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Empirische Sozialforschung

Aufgabe der empirischen Sozialforschung ist die Gewinnung von Erkenntnissen über gesellschaftliche Phänomene bzw. gesellschaftliche Gesetzmäßigkeiten. Da Absatz-und Beschaffungsmärkte komplexe soziale Beziehungsstrukturen aufweisen, gehören sie zu diesen Gegenständen. So werden die Verfahren und Techniken der empirischen Sozialforschung (Erhe-bungsv erfahren) in der Marktforschung eingesetzt.

Historisch gese­hen ist der Empirismus jene sich gegen den klas­sischen Rationalismus wendende wissenschafts­theoretisch-philosophische Strömung des Zeital­ters der Aufklärung, die die aus der unmittelbaren Sinneserfahrung gewonnene Erkenntnis mit Hilfe der Methoden des Experiments und der Beobachtung als die einzige Quelle der wis­senschaftlichen Theoriebildung anerkennt.
Wissenschaftsgeschichtlich führen mehrere Ent­wicklungsstränge zur heutigen empirischen Sozi­alforschung. Zu den frühen Vorläufern zählen die vom absolutistischen Staat zur Wirtschaftslen­kung eingesetzten Ansätze zur statistischen Massenbeobachtung und die “politische Arithme­tik” von Sir William Petty.
Im 19. Jahrhundert begann die Entwicklung der modernen Sozialstatistik mit Quetelets Moralsta­tistik und die quantitative Analyse von Sozial­verhältnissen durch die Sozial-Enqueten im Eng­land des Frühindustrialismus.
Im frühen 20. Jahrhundert folgte die Weiterent­wicklung der Sozial-Enqueten zu den Sozialen Übersichtsstudien (Social Surveys), die ebenso wie die Enqueten von dem sozialreformerischen Streben gekennzeichnet waren, mit Hilfe von Be­fragungen in geographisch begrenzten Gebieten eine Bestandsaufnahme sozialer Daten zu erzie­len und diese mit anderen statistischen Unterla­gen aus einer Vielzahl von Quellen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen, durch das soziale Probleme erkannt und gelöst werden können. Vielfältige Impulse gab auch die experimentelle Psychologie und die von ihr entwickelten Metho­den der Messung von - Einstellungen der Soziometrie, der Faktorenanalyse, der Skalierungstechniken.
Die moderne Entwicklung der empirischen Sozi­alforschung verdankt ihre stärksten Anregungen vor allem der im Zusammenhang mit den Ausein­andersetzungen über die Strohwahlen (straw polls) der amerikanischen Zeitschriften in den 1930er Jahren zu raschem Ruhm gelangten Mei­nungs- (Vorwahl-), Markt- und Medienforschung und ihrem Gründungsvater George H. Gallup, der bei der amerikanischen Präsidentenwahl von 1936 erstmals die methodische Überlegenheit des Instruments der repräsentativen Stichprobe gegenüber den zuletzt 12 Millionen Mitglieder zählenden Befragungsquerschnitten der Zeit­schrift “Literary Digest” demonstrierte.

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