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Vorratsvermögen

produzierte Güter im Vermögensbestand einer Wirtschaftseinheit, eines Unternehmens oder einer Volkswirtschaft, die noch nicht verbraucht, exportiert oder zur Bildung von Anlagevermögen verwendet wurde. Man unterscheidet: ·   Vorprodukte, d.h. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe aus fremder Produktion, ·   Halbfertig- und Fertigerzeugnisse aus eigener Produktion, ·   Handelsware. Das betriebliche Vorratsvermögen wird bei der —Inventur erfasst (Vorratsbewertung).

Vorräte („inventories“) sind Vermögensgegenstände, die im Rahmen des normalen Geschäftsablaufs zum Verkauf gehalten werden, sich im Herstellungsprozess für einen Verkauf befinden oder im Herstellungsprozess verbraucht werden (IAS 2.4). Es wird unterschieden nach: Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswert („net realisable value“, IAS 2.4). Wenn der Verkaufspreis sinkt, kann es zu einer Abschreibung auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert kommen. Entfallen die Gründe für eine Abwertung, so ist auf den gestiegenen Wiederbeschaffungswert bzw. den niedrigeren Nettoveräußerungswert zuzuschreiben. Die fortgeführten Anschaffungs- und Herstellungskosten stellen die Obergrenze der Zuschreibung dar. Für gleichartige Gegenstände des Vorratsvermögens kommen Verfahren der Bewertungsvereinfachung (Durchschnittsmethode, FIFO und alternativ gegenwärtig noch LIFO) zur Anwendung.

Siehe auch: Lagerbestand

Das Vorratsvermögen ist ein Teil des Umlaufvermögens. Es bezeichnet die auf Lager befindlichen, für den Produktions- und Absatzprozeß bestimmten Werkstoffe und Produkte, die in der Bilanz unter den Positionen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse (Halbfabrikate) und fertige Erzeugnisse (Fertigprodukte) ausgewiesen werden. Die Bewertung erfolgt nach dem Niederstwertprinzip.

Der Begriff des Vorratsvermögens beinhaltet die aktienrechtlichen Gliederungsposten (1) Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe, (2) unfertige Erzeugnisse und (3) fertige Erzeugnisse, Waren. Während für Fertigungsbetriebe in der Regel alle diese Gliederungsposten Bedeutung haben, weisen Handelsbetriebe im allgemeinen nur fertige Erzeugnisse, Waren und Dienstleistungsbetriebe Betriebsstoffe aus. Roh-, Hilfs und Betriebsstoffe sind Vorräte, die in die Produktion eingehen. Rohstoffe bilden dabei den Hauptbestandteil eines Produkts (z. B. Holz), Hilfsstoffe nur einen Nebenbestandteil (z. B. Schrauben), während Betriebsstoffe allein der Fabrikation dienen und verbraucht werden, ohne in das Fertigerzeugnis einzugehen (z. B. Energiestoffe). Unfertige Erzeugnisse sind alle Vorräte, die noch nicht verkaufsfertige Produkte darstellen, für die jedoch durch Be oder Verarbeitung bereits Aufwendungen (z. B. Löhne) entstanden sind.
Als fertige Erzeugnisse oder Waren werden schließlich solche Vorräte bilanziert, die zum Verkauf bestimmtsind.

produzierte Güter im Bestand einer Wirtschaftseinheit oder der Volkswirtschaft, die noch nicht verbraucht, exportiert oder zur Bildung von Anlagevermögen verwendet wurden. Gliederung: a) Vorprodukte (aus fremder Produktion); b) halbfertige und fertige Erzeugnisse aus eigener Produktion; c) Handelsware. Eine alternative Gliederung ist: a) Input-Vorräte (Vorprodukte und Handelsware); b) Output-Vorräte (eigene Erzeugnisse). Das volkswirtschaftliche Vorratsvermögen setzt sich nach den statistischen Gepflogenheiten (etwa des Statistischen Bundesamtes) im wesentlichen aus Vorräten des Unternehmenssektors (einschl. der staatlichen Einfuhr- und Vorratsstellen) und ausgewählten Vorräten des Staates (Mineralöl und Kernbrennstoffe) zusammen. Die Landwirtschaft ist bei den Vorräten des Unternehmenssektors mit dem Vieh und bestimmten unverkauften Erntemengen berücksichtigt, nicht dagegen mit der Ernte auf Halm. Auch Wälder, Bodenschätze u.ä. bleiben außer Ansatz. Desgleichen sämtliche Vorräte des Haushaltssektors. Die Bewertung erfolgt zu Buchwerten (Unternehmen ohne Landwirtschaft), Jahresanfangspreisen (Landwirtschaft) und Jahresdurchschnittspreisen (Staat). Diese Irrhomogenität läßt sich aufgrund von Mangeln des statistischen Datenmaterials nicht beheben. Die Höhe des Vorratsvermögens wird mitunter als Indikator der - Effizienz einer Volkswirtschaft für Vergleichszwecke vorgeschlagen. Wegen der beschriebenen Bewertungsdifferenzen und Strukturunterschiede (z.B. Verhältnis der Landwirtschaft zu den übrigen Wirtschaftsbereichen) ist jedoch die Indikatorqualität gering. In der BRD hatte das Vorratsvermögen Anfang 1990 mit 473 Mrd. DM einen Anteil von 6,8% am gesamten reproduzierbaren Sachvermögen (Anlagevermögen, netto, ohne öffentlichen Tiefbau).

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