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Geburtenentwicklung (Fertilitätsentwicklung) häufig dargestellt anhand (1)  der Allgemeinen Geburtenziffer (Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 Personen der durchschnittlichen Gesamtbevölkerung), (2)  der Allgemeinen Fruchtbarkeitsziffer (Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 Frauen im gebärfähigen Alter von 15 bis unter 45 Jahren), (3)  von altersspezifischen Fruchtbarkeitsraten (Anzahl der Lebendgeborenen von Frauen eines bestimmten Alters bezogen auf 1000 Frauen des gleichen Alters), (4)  der Totalen Fertilitätsrate (Summe der altersspezifischen Fruchtbarkeitsraten), häufig auch Zusammengefasste Geburtenziffer bzw. Index der Gesamtfruchtbarkeit genannt, oder (5) der Nettoreproduktionsrate. Ein sehr anschauliches Mass der Fertilitätsentwicklung ist schliesslich (6)  die durchschnittliche Kinderzahl je Ehe, die nach Abschluss des gebärfähigen Alters in bestimmten Ehejahrgängen erreicht wurde. Der unter (6) genannte Indikator eignet sich vor allem dafür, die langfristige Entwicklung im Bereich der Geburten zu veranschaulichen (vgl. Abb.). Erkennbar ist, dass die durchschnittliche Kinderzahl je Ehe in der Bundesrepublik langfristig (säkular) rückläufig ist. Zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Standes der Bevölkerung müssten pro Ehe durchschnittlich mindestens 2,3 Kinder geboren werden. Dieser Wert wird bereits nicht mehr in den Ehen erreicht, die mit Beginn der 20er Jahre geschlossen wurden. Die endgültige Kinderzahl pro Ehe kann gegenwärtig nur für die bis etwa 1967 geschlossenen Ehen hinreichend genau angegeben werden, da aus diesen nur noch wenige Kinder zusätzlich zu erwarten sind. Gebührenvereine Abmahnung   Für die Zeit danach müssen Schätzungen durchgeführt werden. Nach diesen würden aus den in den Jahren 1968 bis 1972 geschlossenen Ehen im Durchschnitt nur 1,6 Kinder hervorgehen. Neben den säkular rückläufigen Geburtenraten sind es vor allem die gesamtgesellschaftlichen Schwankungen in der Fertilität, die das wissenschaftliche und öffentliche Interesse auf sich ziehen. In der Bundesrepublik kam es bis Anfang der 30er Jahre zu einem starken Rückgang der allgemeinen Fruchtbarkeit, dem dann ein starker Anstieg bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges folgte. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Allgemeine Fruchtbarkeit erneut an, um ab Mitte der 60er Jahre abermals zurückzugehen. Diese Schwankungen bewegen sich mit Kalendergeschwindigkeit durch den Bevölkerungsaufbau und führen zu den häufig zitierten Schüler- "Bergen", Erwerbspersonen-"Bergen", Rent- ner-"Bergen" usw., bringen also erhebliche Strukturänderungen in der Bevölkerung mit sich. Besondere Bedeutung kommt daher der Dauer und dem Ausmass grösserer Fruchtbarkeitsschwankungen zu; gerade die abrupten und länger anhaltenden starken Veränderungen der Fruchtbarkeit können eine Erbschaft sozialer Probleme für Jahrzehnte mit sich bringen. Bei der Erklärung der Ursachen der Geburtenentwicklung ist zweckmässigerweise zwischen zwei Gruppen von Einflussfaktoren zu unterscheiden: •     Die demographischen Faktoren Altersstruktur, Haushaltsstruktur, Familienstand und Geschlechterstruktur nehmen primär Einfluss auf die Möglichkeiten der Paare, Kinderwünsche zu realisieren; dies gilt analog für diejenigen biologischen und medizinischen Faktoren, die die Zeugungsund Gebärfähigkeit beeinflussen. Veränderungen im Bereich dieser Grössen können zwar die Geburtenentwicklung beeinflussen, sie vermögen aber nicht zu erklären, warum sich bei weitgehend unveränderten Möglichkeiten der Fortpflanzung die generativen Entscheidungen der Paare geändert haben. Umstritten ist, inwieweit man diesem ersten Bereich auch Verbesserungen und Neuentwicklungen im Angebot kontrazeptiver Mittel ("Pille") zuordnen kann. Deren Verbreitung dürfte sehr wohl Einfluss auf die Geburtenentwicklung gehabt haben, aber weniger in dem Sinne, dass sie Ursachen für eine zurückgehende gewünschte Fertilität sind. Sie stellen eher eine Bindung dafür dar, dass die Kinderwünsche sicher realisiert bzw. ungeplante Geburten verhindert werden können. Kontrovers wird auch beurteilt, inwieweit in diesen Bereich auch gesellschaftliche Werthaltungen und Normen (Vorschriften der Ehe- und Familienverfassung usw.) hineinragen. Unbestritten ist, dass diese Faktoren dem individuellen Handeln der Paare zu einem bestimmten Zeitpunkt institutionalisierte Grenzen setzen können. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass in einer freien, demokratischen Gesellschaft diese institutionalisierten Grenzen auf die individuellen Entscheidungen der Bürger zurückgeführt werden müssen. •     Gemeinsames Merkmal der zuvor genannten Einflussfaktoren ist, dass sie primär den äusseren Rahmen abstecken, innerhalb dessen sich Kinderwünsche verwirklichen lassen. Die (freiwilligen) generativen Entscheidungen der Paare innerhalb dieses Rahmens werden dadurch jedoch nicht erklärt. Hierzu bedarf es einer Entscheidungstheorie der Fertilität. Diese ist Gegenstand der Fertilitätsökonomik. •       Literatur: Bolte, K. M./Kappe, DJSchmid, Bevölkerung, Opladen 1980. Marshalk, P., Bevölkerungsgeschichte Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 1984.

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