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Schichtarbeit

Unter Schichtarbeit versteht man eine Arbeit, bei der ein Arbeitsplatz nach Ablauf der mit einem Arbeitnehmer vereinbarten täglichen Arbeitszeit durch einen anderen Arbeitnehmer besetzt wird. Traditionell wird Schichtarbeit vor allem in der metallverarbeitenden Industrie praktiziert; in den letzten Jahren zunehmend aber auch im Verwaltungsbereich (Rechenzentren) zum Zweck der vollständigen Auslastung teurer Anlagekapazitäten. Problematisch im Zusammenhang mit Schicht und insbesondere Nachtarbeit sind die besonderen Belastungen, die sich daraus für den Arbeitnehmer ergeben (Störung des biologischen Tages und Nachtrhythmus). Bei Nachtarbeit führen die für Tageszeit »normalen« Arbeitsanforderungen zu überhöhten Belastungen, die geeignet sind, physiologische und psychische Beanspruchungsgrenzen zu übersteigen.


In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Begriff für alle Formen betrieblicher Arbeitszeitregelung, die durch Arbeitsleistung in bestimmten, unmittelbar aufeinanderfolgenden Zeitabschnitten (z.B. Nachtschicht) gekennzeichnet sind.

Schichtarbeit schaffen für die ArbeiterInnen gesundheitliche und soziale Gefahren durch Umstellungsprobleme (biolog. Tagesrrhythmik), Anhäufung von Schlafdefiziten und auflösung sozialer Kontakte. >Arbeitskraft, Reproduktion der,

>Arbeitszeit

arbeitsorganisatorisch bedingte Arbeitszeitform, bei der die Lage der —Arbeitszeit innerhalb des 24-Stunden-Tages von der als üblich angesehenen Tagesarbeitszeit abweicht. Ihre Merkmale sind: zeitliche Lage der Arbeitszeit innerhalb des 24-Stunden-Tages und ihr Wechsel (permanent oder rotierend), Regelmässigkeit (langfristig geplante Wiederholungsmuster der Schichtarbeit) sowie Kontinuität (nichtkontinuierliche Arbeitsweise). Die Schichtarbeit hat Bedingungs- bzw. Instrumentalcharakter für die betriebliche Leistungs- und Personalpolitik (z. B. unterschiedliche Struktur in Industrie, Dienstleistungs-, Versorgungs- und Gesundheitssektor). Die Planung der Schichtarbeit (Folge, Rhythmus, Laufzeit, Art des Wechsels, Planlänge, Zeitausgleichsperiode) erfordert eine Wirkungsanalyse hinsichtlich folgender Dimensionen: (1)   Leistungsfähigkeit des Menschen. Hierzu zählt neben der arbeitsbedingten Beanspruchung auch der Biorhythmus; physiologische Funktionen und Leistungsfähigkeit des Menschen hängen von der Tageszeit ab, da der menschliche Organismus jeweils ein anderes physikochemisches und physiologisches System aufweist und wechselweise durch das autonome Nervensystem auf Leistungsabgabe und Restitution umgestellt wird. (2)   Störungen des allgemeinen Wohlbefindens und Erkrankungen (z. B. Appetit- und Schlafstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, vegetative Störungen). (3)   Störungen des sozialen Wohlbefindens (z. B. Familienleben, soziale Aussenkontakte). Beeinträchtigung der Fort- und Weiterbildung sowie Aufstiegschancen. Aufgrund von Wirkungsanalysen ergeben sich folgende grundsätzliche Empfehlungen für die Gestaltung der Schichtarbeit: Geringe Anzahl hintereinander liegender Nachtschichten, Schichtdauer in Abhängigkeit von der Arbeitsschwere, nicht zu früher Beginn der Frühschicht, keine zu kurzen arbeitsfreien Zeiten zwischen den Schichten, Wochenenden mit zwei zusammenhängenden arbeitsfreien Tagen (0-24 Uhr) bei kontinuierlichen Schichtsystemen, Vorwärtsrotation bei kontinuierlichen Schichtsystemen, keine zu lange Schichtwechselzyklusdauer und möglichst Regelmässigkeit von Schichtsystemen, verstärkte arbeitsmedizinische Vorsorge und Betreuung, gezielte Personalauswahl und schliesslich Ausschluss gefährdeter Personen.     Literatur: Bokranz, R./Landau, K., Einführung in die Arbeitswissenschaft. Analyse und Gestaltung von Arbeitssystemen, Stuttgart 1991, S. 441 ff. Rohmert, W./Rutenfranz, J. (Hrsg.), Praktische Arbeitsphysiologie, 3. Aufl., Stuttgart, New York 1983, S. 368 ff. Schmidtke, H. (Hrsg.), Lehrbuch der Ergonomie, 2. Aufl., München, Wien 1981, S. 500 ff.  

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