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hedging

Maßnahme zur Absicherung offener, einem Preisrisiko ausgesetzter Positionen (z. B. Aktien), indem eine Gegenposition mit spiegelbildlichem. Risikoprofil (z. B. Terminverkauf) aufgebaut wird. Im Idealfall wird die Wertveränderung der gesicherten Position exakt durch die entgegengerichtete Wertveränderung der sichernden Position kompensiert H Termingeschäft).

Hedging bezeichnet die Absicherung von Vermögenspositionen gegen Preisrisiken. Grundgedanke des Hedging ist die Erzielung einer risikokompensatorischen Wirkung durch das Eingehen einer entgegengesetzten Risikoposition an den jeweiligen Handelsmärkten, d.h. der Wertverlust der einen Position wird durch den Wertzuwachs der Gegenposition ausgeglichen (= Variation negativ korrelierter Einzelpositionen). Die sich hierdurch ergebende Gesamtposition ist dann bezüglich des Risikos ganz oder teilweise ausgeglichen.

Relevanz erlangt das Hedging insbesondere im Rahmen der Absicherung von Zins-, Aktienkurs- und Wechselkursrisiken. Das Hedging ist ein Instrument der Risikopolitik zur teilweisen oder vollständigen Ausschaltung eines gegebenen Risikos durch Eingehen eines kompensatorischen Risikos. Die sich hierdurch ergebende Gesamtposition ist dann entsprechend ganz oder teilweise ausgeglichen. Hedging ist überall dort anwendbar, wo die Möglichkeit zum Aufbau einer Gegenposition besteht.

Finanzwirtschaftlich ist Hedging im Zusammenhang mit der Abdeckung von Zins-, Kurs- und Wechselkursrisiken relevant.

Zur teilweisen oder vollständigen Ausschaltung von Wechselkursrisiken ist Hedging hier in verschiedenen Formen möglich:

- Finance Hedging;
- Outright-Geschäfte;
- Währungsoptionen (Option);
- Devisen-Future-Geschäfte (Future).

Hedging ist also jede Maßnahme zur Absicherung offener, einem Preisrisiko ausgesetzter Positionen (z. B. Aktien), indem eine Gegenposition mit spiegelbildlichem Risikoprofil (z. B. Terminverkauf) aufgebaut wird. Im Idealfall wird die Wertveränderung der gesicherten Position exakt durch die entgegengerichtete Wertveränderung der sichernden Position kompensiert (Termingeschäft).

Risikopolitische Massnahmen in Form der Risikokompensation. Absicherung einer risikobehafteten finanziellen Position - z.B. bei Preis-, Zinsänderungs-, Wechselkursrisiken - durch ein entgegengesetztes Geschäft, d.h. gezielter Einsatz eines oder mehrerer Sicherungsinstrumente (meist Derivate wie etwa Forwards, Fu-tures oder Swaps), um mit deren Veränderung im Zeitwert die Veränderung des Zeitwerts oder Cashflows eines Sicherungsgegenstands (z. B. Anleihen, Kredite oder Einlagen) ganz oder teilw. auszugleichen. Da das Gegengeschäft zwar demselben Risiko, aber in entgegengesetzter Auswirkung unterliegt, schliesst ein vollständiges Hedging (Perfecthedge) für den Hedger sowohl Gewinne als auch Verluste aus den genannten Risiken aus. Das Devisentermingeschäft z. B. ist typisches Hedging: Durch den heute vereinbarten Verkauf künftig eingehender Devisen zum heute schon fest vereinbarten Terminkurs vermeidet der betr. Exporteur jegliches Risiko aus einer zwischenzeitlich eintretenden Wechselkursänderung der betr. Devisen, erzielt jedoch auch keinerlei Gewinn aus einer für ihn an sich positiven Kursentwicklung.

(engl, to hedge = einzäunen) Form der Risikentransformation, bei der ein künftiges unsicheres Ereignis den Erfolg zweier betrachteter Geschäfte für jeden denkbaren zukünftigen Zustand der Welt gerade in entgegengesetzter Weise zu beeinflussen geeignet ist, also eine riskante Position zusammen mit dem Hedgegeschäft eine risikolose Gesamtposition ergibt. Es heisst dann, dass der Erfolg der Geschäfte negativ korreliert ist (Korrelationskoeffizient — 1). Wird das Risiko eines Engagements durch ein Gegengeschäft zwar gemindert, aber nicht völlig ausgeglichen (Korrelationskoeffizient negativ, aber < 1), so spricht man von unvollkommenem Hedging. So ist z.B. der Käufer einer Ware in Übersee durch einen Terminverkauf für den Zeitpunkt der Ankunft der Ware gegen das Risiko zwischenzeitlicher Preisänderungen abgesichert. Bei einem Preisverfall der Ware ergeben sich ein Verlust aus dem Warenkauf und ein gleichzeitiger Gewinn aus dem Terminverkauf ( Terminkontraktmarkt). Das Wechselkursrisiko lässt sich durch den gleichzeitigen Aufbau von Schuldner- und Gläubigerpositionen in fremden Währungen ausschalten ( Kurssicherung). Beim Finanzhedging geschieht dies mit Hilfe eines Kreditgeschäfts. So kann der Exporteur einen Fremdwährungskredit aufnehmen, der zeitlich zusammen mit der Fremdwährungsforderung aus dem Export fällig wird und mit ihm gedeckt werden kann, und zugleich die aus dem Fremdwährungskredit zur Verfügung stehenden Mittel auf dem Devisenkassamarkt in inländische Währung konvertieren. Als "Delta-Hedging" bezeichnet man den Abschluss zweier Geschäfte, die nicht bei jedem zukünftigen Zustand der Welt, sondern nur bei infinitesimal kleinen Änderungen des Börsenkurses eine risikolose Position ergeben. Es wird angewandt, um derivative Finanzinstrumente (z. B. Optionen auf Aktien) durch das der Option zugrunde liegende Basisinstrument, die Aktie, zu hedgen. Das quantitative Verhältnis von Basisinstrument zu derivativem Finanzinstrument, das gerade einen Hedge ergibt, bezeichnet man als Hedge-Rate Delta. Delta ist die erste Ableitung öc/öS der Funktion c(S) des Wertes des derivativen Instruments (c) in Abhängigkeit vom Wert des Basisinstruments (S). Da sich Delta bei jeder Änderung des Kurses des Basisinstruments ändert, muss die Hedgerate im Zeitablauf angepasst werden ( Optionspreistheorie).   Literatur: Arnold, H., Risikentransformation, in: HWF, Stuttgart 1976, Sp. 1506 ff. Welcker, J./Kloy, ]. W./Schindler, K., Professionelles Optionsgeschäft — alles über Optionen auf Aktien, Renten, Devisen, Terminkontrakte, 3. Aufl., Zürich 1992.

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