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UNCTAD

(United Nations Conference on Trade and Development) Wichtiges Ziel der 1964 gegründeten UNCTAD mit Sitz in Genf ist die Förderung des Handels zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Sie war insbesondere am Nord-Süd-Dialog der siebziger Jahre beteiligt. Mit zunehmender Bedeutung der WTO hat sich das Gewicht der UNCTAD bei Fragen des internationalen Handels verringert. Stattdessen konzentriert sie sich zunehmend auf die Probleme der Globalisierung und auf die Liberalisierung der Weltwirtschaft, insbesondere darauf, welche Auswirkungen dies für Dritte-Welt-Länder hat.

(United Nations Conference on Trade I and Development) Die Konferenz der Vereinten Nationen über Handel und Entwicklung ist ein ständiges, beratendes Organ der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Sitz der Organisation ist Genf. Aufgaben der UNCTAD sind die Förderung des Welthandels und der wirtschaftlichen Entwicklung, Abstimmung der Tätigkeit anderer Organisationen der Vereinten Nationen und Abstimmung der Handels- und Entwicklungspolitik von Regierungen und Wirtschaftsgruppen (z.B. EG). Die Mitglieder der UNCTAD halten die Welthandelskonferenzen ab. Bisher fanden vier Konferenzen statt: 1964 in Genf, 1968 in Neu-Delhi, 1972 in Santiago de Chile und 1976 in Nairobi. Im Rahmen der UNCTAD wird vor allem die Neue Weltwirtschaftsordnung diskutiert. Im Zuge des Nord-Süd-Dialogs fordern die Entwicklungsländer Umstellungen des Weltwirtschaftssystems zu ihren Gunsten.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: (Abk. für UN Conference an Trade and Development) UN-Konferenz für Welthandel und Entwicklung (1964). Ursprünglich als Entwicklungshilfeorganisation der UN gedacht. ist die UNCTAD heute ein Hauptmotor der Liberalisierung in Entwicklungsländern.

Auf Grund der Forderung zur Einberufung einer internationalen Wirtschaftskonferenz über die Wirtschaftsprobleme des Südens wurde erstmalig 1964 in Genf eine Welthandelskonferenz einberufen, die unter Beteiligung von 120 Ländern stattfand (UNCTAD I). Durch UN-Beschluss wurde die United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) 1964 zu einem ständigen Organ der Generalversammlung erklärt. Sie besitzt den Status einer UN-Sonderorganisation und untersteht direkt dem UN-Generalsekretariat und dem UN-Wirtschafts- und Sozialausschuss.

Das Hauptziel der UNCTAD ist die Förderung des internationalen Handels unter besonderer Berücksichtigung der Fragen der Rohstoffpolitik und der speziellen Probleme der Entwicklungsländer. Bereits im Zusammenhang mit der ersten UNCTAD-Konferenz bildete sich die so genannte »Gruppe 77« (heute rund 135 Entwicklungsländer) heraus, die als Interessengruppe der Dritten Welt vorwiegend im Rahmen der UN die wirtschaftlich-politischen Interessen und die Förderung der Dritten Welt gegenüber den Industrieländern koordiniert (vgl. Koch, 1998a, S. 69; Koch, 1998b, S. 90).

Im Vordergrund der Beschlüsse der UNCTAD stehen Rohstoffabkommen. Den Ländern, die stark vom Erlös einiger weniger Rohstoffe abhängig sind, soll eine Sicherheit gegenüber Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten gegeben werden. Vorbild ist die existierende Marktordnung der Europäischen Union (Europäischer Binnenmarkt) mit garantierten Mindestpreisen für eine Vielzahl von Agrarprodukten und Abnahmegarantien für die Erzeuger. Technische Hilfsmittel hierfür sind Pufferlager, die bei fallenden Rohstoffpreisen in den Markt eingreifen und durch Stützungskäufe den Rohstoffpreis stabilisieren sollen. Rohstoffabkommen wurden für Weizen, Zucker, Zinn, Kaffee, Kakao und Naturkautschuk geschlossen. Diese Abkommen sind vergleichbar mit dem Lome-Abkommen der EU (vgl. Altmann, 1993, S. 158t); Oberstes Entscheidungsorgan der UNCTAD ist die Vollversammlung, die i.d.R. alle drei bis vier Jahre zusammentritt. Auf den mehrwöchigen Konferenzen werden Nord-Süd-Probleme thematisiert und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen, die Anregungen zu internationalen Vereinbarungen liefern. Zwischen den Vollversammlungen nimmt der Welthandelsund Entwicklungsrat in Genf die Interessen der Organisation wahr. Eine Reihe von Ausschüssen bearbeitet im Welthandelsund Entwicklungsrat unterschiedliche Schwerpunkte, so Rohstoffe, Dienstleistungen und Finanzen, Technologietransfer usw. Die Beschlüsse und Resolutionen der UNCTAD sind jedoch nicht rechtsverbindlich. Obwohl bei der UNCTAD derzeit 190 Staaten Mitglied sind, sinkt der Einfluss der Organisation ständig. Nach einer 1996 beschlossenen Reorganisation wird sich die UNCTAD verstärkt auf einige Kernfunktionen konzentrieren müssen. Dazu gehören in Zusammenarbeit mit der WTO die Erarbeitung und Bereitstellung von Analysen und Konzepten für eine Stärkung der Rolle der Entwicklungsländer in der Weltwirtschaft (vgl. Koch, 1998a, S. 69).

Abk. für United Nations Conference on Trade and Development (Welthandelskonferenz).

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