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Allianznetzwerke

[s.a. Netzwerkmodelle; Virtuelle Unternehmen] Allianznetzwerke sind eine Form der Strategischen Allianzen (Allianzen, strategisch). Im engeren Sinne versteht man unter Strategischen Allianzen in Anlehnung an Porter/Fuller (1989, S. 364) die Zusammenarbeit von nur zwei Unternehmen. In empirischen Untersuchungen kann man auch feststellen, dass dies der bei weitem häufigste Fall von Kooperationen, insbesondere in internationalen Märkten ist (vgl. Hammes, 1994, S. 219ff.).

Es existieren jedoch auch Strategische Allianzen zwischen mehr als zwei Unternehmen. Dabei können sich in Anlehnung an die Definition Porters in Allianznetzwerken mehr als zwei Unternehmen zu einem formellen, langfristigen Bündnis zusammenschließen, bestimmte Unternehmensaktivitäten gemeinsam koordinieren, ohne jedoch einen Unternehmenszusammen-schluss darzustellen. Auch mehrere Strategische Allianzen eines Unternehmens führen in diesem Sinne dann nicht zu einem Allianznetzwerk, solange nicht zwischen den einzelnen Allianzpartnern ebenfalls strategische Beziehungen bestehen.

Strategische Netzwerke stellen eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende, polyzentrische, aber gleichzeitig von einer oder mehreren Unternehmungen strategisch geführte Organisationsform ökonomischer Aktivitäten zwischen Markt und Hierarchie dar (Transaktionsformen), die sich durch komplex-reziproke, eher kooperative als kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbstständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmungen auszeichnet (vgl. Sydow, 1992, S. 82). Sie unterscheiden sich von anderen Unternehmensnetzwerken und auch den Strategischen Allianzen dadurch, dass sie von einer oder mehreren fokalen Unternehmungen strategisch geführt werden. Die strategische Führung äußert sich bspw. darin, dass der Markt, auf dem das strategische Netzwerk tätig ist, im Wesentlichen von einer fokalen Unternehmung (»hub firm«) definiert wird. Diese Unternehmung bestimmt mehr als andere Art und Inhalt der Strategie, mit welcher der Markt bearbeitet wird, sowie über Form und Inhalt der Interorganisationsbe-ziehungen. Dies gilt selbst für Interorgani-sationsbeziehungen, in welche die fokale Unternehmung nicht selbst eingebunden ist.

Obwohl der polyzentrische Charakter des Netzwerkes grundsätzlich erhalten bleibt, betreibt die fokale Unternehmung eine Art strategische Metakoordination der ökonomischen Aktivitäten; sie steuert, u.a. mittels Selektionsentscheidungen, Gestaltung von Anreiz- und Kontrollsystemen und Einsatz von Informations- und Kom-munikationssystemen, den Prozess, der auch mit dem Begriff der systemischen Rationalisierung belegt wird. Die mehr oder weniger zusammen mit den anderen Netz Werkunternehmungen entwickelten kollektiven Strategien werden dazu netzwerkweit implementiert (vgl. Sydow, 1995, S. 97). Eine weitere Unterscheidung zu den Strategischen Allianzen liegt in der höheren Anzahl der betroffenen Unternehmen begründet. Als Sonderfall der strategischen Netzwerke sind die Keiretsu zu nennen.

Zum Teil werden die strategischen Netzwerke von den Allianznetzwerken dadurch unterschieden, dass die fokalen Unternehmen fehlen. Von Allianznetzwerken kann man ebenfalls sprechen, wenn sich Strategische Allianzen ihrerseits zu übergeordneten »Meta-Allianzen« zusammenschließen.

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