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Geldillusion

Orientierung ökonomischer Entscheidungen am Nominalwert des Geldes im Vertrauen auf dessen Wertstabilität und fehlende bzw. unzureichende Berücksichtigung von inflationären Preissteigerungen (Inflation).

Verhaltensweise bzw. Fehleinschätzung von Einkommens- (Lohn-) und Preisänderungen durch Wirtschaftssubjekte, dadurch charakterisiert, dass sie sich in ihrem Angebots- und Nachfrageverhalten und in der Bewertung monetärer Grössen nicht an Realgrössen orientiert, sondern an Nominalgrössen (z.B. Nominal-, Reallohn; Nominal-, Realzins). Kann zur Inflationsverschärfung führen. Völlige Geldillusionsfreiheit ist in der Realität kaum gegeben.

liegt bei Wirtschaftssubjekten vor, die sich bei Inflation oder Deflation statt an realen Grössen ausschliesslich an Nominalwerten orientieren. Wer z.B. eine zehnprozentige Erhöhung seines (Nominal-)Einkorpmens zum Anlass für eine erhöhte Konsumnachfrage nimmt, obwohl die Konsumgüterpreise im Durchschnitt ebenfalls um 10% steigen, unterliegt der Geldillusion. Wer im vorliegenden Fall bedenkt, dass das Realeinkommen konstant bleibt, und folglich sein Konsumverhalten nicht ändert, ist dagegen frei von Geldillusion (Geldnachfrage). Versuche, Vollbeschäftigung durch ein inflationäres Geldmengenwachstum herbeizuführen, bauen auf das Vorhandensein von Geldillusion (Phillips-Kurve). Verlieren aber die Wirtschaftssubjekte mit zunehmender Inflationserfahrung ihre Geldillusion, werden sie versuchen, die Inflation zu antizipieren. Die nun einsetzende Inflationsantizipation wird den Preisauftrieb beschleunigen und die ursprünglichen Beschäftigungseffekte rückgängig machen, bis schliesslich ein inflatorisches Gleichgewicht erreicht ist.  

nach Irving FISHER (1867-1947) das Versäumnis, sich klarzumachen, dass jede Geldeinheit im Zeitablauf wertmäßig zu-oder abnehmen kann. Der Geldillusion unterliegt, wer die Preiskonstanz des Geldes (eine Mark kostet immer eine Mark) mit seiner Wertkonstanz verwechselt. Bei Inflation oder Deflation wird Geldillusion regelmäßig zu ökonomischen Fehlentscheidungen führen. Rationales Verhalten setzt daher notwendig Freiheit von Geldillusion und mithin ein Denken in Kaufkrafteinheiten (Güterkategorien) voraus. Um dieser Forderung Rechnung zu tragen, müssen monetäre (d.h. in der jeweiligen Geldeinheit ausgedrückte) Größen immer mit Hilfe eines geeigneten Preisniveaus (Deflators) in reale Größen transformiert werden. Literatur: Patinkin, D. (1965)

Siehe  Keynesianismus

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