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Zapping



Form des Medienverhaltens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Fernsehzuschauer immer dann auf einen anderen Kanal umschaltet, wenn ein Werbespot gesendet wird. Zapping reflektiert einen gewissen Überdruss an der (Fernseh-)Werbung; gefördert wurde es durch die Möglichkeit der Fernbedienung von Fernsehgeräten. Das Wort entstammt dem Sprachschatz der Science Fiction, der Wildwestfilme und der Comic Strips, wo man es im Sinne von "abdrücken" und "abknallen" verwendet. Traurige Berühmtheit hat es — mit Bezug auf die Vietcong — während des Vietnamkrieges erlangt.     

I.w. S. beschreibt Zapping das Bestreben von Fernsehzuschauern, Fernsehwer­bung zu vermeiden. Dies kann in verschiede­nen Formen geschehen: geistige Abwesenheit bei Werbeeinblen­dungen, physische Abwesenheit bei Werbeein­blendungen, Umschalten des Programms bei Werbe­einblendungen, Abspielen von Videoaufnahmen ohne Werbung durch schnelles Vorspulen der Werbeeinblen­dung oder Herausschneiden der Werbung beim Aufzeichnen des Programms, Fernsehen ohne Werbung durch Auswahl werbefreier Sender (z. B. pay-TV). e.S. wird der Begriff auf das Umschalten des Programms zur Vermeidung von Wer­bekontakten begrenzt. Eine Reihe empirischer Studien, insb. in den USA, aber auch in Deutschland, belegen, dass Zapping weit verbreitet ist und die Reichweite der Fernsehwerbungu. U. erheb­lich mindert. In Deutschland rechnet man mit einer „Schwundquote“ von 20% phy­sisch abwesenden Zuschauern, weiteren 30% geistig abwesenden Zuschauern und weiteren 15% „Programmwechslern“, so dass letztlich nur noch 35% der eingeschal­teten Zuschauer als aktive Konsumenten von Werbefernsehsendungen übrigbleiben (Brockhoff 1989, S. 32). Zapping ist nicht zuletzt eine Konsequenz der Informationsüberlastung und des zu­ nehmenden Werbeangebots, aber auch der technischen Möglichkeiten, z. B. der Fernbe­dienung. Z.T. stellen sich die Medienanbie­ter und die werbenden Firmen auf das Zap- ping bereits durch eine stärkere Integration von Werbung und Programm und durch programmähnliche Werbung, wie z.B. TV-Werbemagazine oder verschiedenen Erscheinungsformen des Sponsoring und des Product Placement, ein. In den USA stark diskutiert sind sog. Infomercials, d. h. längere Werbespots zwischen zwei und sieben Minuten, die Werbung in Form von ausführlichen Informationen über ein Un­ternehmen, ein Produkt oder eine Dienstlei­stung präsentieren. Ein anderes Mittel gegen Zapping sind sog. Mini-Movies, d. h. beson­ders unterhaltsame und faszinierende Wer­bespots sowie die Involvierung des Zuschau­ers in Werbesendungen, z.B. durch die Möglichkeit zur Teilnahme an Gewinnspie- len oder Meinungsäußerungen. In der Mediaforschung wird dem Zapping zumindest in Deutschland bisher nur unzu­länglich Berücksichtigung geschenkt.

Literatur:  Brockhoff, K.; Dobberstein, N., Zap­ping, in: Marketing-ZFP, Heft 1 (1989), S. 27-40.

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