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Rating

bewertende Klassifizierung von Schuldnern bzw. Anleihen. Auf das Rating von US-amerikanisehen Anleihen und Eurobonds (auf den Euromärkten emittierte [ Emission] Anleihen) haben sich die Institute Standard & Poors und Moodys spezialisiert. Von ihnen werden die einzelnen Anleihen analysiert und ihren spezifischen Bonitäts- (Bonität) und Länderrisiken entsprechend klassifiziert. Die von Standard & Poors benutzte Skala reicht von AAA (beste Bonität) über acht Stufen bis D, die von Moodys eingesetzte Skala beginnt bei AAA (beste Bonität) und geht über sieben Stufen bis CA. Da das Rating von großer Bedeutung für das Zinsniveau ist, sind die Emittenten stark an einem guten Rating interessiert, um in den Genuss günstiger Zinskonditionen zu kommen. Ratings können für den Anleger nicht mehr als eine Orientierungshilfe darstellen, da die Agenturen für ihre Analysen ebenso wie der einzelne Anleger auf die Informationsbereitschaft der Emittenten angewiesen sind.

Anleger verfügen üblicherweise nicht über das notwendige Know-how, die finanziellen Mittel und die Zeit, um die Bonität von Emittenten, ihren Finanzierungstiteln oder gar Ländern zu beurteilen. Daher wird diese Beurteilung von professionellen Rating-Agenturen wahrgenommen. Zu den bekanntesten gehören Moody’s und Standard&Poor’s. Diese verdichten ihre Einschätzung bezüglich der Bonität des jeweiligen Emittenten in einem Rating-Symbol. Bei der Beurteilung der jeweiligen Bonität können die Rating-Agenturen nicht nur auf öffentlich zugängliche Informationen zurückgreifen, sondern haben — da Ratings nur auf Wunsch der jeweiligen Emittenten durchgeführt werden — üblicherweise auch Zugriff auf unternehmensinterne Informationen.

bontitätsmäßige Einstufung der Qualität von Ländern, Banken, Geldmarkt- und/oder Kapitalmarkttiteln in ein Klassifikationssystem. Rating wird von neutralen Ratingagenturen oder von Redaktionen international renommierter Zeitschriften (Institutional Investor, EUROMONEY) u. U. auf Wunsch des Emittenten (z. B. Industrieunternehmen) durchgeführt.

Bekannteste und zugleich führende Ratingagenturen sind Standard & Poor\'s Corporation (New York), Moody\'s Investors Service (New York), Keefe, Bruyette & Wood\'s Inc., International Banking Credit Analysis Ltd. (London).

(1) Länderrating ist auf die Einschätzung der Kreditwürdigkeit einzelner Länder im Rahmen einer Länderrisikostruktur ausgerichtet. Es wird von speziellen Ratingagenturen und den oben erwähnten Fachzeitschriften vorgenommen.
(2) Bankrating zielt auf die Gesamtbonität international tätiger Banken ab, wobei den Einlagensicherungs- und Haftungsregelungen für den Fall der Insolvenz besonderes Augenmerk geschenkt wird.
(3) Emissionsrating ist in erster Linie auf die Wahrscheinlichkeit der fristgerechten und vollständigen Zins- und Tilgungsleistungen durch die Emittenten von Geld- und Kapitalmarktpapieren ausgerichtet. Dabei werden aber auch andere Komponenten (z. B. Ertrag, Kapitalausstattung, Qualität von Forderungen) einbezogen. Dieses Rating erfolgt gezielt im Hinblick auf einzelne Emissionen. Es ermöglicht den Kapitalanlegern eine hohe Transparenz hinsichtlich der Bonitätsbeurteilung der Titel und ist damit zugleich ein Indikator für die Qualität der Emissionsadresse.

Für den Kapitalanleger eröffnet das Rating somit die Möglichkeit, eine möglichst hohe Markttransparenz hinsichtlich der Bonität des in nationalen und internationalen Märkten befindlichen Materials zu erhalten (Anlegerschutzinteresse). Auf Basis dieser Informationen kann der Kapitalanleger dann entsprechende Strukturierungen innerhalb seiner Portefeuilles nach Ertrags- und Bonitätsgesichtspunkten vornehmen. Das Rating entbindet die Kapitalanleger jedoch nicht von eigenen Bonitätsprüfungen.

Die Emittenten sind selbst an einem Rating interessiert, da an einigen Märkten (USA und internationale Märkte) Material nur zu plazieren ist, wenn Emissionen mit einem Ratingsymbol hoher oder höchster Bonitätsstufe ausgezeichnet sind. Zudem ergibt sich für sie der Vorteil, daß bei hoher Einstufung Kapital zu Vorzugskonditionen erhältlich ist.

Standard & Poor\'s und Moody\'s verwenden nicht die gleichen Ratingsymbole, gehen aber in der Bewertung ähnlich vor. Nach einer erstmaligen Bewertung und Einstufung wiederholt sich dieser Prozeß für jede Emission periodisch. Dies kann zu einer Herab- oder Heraufstufung führen.

Ratings erfolgen für kurzfristige und langfristige Titel mit getrennten Symbolen.

AAA: Investitionspapier mit höchster Qualität. Die Fähigkeit des Emittenten zur Bedienung von Zinsen und Kapital ist außergewöhnlich gut. Es ist unwahrscheinlich, daß diese Fähigkeit durch irgendwelche künftigen Ereignisse, die vernünftigerweise vorhergesehen werden können, beeinträchtigt wird.

Ratings sind Skalierungsmethoden zur Beurteilung von Objekten. Es wird dabei versucht, qualitative Merkmale durch Skalierung zu quantifizieren. Sie werden bei der Arbeitsbewertung, bei der Kreditwürdigkeitsprüfung und in der Marktforschung angewandt. Sie sollen der Vergleichbarkeit dienen und die Transparenz erhöhen.

In der Gesundheitswirtschaft:

Englisch für Einstufung, Beurteilung. Die Bewertung der Bonität (Zahlungsfähigkeit, Kreditwürdigkeit) eines Schuldners, besonders von Wertpapieremittenten wie Staaten oder Unternehmen.

So genannte Rating-Agenturen versuchen, das Kreditausfallrisiko eines Schuldners einzuschätzen. Hierzu wird eine Skala, beispielsweise von AAA (erstklassige Bonität) bis CCC (hohe Gefahr des Zahlungsverzugs), genutzt.

Rating gewinnt auch für Kreditnehmer auf dem Gesundheitsmarkt immer mehr an Bedeutung, da nach den so genannten Basel II-Kriterien des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht Kreditinstitute ihre Kreditnehmer zukünftig mit einem Rating-Verfahren zur Bestimmung der Kreditkonditionen einstufen sollen, wobei die Bonität besondere Beachtung findet. Von diesem Rating hängt dann ab, wie viel Eigenkapital das Kreditinstitut als Verlustpuffer zur Absicherung der Kredite einsetzen muss (bisher acht Prozent der Kreditsumme).

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: (engl. Bewertung) Einstufung der Kreditwürdigkeit (Bonität) von Unternehmen oder Staaten. Das Rating beeinflußt den Risikozuschlag bei Krediten.

[s.a. Messen; Ranking] Als Rating (Einschätzungsskalierung, Zuordnungsskalierung) bezeichnet man ein Skalierungsverfahren, das in der Zuordnung bestimmter Messwerte zu Messgegenständen durch Versuchspersonen besteht. Die Messwerte sind dabei einer vorgegebenen Antwortskala zu entnehmen.

Die Antwortskala, die meist semantisch differenziert ist, hat zunächst ordinales Niveau (Skalenniveau). Sie nimmt die Eigenschaften einer Intervallskala an, wenn die Hypothese zugrunde gelegt werden kann, dass die semantischen Abstände zwischen den Skalenwerten als gleich eingeschätzt werden. Das Rating-Verfahren kann zur Beurteilung eines Stimulus bzw. zum Stimulusvergleich (Rating von Präferenzdaten oder von Proximitätsdaten) eingesetzt werden. Die Rating-Verfahren finden in der Einstellungsmessung breite Anwendung.

Beurteilung der Fähigkeit eines Schuldners anhand von Buchstaben- und/oder Zahlenwerten, seinen Zahlungsverpflichtungen während der Laufzeit eines Wertpapieres jederzeit nachkommen zu können (Kreditwürdigkeit). Das Rating, das von unabhängigen Ratingagenturen vorgenommen wird, will die Bonität entweder eines Schuldners (Emittentenrating) oder eines Wertpapieres (Emissionsrating) international vergleichbar machen, dadurch die Transparenz an den Finanzmärkten erhöhen und Anlageentscheidungen erleichtern. Ein Rating berücksichtigt die spezifische wirtschaftliche Situation eines Schuldners wie auch das politische und wirtschaftliche Umfeld (Länderrisiko), in dem er tätig ist. Es wird fortlaufend überwacht und bei Bedarf angepasst. Die Skalen der meisten Agenturen reichen von "AAA" (zweifelsfreie Bonität, sog. "Triple-A-Adresse") bis "C" oder "D" (notleidende Anlage, Zahlungsverzug). Für Anleihen und  Geldmarktpapiere werden i. d. R. getrennte Ratings vergeben. Ratings werden insb. in den USA, aber auch in Japan stark beachtet und sind für bestimmte Anlagen von den Aufsichtsbehörden vorgeschrieben. Im Zuge der Securitisation gewannen Ratings auch an den internationalen und anderen nationalen Finanzmärkten stark an Bedeutung. Aufgrund der internationalen Verschuldungskrise fanden Beurteilungen von Ländern (Länderrisiko) zunehmende Beachtung.

Literatur: Dale, R. SIElstob, P. M./Thomas, S. H. (Hrsg.), Financial Times Credit Ratings International, London 1990. Everling, 0., Ratingagenturen weltweit, in: Die Bank (1991), S. 151 ff.


Einschätzung von Unternehmen, Banken, Ländern bzw. Schuldtiteln hinsichtlich ihrer Bonität. Bekannteste Rating-Agenturen sind Moody’s Investors Service (Moody’s) und Standard & Poor’s Corporation (S&P) in den USA sowie Fitch IBCA in den USA und in Großbritannien. Die Einschätzung der Kreditwürdigkeit wird anhand unterschiedlicher Kriterien vorgenommen, wobei neben Unternehmens- und branchenspezifischen Merkmalen auch Länderrisiken Berücksichtigung finden. Eine wichtige Unterscheidung ist die Einstufung in «Investment Grade» und «Non-Investment Grade». Das jeweils erste «Investment Grade» der genannten Agenturen ist Baa3, BBB-, BBB-.

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