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Planungskonzepte

bewußte Wahl und Vorbereitung von Handlungsalternativen. Demnach besteht ein Plan aus dem System, das geplant werden soll, den Zielsetzungen, die von vornherein feststehen (fixed target policy) oder im Laufe des Prozesses spezifiziert werden (flexible target policy), den Instrumenten, d.h. den Variablen, auf die der Planer Einfluss nehmen kann, dem Funktionsmodell des Systems und seiner Umgebung, in das die Ziel- und Instrumentvariablen eingepaßt sind, und einem Aktionsplan, der den konkreten Einsatz der Instrumente in der Zeit festlegt. Da die Theorie für das ökonomische Handeln Rationalität voraussetzt, sind ökonomisches Handeln und Planen identisch. Planung enthält ein hierarchisches Element. Je nach Ausprägung kann man zwischen koordinierender und hierarchischer Planung unterscheiden. Bei koordinierender Planung greift der Planer nicht in die Präferenzen der Subjekte ein, die der Planung unterworfen sind. Theoretische Beispiele hierfür sind die Modelle der perfekten Zentralplanung und des Konkurrenzsozialismus von Vilfredo PARETO, Enrico BARONE, Abba P. LERNER und Oskar LANGE (Marktsozialismus). Hierarchische Planung konstituiert grundsätzlich eine principal-agent-Beziehung (Herr-Knecht-Verhältnis; principalagent-Modelle), bei der der Planer mehr oder minder direktiv in die Handlungen der übrigen Mitglieder des Systems eingreifen kann. Die meisten praktischen Pläne haben hierarchische und koordinierende Züge. Entsprechend den genannten Elementen eines Plans besteht das Planungsproblem aus drei Schritten: a) Bestimmung des Funktionsmodells: Hierbei werden aus den exogenen Variablen eines analytischen Modells die externen Faktoren und Instrumente des Planungsmodells, und aus den endogenen Faktoren des analytischen Modells können die Zielvariablen gewählt werden. b) Bestimmung der Erwartungswerte für die externen Faktoren. c) Festlegung des Aktionsplans: Die Werte der Instrumentvariablen werden so festgelegt, dass das Resultat des Prozesses die Werte der Zielvariablen bzw. ihres Aggregats, mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit maximiert. Der resultierende Plan kann dann anhand von drei Kriterien beurteilt werden: a) Ausführbarkeit: Ein Plan ist ausführbar, wenn er die quantitativen Beschränkungen des jeweiligen Systems nicht überschreitet. b) Konsistenz: Ein Plan ist konsistent, wenn seine Ausführung, von externen Störungen abgesehen, zu keinen unerwünschten und unerwarteten Ergebnissen führt. c) Optimalität: Ein Plan ist optimal, wenn er von den zur Verfügung stehenden Mitteln den bestmöglichen Gebrauch macht im Hinblick auf die Präferenzen, die dem Plan zugrunde liegen. Konsistenz ist eine Minimalanforderung für Optimalität. Verfechter des Planungsgedankens haben immer hierin den Vorteil der Planung gegenüber der Marktkoordination gesehen. Die individuellen Pläne in einer Marktwirtschaft sind nie ex ante konsistent, während sie mit Hilfe von zentraler Planung grundsätzlich ex ante konsistent gemacht werden können. Diese theoretische Möglichkeit berücksichtigt allerdings nicht die Transaktionskosten der Planung. Ein Plan ist so gut wie die Kenntnis, die über das zu planende System vorliegt. Sowohl die Kenntnis über das Funktionsmodell wie auch die Erwartungswerte für die externen Faktoren bilden deshalb eine nur durch Wissenszunahme zu überwindende Beschränkung für Planung. In der Wirtschaftstheorie herrschen unterschiedliche Auffassungen über den Kenntnisstand und damit über die Möglichkeiten der Planung vor. Die - Österreichische Schule betont die Beschränkung des Wissens und hält Planung oberhalb des individuellen Niveaus deshalb für grundsätzlich unmöglich. Der - Marxismus auf der anderen Seite huldigt einem Rationalitätsoptimismus und propagiert die zentrale Planung der gesamten Volkswirtschaft. Evolutionäre Ökonomen wie Joseph A. SCHUMPETER schließlich sehen eine Zunahme des Wissens und damit der Fähigkeit zu planen. Literatur: Johansen, L. (1977, 1978). Turner, R.K., Collis, C. (1977). Tinbergen, J. (1955)

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