens, sondern konstatieren eher Bereiche des Nicht-Wissen-Könnens.

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