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Kosteneinflußgrößen

Siehe Kostenbestimmungsfaktoren

Siehe auch: Kostenbestimmungsfaktoren

Nach Erich Gutenberg wird die Höhe der Kosten durch originäre und derivative Kosteneinflußgrößen bestimmt. Die originären Kosteneinflußgrößen sind die Faktorproportionen, die Faktorpreise und die Faktorqualitäten. Aus den Faktorproportionen lassen sich als derivative Kosteneinflußgrößen die Beschäftigung, das Produktionsprogramm und die Betriebsgröße ableiten. Neben diesen fünf Ha uptkosteneinflußgrößen können noch weitere Kosteneinflußgrößen, wie die Leistung und die Maschinenbelegung, genannt werden, die sich jedoch auf die originären Kosteneinflußgrößen transponieren lassen.

Grössen, welche die Höhe der Kosten bestimmen. Sie wirken in ihrer jeweiligen Ausprägung auf die Kostenentstehung ein. Theoretische Aussagen über die Kostenhöhe werden in der Kostentheorie aufgestellt. Kosteneinflussgrössen sind die unabhängigen Variablen in der Kostenfunktion. Eine grundlegende Unterscheidung der Kosteneinflussgrössen wird nach der Einwirkungsmöglichkeit auf ihre Ausprägung in beeinflussbare und nicht beeinflussbare Grössen vorgenommen. Für beeinflussbare Kosteneinflussgrössen ist kennzeichnend, dass ihre Ausprägung durch betriebliche Entscheidungen bestimmt wird (z.B. Produktionsprogramm oder Produktionsgeschwindigkeit). Nicht beeinflussbare Grössen können vom Unternehmen nicht gestaltet werden (z.B. technisch-physikalische Eigenschaften von Maschinen). Die Bestimmung der grundlegenden Kosteneinflussgrössen und deren zweckgerechte Systematisierung bilden eine wichtige Aufgabe der Kostentheorie. Bei den Untersuchungen zu Kostenbestimmungsgrössen wird zwischen traditionellen und neueren Ansätzen differenziert. Traditionelle Ansätze greifen bei der Herausarbeitung von Kosteneinflussgrössen nicht auf die Produktionstheorie als fundamentalen Teilbereich der Kostentheorie zurück. Vielmehr werden in den Untersuchungen von Friedrich Henzel, Stefan Lo- rentz, Konrad Mellerowicz, Eugen Schmalen- bach und Alfred Walther mehrere Grössen herausgestellt, welche Kosteneinflussgrössen sein können. Die zentrale Determinante bildet hierbei die Beschäftigung bzw. der Beschäftigungsgrad. Als weitere mögliche Grössen werden die Maschinengrösse und Maschinenspezialisierung, die Betriebsgrösse, die Intensität sowie die Auflagengrösse und Artikelzahl aufgeführt. Neuere Untersuchungen bauen bei der Aufstellung von Kosteneinflussgrössensystemen auf produktionstheoretischen Erkenntnissen auf. Grundlegende Systeme sind vor allem von Erich Gutenberg, Erich Kosiol und Edmund Heinen konzipiert worden. Das System von Gutenberg besteht für den Realgüterbe- reich aus den Haupteinflussgrössen: •   Beschäftigung und deren Schwankungen, •   Qualität der Einsatzgüter und deren Änderungen (Faktorqualität), •   Preise der Einsatzgüter, •   Betriebsgrösse und deren Änderungen, •   Fertigungsprogramm und dessen Änderungen. Ergänzend werden für die Nominalgüter- sphäre die Prozessanordnung, die Prozessgeschwindigkeit, die Beschäftigung und deren Schwankungen, das Produktionsprogramm und seine Veränderungen, die Betriebsgrösse und ihre Änderungen sowie das Preisniveau und seine Änderungen erarbeitet. Bei Kosiol bilden die Formen der Variation der Ausbringungsmenge die Kosteneinfluss- grössen. Er unterscheidet zwischen folgenden Variationsformen: •   Unmittelbare Variationsformen: temporale Variation (Einsatzzeit), intensitive Variation (Einsatzgeschwindigkeit), dimensionale Variation (Einsatzdimension); •   Mittelbare Variationsformen: kombinative Variation (Einsatzverfahren), qualitative Variation (Einsatzqualität). Das von Heinen konzipierte Einflussgrössen- system basiert auf seiner Produktionsfunktion vom Typ C (Heinen-Produktionsfunktion) und schliesst folgende Kosteneinflussgrössen ein: •   Fertigungsprogramm, •   produktionswirtschaftliches Instrumentarium (Kosteneinflussgrössen der Ausstattung und des Prozesses), •     Kostenwert, •   Bestimmungsgrössen des Kapitalverbrauchs. Weitere Einflussgrössensysteme sind u. a. von Ludwig Pack und Wolfgang Kilger vorgelegt worden.                Literatur: Gutenberg, E., Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 1: Die Produktion, 23. Aufl., Berlin u.a. 1979. Heinen, E., Betriebswirtschaftliche Kostenlehre. Kostentheorie und Kostenentscheidungen, 6. Aufl., Wiesbaden 1983. Pack, L., Die Elastizität der Kosten. Grundlagen einer entscheidungsorientierten Kostentheorie, Wiesbaden 1966.

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