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Accounting, international

I. Accounting, international befaßt sich mit den in den letzten Jahrzehnten immer Wichtige r werdenden internationalen Aspekten des Rechnungswesens. Diese Entwicklung ist eine direkte Folge des laufend zunehmenden Welthandels und der damit einhergehenden Internationalisierung der Kapitalmärkte sowie der Entstehung zahlreicher multinationaler Groß Unternehmen. Die Internationalisierung des Wirtschaftsprüferberufes wurde erforderlich und führte zu dem Bestreben der Harmonisierung der bisher primär national orientierten Normen der Rechnungslegung und im Prüfungswesen. Parallel entwickelte sich das I. Accounting, international besonders in den Vereinigten Staaten und Großbritannien als ein akademisches Interessengebiet, das sich mit internationalen Aspekten des Rechnungswesens in Lehre und Forschung befaßt. Harmonisierungsbestrebungen: Es handelt sich hier um Bemühungen öffentlicher und privater Institutionen, international einheitliche Normen der Rechnungslegung und im Prüfungswesen zu definieren und ihre Einhaltung zu forcieren. Die wichtigsten dieser Institutionen seien im folgenden kurz beschrieben. An erster Stelle ist der 1904 erstmalig abgehaltene International Congress of Accountants (ICA) zu nennen, der nun alle 5 Jahre stattfindet. Aus dieser Institution ging 1972 das International Coordination Committee for the Accounting Profession (ICAP) hervor, dessen Hauptaufgabe es war, die Fragen des wirtschaftsprüfenden Berufsstandes in verschiedenen Ländern zu unterslichen. 1976 wurde dann die International Feder Ation of Accountants (IFAC) als Nachfolgeorganisation der ICAP gegründet. Ziele der IFAC: Erstellung von internationalen Normen und Richtlinien für die Ausbildung von Wirtschaftsprüfern sowie die Durchführung von Prüfungen. Zur Zeit sind Berufsverbände aus 59 Ländern der westlichen Welt Mitglieder dieser Organisation. Bisher wurden 9 »International Auditing Guidelines« verabschiedet. Außerdem veröffentlichte die IFAC 3 Entwürfe (Exposure Drafts) für Auditing Guidelines; zwei, die die Ausbildung im Prüfungswesen betreffen und eine, die sich mit dem Berufsethos im Prüferberuf beschäftigt. Zwei »Statements of Guidance« bezüglich der Werbung und der beruflichen Qualifikation sowie Entwürfe über die berufliche Integrität, Objektivität und Unabhängigkeit sind weitere Ergebnisse der Arbeit des IFAC. Erwähnenswert ist auch die Definition und Abgrenzung des »Management Accounting«. Das »International Accountants Standards Committee« (IASC) wurde 1973 durch die Berufsverbände Australiens, Kanadas, Frankreichs, Deutschlands, Japans, Mexikos, der Niederlande, Großbritanniens, Irlands und der Vereinigten Staaten mit Sitz in London gegründet. Gegenwärtig sind 57 Berufsverbände aus Ländern in diesem Ausschuß vertreten. Sein Ziel ist es, Normen für eine international einheitliche Rechnungs legung zu formulieren, zu veröffent1 liehen und für die weltweite Einhalf: tung der Vorschriften einzutreten. Die Mitgliedsverbände haben sich verpflichtet, die Normen in ihren Ländern soweit wie möglich anzuwenden bzw. auf ihre Einhaltung hinzuwirken. In den vom IASC bis her herausgegebenen Normen (17), Vorentwürfen zu Normen sowie Dis kussionsgrundlagen wurde versucht, sich auf die wesentlichsten Aspekte der Rechnungslegung zu beschränken und umstrittene Problemkreise zu § vermeiden, um eine weitgehende Annahme (aeeeptance) zu erleichtern. 1 Die »Organisation for Economic Cooperation and Development« (OECD) mit Sitz in Paris zählt fast alle bedeutenden Industrieländer der westlichen Welt zu ihren Mitgliedern. Sie veröffentlichte 1976 Verhaltens richtlinien für Multinationale Unter nehmungen, die auch Empfehlungen zur Aufstellung von Jahresab Schlüssen enthalten. 1978 wurde von der OECD im Rahmen des »Comi§ mittee for International Investments and Multinational Enterprises« ein Arbeitsausschuß (Working Group on Auditing Standards) gegründet, der § sich mit der Aufstellung von Normen für die Rechnungslegung beschäftigt. Zu den Aufgaben des Ausschusses gehört es auch, Empfehlungen für einen Beitrag der OECD zur Harmo nisierung internationaler Normen der Rechnungslegung auszusprechen. Dabei sollen auch Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter aus verschie denen Ländern an den Sitzungen die ses Arbeitsausschusses teilnehmen.
Verschiedene Instanzen der Vereinten Nationen befassen sich vorwiegend mit Multinationalen Gesellschaften und haben in diesem Zusammenhang Vorschläge für Internationale Normen im Bereich der Rechnungslegung gemacht, die hauptsächlich auf eine verstärkte Offenlegung durch die betreffenden Unternehmen abzielen, z. B.: United Nations Centre on Transnational Corporations »International Standards of Accounting and Reporting for Transnational Corporations« U. N. New York, 1977. Die Europäischen Gemeinschaften (EG) streben die Errichtung einer einheitlichen Wirtschafts und Währungsunion an. Die Versliche zur Harmonisierung des Gesellschafts und Steuerrechts sowie die Bildung eines europäischen Kapitalmarktes stellen erste Schritte zur Verwirklichung dieses Ziels dar. Wichtige s Instrument dafür sind die Richtlinien zur Harmonisierung des Gesellschaftsrechts. Von größter Bedeutung für die Rechnungslegung und Prüfung sind die 4., 7. und 8. EGRichtlinie. Die 4. EGRichtlinie (Bilanzrichtlinie) befaßt sich mit der Gliederung, dem Inhalt, der Bewertung, der Offenlegung und der Prüfung von Jahresabschlüssen; die 7. EGRichtlinie (Konzernbilanzrichtlinie) behandelt das Gebiet der konsolidierten Abschlüsse von Konzernen; und die 8. EGRichtlinie (AbschlußprüferrichtÜnie) soll zur Vereinheitlichung der Zulassungsbedingungen für mit der Pflichtprüfung von Jahresabschlüssen beauftragten Personen führen. Die Mitgliederstaaten der EG sind verpflichtet, die nationalen Gesetze und Vorschriften innerhalb der in den Richtlinien angegebenen Fristen zu ändern und in Kraft zu setzen. Von den regionalen Organisationen, die sich um die Internationalisierung der Rechnungslegung bemühen, sind folgende zu erwähnen: Die Union Europeenne des Experts Comtables Economiques et Financiers (UEC). Mitglieder sind europäische Organisationen wirtschaftsprüfender und beratender Berufe. Ihre verschiedenen Fachausschüsse befassen sich mit internationalen Problemen des Prüferberufes. die InterAmericanAccounting Association (IAA) und die Conference of Asian and Pacific Accountants (CAPA). Die Tätigkeit der beiden Letztgenannten beschränkt sich primär auf die Abhaltung von Kongressen. Zusammenfassend sei festgestellt, daß zur Zeit beachtliche Bestrebungen bezüglich der internationalen Harmonisierung im Bereich des Rechnungswesens im Gange sind. Der Erfolg dieser Bemühungen hängt nicht zuletzt von der Bereitschaft der nationalen Berufsverbände ab, die internationalen Normen zu akzeptieren.

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