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Roll-Over-Eurokredite

sind Roll-Over-Kredite, die durch folgende Merkmale gekennzeichnet sind:
Zinszahlungen richten sich nach der Länge der Zinsperiode (Interest Period), die ihrerseits mit der Fristigkeit der zur Refinanzierung von der kreditgewährenden Bank aufgenommenen Eurogelder zusammenhängt. Die Fristigkeit kann kreditvertragsabhängig festgelegt sein oder rechtzeitig (meist fünf Tage) vor Beginn einer Refinanzierungsperiode vom Kreditnehmer jeweils neu bestimmt werden. Als Fristigkeit sind sechs, aber zusätzlich auch drei, neun und zwölf Monate üblich. Die Zinszahlung des Kreditnehmers wird zum letzten Tag der Zinsperiode fällig. Mit der Wahl unterschiedlicher Zinsperioden kann der Kreditnehmer das Zinsänderungsrisiko und somit seine Kostenbelastung steuern. So wird er bei rückläufigen Zinsen eine kürzere, bei Zinssteigerungen eine längere Zinsbindung bevorzugen.
Der Kreditbetrag wird in einer bestimmten Währung (Basiswährung, meist in USD) festgelegt. Es kann jedoch eine Option auf zwei oder mehrere Währungen vereinbart werden. Der Kreditnehmer hat dann die Möglichkeit, vor Beginn der jeweiligen Zinsperiode die unter Zins- oder Wechselkursgesichtspunkten für ihn günstige Währung zu bestimmen (Optional Currency). Er kann damit eine Zins-minimierung oder Währungsabsicherung erreichen. Allerdings muß am Ende der jeweiligen Zinsperiode die eventuell entstandene Währungsdifferenz gegenüber der Basiswährung ausgeglichen werden, um den vereinbarten Kreditbetrag zu erhalten.
- Die markttypischen Laufzeiten liegen im allgemeinen zwischen fünf und zehn Jahren. Die exakte Laufzeit und der Tilgungsrhythmus sind abhängig vom Finanzierungszweck und dem Kreditrisiko.
Es bestehen folgende Formen des Roll-Over-Eurokredits, wobei das wesentliche Unterscheidungskriterium die Art der Inanspruchnahme ist:
Der Roll-Over-Eurokredit im Sinne eines festen Vorschusses (Eurocur-rencyTerm Loan). Diesem Kredit liegt eine feste Schuld zugrunde. Die Kreditsumme wird innerhalb eines vereinbarten Zeitraums in Teilbeträgen oder einer Summe ausbezahlt. Für die Zeit bis zur vollständigen Inanspruchnahme berechnet die Bank eine Com-mitment Fee.
Beim revolvierenden Eurokredit ist die Schuld nicht für die gesamte Laufzeit betragsmäßig festgelegt. Vielmehr wird ein Kreditrahmen vereinbart, der in runden, marktgängigen Beträgen ausgenutzt werden kann. Der Kreditnehmer kann den Kredit an den vereinbarten Roll-Over-Terminen nach Art eines Dispositionskredites ganz oder teilweise zurückzahlen und ihn wiederum nach Bedarf ganz oder teilweise neu in Anspruch nehmen. Für den ungenutzten Teil des Kreditrahmens ist ebenfalls eine Commitment Fee zu zahlen. Der Kreditnehmer wählt die Form des revolvierenden Kredits oder auch Stand-by Credits meist aus Gründen der Liquiditätsvorsorge. Der Kredit dient insbesondere als Auffanglinie bei auftretenden Finanzengpässen oder als Back-Up-Line bei der Emission von Geldmarkttiteln. - Die vorgenannten Grundformen können auch miteinander kombiniert werden, indem ein Kredit während der tilgungsfreien Jahre als Stand-By-Line und mit Einsetzen der Tilgungen als Term-Loan geführt wird. Die Rückzahlung kann entweder nach Ablauf der Darlehensdauer in einer Gesamtsumme erfolgen (Bullet Repayment) oder in Form von regelmäßigen Tilgungen, in der Regel nach einigen Freijahren (Grace Period). Ferner kann sie in Form niedriger Tilgungen während der Darlehensdauer und der Rückzahlung des großen Restbetrages zum Ende der Darlehenszeit (Balloon Repayment) geleistet werden. Vorzeitige Rückzahlungen (Prepayment) sind in der Regel möglich, wobei je nach Kreditvertrag für die vorzeitige Rückzahlung oder Beendigung des Kreditverhältnisses eine Gebühr berechnet wird (Prepayment Fee oder Termination Fee).

sind mittel- bis langfristige, am Eurogeldmarkt aufgenommene (Gross-)Kredite mit Zinsfestschreibung für jeweils nur kurze Zeiträume und entsprechender viertel- oder halbjährlicher Zinsanpassung auf Grundlage von   LIBOR oder eines anderen repräsentativen Zinssatzes.

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