Empfehlungen
A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z  
  Home Top 10 Fachbereiche News Hilfe & FAQ
 

Bildungsdarlehen

bezwecken eine Privatisierung der Kosten bzw. eines Teils der Kosten der Ausbildung über eine Vorfinanzierung durch den Staat oder durch spezielle Krediteinrichtungen; dem steht eine Rückzahlungspflicht aus dem späteren Einkommen gegenüber. Die privat zu finanzierenden Ausbildungskosten können die Kosten des Lebensunterhalts während der Ausbildung sowie teil- oder vollkostendeckende Gebühren der Bildungseinrichtungen umfassen. Die Darlehensfinanzierung begründet sich vor allem verteilungspolitisch aus dem individuellen Nutzen der Ausbildung in Form höheren Einkommens sowie aus einer verbesserten Nutzung knapper Ressourcen durch veränderte Bildungsmotivation und erhöhtes Kostenbewusstsein.   Bei teilweiser oder voller Gebührenfinanzierung der Bildungseinrichtungen werden eine verbesserte, marktmässig gesteuerte Anpassung des Bildungsangebotes an Entwicklungen von Bildungsnachfrage und Arbeitsmarkt sowie ein höherer Grad an Effizienz und Autonomie der Bildungseinrichtungen erwartet. Bei erheblichen privaten Kosten der Ausbildung rechtfertigen sich Bildungsdarlehen aus Unvollkommenheit des Kapitalmarktes zur Finanzierung von Bildungsinvestitionen. Die Ausgestaltung des Darlehenssystems kann zusätzlichen bil- dungs- und gesellschaftspolitischen Zielen dienen (Ausbildungsförderung).   In welchem Umfang Bildung privat finanziert werden soll, ist im Prinzip eine Frage der Einschätzung von Bildung als privatem bzw. öffentlichem Gut, d.h. der Einschätzung und politischen Bewertung des Gewichts gesellschaftlicher Nutzengrössen der Ausbildung.   Die Rückzahlung von Bildungsdarlehen erfolgt meist in Abhängigkeit vom späteren Erwerbseinkommen; zur gesamten Kostendeckung in einem revolvierenden Kreditsystem kann über einen festen Rückzahlungszeitraum ein Verlustausgleich unter den Kreditnehmern erreicht werden. Das besondere Problem von Bildungsdarlehen stellt ihr möglicher negativer Einfluss auf die Bildungsnachfrage dar, der sozial selektiv wirken und damit im Widerspruch zum Chancengleichheitsziel stehen kann.           Literatur: Shell, K. u.a., The Educational Opportu- nity Bank: An Economic Analysis of a Contingent Repayment Loan Programme for Higher Education, in: National Tax Journal, Bd. 21 (1968), S. 2ff. Hartman, R. W, Credit for College: Public Policy for Student Loans, New York 1971.

Vorhergehender Fachbegriff: Bildungscontrolling | Nächster Fachbegriff: Bildungsfinanzierung



  Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken

   
 
 

   Weitere Begriffe : contestable market | Stiftungen | Preisdifferenzkonto

   Praxisnahe Definitionen

Nutzen Sie die jeweilige Begriffserklärung bei Ihrer täglichen Arbeit. Jede Definition ist wesentlich umfangreicher angelegt als in einem gewöhnlichen Glossar.

  Marketing

  Definition

  Konditionenpolitik

   Fachbegriffe der Volkswirtschaft

Die Volkswirtschaftslehre stellt einen Grossteil der Fachtermini vor, die Sie in diesem Lexikon finden werden. Viele Begriffe aus der Finanzwelt stehen im Schnittbereich von Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre.

  Investitionsrechnungen

  Marktversagen

  Umsatzsteuer

   Beliebte Artikel

Bestimmte Erklärungen und Begriffsdefinitionen erfreuen sich bei unseren Lesern ganz besonderer Beliebtheit. Diese werden mehrmals pro Jahr aktualisiert.

  Cash Flow

  Bausparen

  Fremdwährungskonto


     © 2023-2024 Wirtschaftslexikon24.com       All rights reserved.      Home  |  Datenschutzbestimmungen  |  Impressum  |  Rechtliche Hinweise
Aktuelles Wirtschaftslexikon